Barben und Döbel im Stillwasser?

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 16 Jan 2003 19:24

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Leute,

in England diskutieren (und praktizieren) die Angler Döbel- und Barben-Besatz in stehenden Gewässern. Die Viecher wachsen dort aufgrund der fehlenden Strömung zu riesenhaften Größen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]!

Ist das Tierquälerei? Die Fließwasserfische können sich in dieser für sie unnatürlichen Umgebung nie fortpflanzen. Aber die Engländer sind eben verrückt auf Rekordfische - für einen 10-Pfund Döbel ist denen so ziemlich alles egal [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] !

Ich selbst habe in einem Baggersee schon riesige Rapfen mit untypischen Hängebäuchen gefangen. Die wurden dort mal versehentlich mit "Misch-Besatz" eingesetzt...

Liebe Grüße,

Thomas

mikesch · Beitrag von **mikesch** » 16 Jan 2003 19:48

Hi Thomas,

bei uns in Bayern findest du Aitel (Döbel für die Nordlichter [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ) in allen großen Seen. Die sind nicht nur Fließwasserbewohner.

Bei Barben seh' ich das anders, schließlich ist eine komplette Fließwasserregion nach ihnen benannt.
Ich kenne allerdings nicht die englischsprachige Einteilung.
Aber die "Herren der Insel" unterscheiden ja auch nur in game- bzw. coarsefishing, also mit Fettflosse bzw. ohne.

Auch der Schied (Rapfen) ist kein reiner Fließwasserbewohner, siehe Platz 1 der F&F-Hitparade.

[ 16. Januar 2003: Beitrag editiert von: mikesch ]

reverend · Beitrag von **reverend** » 16 Jan 2003 19:49

Offensichtlich macht unser deutscher Paragraphendschungel doch auch Sinn - vgl. Art.1 Abs.2 Satz 2 FiG (Bayern).
Unsere Angelvereine sind, denke ich, auf einem guten Weg, wenn sie Wert darauf legen, als gemeinnützige Naturschutzvereine anerkannt zu werden. Artungerechte Fischhaltung ist mit diesem Ziel nicht zu vereinbaren. Ist ja schon genug, was in Fischteichen und anderen geschlossenen Gewässern alles eingesetzt wird.
Und man muss den Engländern ja nicht alles nachmachen.

andal · Beitrag von **andal** » 16 Jan 2003 19:57

Diese Herrschaften mit der steifen Oberlippe essen auch Lammbraten mit Pfefferminzsauce.
Gott wußte schon, warum er dieses Volk auf eine Insel setzte!

Spaß beiseite, diese Form von gezieltem Fehlbesatz ist schlichtweg Unsinn!

Andal

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 17 Jan 2003 11:08

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Leute,

ich habe mich nochmal schlau gemacht: in England gibt es einen See wo sogar Barben laichen (Cudmore Lake in Staffordshire), dort "ballert" dann aber auch ein Bach mit hoher Wasserführung durch!

Bei den von mikesch angesprochenen größeren Seen in Bayern laichen die Döbel vielleicht in den Zuflüssen (wie die Seeforellen)?

Liebe Grüße,

Thomas

reverend · Beitrag von **reverend** » 17 Jan 2003 12:59

>>>Bei den von mikesch angesprochenen Seen in Bayern laichen die Döbel vielleicht in den Zuflüssen (wie die Seeforellen)?

Im/am Simssee zumindest gibt es immer wieder Aitel (Döbel) im Bereich der Zuflüsse der Antworter und der Thalkirchener Ache. Die kommen schon mal in den See herein und machen Jagd auf Weißfischbrut im Uferbereich. Ob sie da auch laichen, ist mir nicht bekannt.

degstef · Beitrag von **degstef** » 17 Jan 2003 22:07

Die Leimis haben einfach ein Rad ab, Barben im See ?????? wer schon mal eine Barbe mit 6-8 Pfund an der Scharkante eines Flusse z.B. Lech gehackt hat, der will sie nicht im See fangen. Ich jedenfalls nicht!!
Auserdem, wenn der Herr gewollt hätte das es Barben im See gibt hät der sie schon rein.

Gruß Stefan

Matze Koch · Beitrag von **Matze Koch** » 18 Jan 2003 11:12

Tja, degstef, das Problem ist, das der Mensch sich offensichtlich für "den Herrn" hält!

Ich fische wie ihr wisst leidenschaftlich gern auf karpfen. Wenn ich meine Kollegen so sehe, die gezielt Gewässer anfahren,in denen sich die Karpfen nicht vermehren, können, weil dann die vorhandenen Fische zu Monstern abwachsen können, dann fragt man sich schon manchmal, ob das Angeln bei manchen Leuten nicht zur reinen Pfundejagd verkommen ist. Laut geschrien wird dann, wenn sie einen 8 pfünder fangen, weil das zeigt, das Besatz vorgenommen wurde. Je unnatürlicher desto besser scheint das Motto zu lauten..

Das Beispiel der Exilisten auf der Insel zeigt das auch deutlich.

Ich liebe die englische Art zu angeln, aber diese Einstellung ist bedenklich. Und das schlimme ist: Kaum ein Angler ist wirklich frei von diesen Ambitionen oder? Wollen wir nicht alle irgendwann den Rekordfisch Killergeorge fangen?

Ich habe mich auch schon dabei ertappt mich über einen 10 pfündigen Karpfen zu ärgern, weil der im Drill die restlichen Fische am Platz vergrämt hat.

In so einem Fall nehme ich mir mal ganz leichtes Geschirr mit, und befische gezielt die kleinen... Dann lernt man die Fische in allen Größen wieder zu schätzen und so sollte es auch sein...

Vielleicht machen wir uns gegenseitig verrückt, indem wir die Gewichte und Maße stänidig vergleichen. Es ist sicher ein Gedanke wert, sich den Angler anzuschließen, die keine Gewichtsangaben zu ihren Fischen mehr machen... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

mzg · Beitrag von **mzg** » 18 Jan 2003 12:00

Hallo,
ich habe früher ab und an im Hutweidsee in Redwitz an der Rodach gefischt. Dort würde öfter von Barbenfängen erzählt. Die Rodach wird vor dem See geteilt und die Hälfte läuft durch den Bagggersee. Er wird so 10 bis 15 ha groß sein, kann es aus der Erinnerung nicht genauer abschätzen.
Selbst habe ich aber weder eine gefangen, noch einen Fang beobachtet.

mzg

Barschangler · Beitrag von **Barschangler** » 18 Jan 2003 19:55

Hallo Thomas,

bei uns am Comer See in Norditalien gibts auch Döbel, aber keine Riesen. (max.3kg)

Daniel

Barschangler · Beitrag von **Barschangler** » 18 Jan 2003 20:02

Also bei uns am Comer See laichen die Döbel direkt am Strand im Flachflachflachwasser. Und im Spätsommer sieht man sie auch in riesigen Gruppen zusammen mit den Barschen an der Oberfläche jagen. *schmatz* Daniel [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

lordwuddy · Beitrag von **lordwuddy** » 18 Jan 2003 21:46

Bei uns an der Diemel sind die Döbel einfach nur Laichräuber und eine Plage. Aus diesem Grund veranstalten wir jedes Jahr im Sommer ein Hegefischen gezielt auf Döbel. Nach dem Angeln werden die Gefangenen Döbel zu Fischfrikadellen verarbeitet "mmmmh LECKER". Das Gute am Döbel ist man kann ihn geziehlt mit Kirchen befischen.
lordwuddy [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

reverend · Beitrag von **reverend** » 18 Jan 2003 22:26

Das Gute am Döbel ist man kann ihn geziehlt mit Kirchen befischen.
(lordwuddy [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img][/QB][/QUOTE])

Nimm lieber Kirschen!

[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

mzg · Beitrag von **mzg** » 18 Jan 2003 23:52

Weil's gar so schön ist:

Und wie krieg ich die Frauenkirche jetzt an den Haken gepiekst?
Mögen die Döbel lieber evangelische oder doch katholische Kirchen?
Fangen auch andere Sakralbauten?
Fragen über Fragen.

[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

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