Bisam-Bekämpfung

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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mzg
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von mzg » 09 Dez 2002 02:14

Hallo,
Hat von euch jemand Bisamprobleme?
Nachdem das Bayerische Jagd- und Tierschutzrecht den Fang stark reglementiert:
Verpflichtender Kurs, teuere (entensichere) Fallen... :
Gibt es vorbeugende Maßnahmen?
Vergrämung?
Ist ein wirksamer Gifteinsatz möglich? Teilweise arbeiten ja Jäger zum Schutz der Entenbrut mit Giftkästen gegen Ratten.

Grüße, mzg

Just
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von Just » 10 Dez 2002 11:06

Hi mzg, mit dem Bisam haben wir auch tlw. grosse Probleme. Das Tierchen ist nicht ganz unkompliziert, da es weder dem Jagd- noch dem Fischrecht unterliegt. Allerdings gilt es nach wie vor als Schädling, es gibt eine extra Bisamverordnung.
Normalerweise werden von Land oder Kommune extra Fänger "bestellt", allerdings ist der für uns zuständige schon vor Jahren verstorben und ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Derweil machen sich die buddelnden "Kameraden" überall breit. Sie habe uns vor einigen Jahren sogar unseren ganzen Teichmuschelbestand im Wehr niedergemetzelt, ich fand damals bestimmt 100-150 geknackte Schalen.
Schau mal bei den Ambergern rein.
Über die Bisamverordnung habe ich nicht allzuviel gefunden im I-Net, der einzige Download ist kostenpflichtig [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]

SLIDEOFF
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von SLIDEOFF » 10 Dez 2002 19:44

Hallo mzg,

ich habe Dein Problem einem Biologen geschildert. Er wird mir bis in 2 - 3 Wochen Bescheid geben, was zu machen ist.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann reicht es Dir doch aus wenn sich Ondrata zibethica einfach nur verpisst. Oder willst Du sie bejagt/gekillt sehen?

Gruß, Maggot
PETRI-HEIL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

mzg
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von mzg » 10 Dez 2002 21:24

Hallo,
Danke für die Antworten!

Just: Bie bayerische Bisamverordnung habe ich noch irgendwo daheim beim Mama und Papa liegen. Habe mich selbst mal für den Fänger-Job interessiert. Bei uns ist der letzte bestellte auch vor langem weggestorben. Da dir aber nur 3 Fallen gestellt werden und du nur 75 Cent pro Schwanz bekommst, die Felle sind nicht mehr zu verkaufen, ein sehr teueres Hobby. Eine zugelassene Falle ist ab ca. 20€ zu haben. 50 Stück davon sollten es schon sein, wenn du was bewegen willst...
Auf deutsch gibt es leider nur ein Buch zum Bisamfang, in den USA ist umfangreiche Literatur erhältlich. Ich hab hier "Muskrat Trapper's Guide" von Mitchell S. Ricketts liegen. Gute Grundlage, wenn man den Tierchen an die Gurgel will.

Maggot: Vertreiben ist völlig OK. Ich hab persönlich nix gegen die Tierchen. Nur die regelmäßigen Durchbrüche im Damm wegen der Löcher sind schon lästig. Ich warte voller Spannung auf deine Info!

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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von GeFue1 » 15 Dez 2002 08:48

Hallo mzg,

schau einmal in § 12 der seit dem 1. Januar 2000 geltenden Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV 1999). Nach § 12 Abs. 2 Satz 1 BArtSchV 1999 ist es abweichend von den in § 12 Abs. 1 BArtSchV 1999 genannten Verboten gestattet, Bisams (Ondatra zibethicus) mit Fallen, ausgenommen Käfigfallen mit Klappschleusen (Reusenfallen)zu bekämpfen, soweit dies zum Schutz gefährdeter Objekte, insbesondere zum Hochwasserabfluss oder zum Schutz gegen Hochwasser oder zur Abwehr von land- oder fischerei- oder sonstiger erheblicher gemeinwirtschaftlicher Schäden erforderlich ist.

Grüße
Jürgen

mzg
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von mzg » 15 Dez 2002 12:04

Hallo Jürgen,
Danke für die Info.
Ich denke aber nicht, dass dies die weitergehende Verordnung über die Beschränkung der Zulassigen Fallen in Bayern anficht.
Meine Aussage zum verpflichtenden Kurs bezog sich auf die Arbeit als amtlicher Bisamjäger. Diese dürfen auch außerhalb eigener Grundstücke jagen.
Wenn ich nächstes mal Zuhause bin werde ich versuchen, die Verordnung zu finden.

Grüße, mzg


<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GeFue1:
<STRONG>Hallo mzg,

schau einmal in § 12 der seit dem 1. Januar 2000 geltenden Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV 1999). Nach § 12 Abs. 2 Satz 1 BArtSchV 1999 ist es abweichend von den in § 12 Abs. 1 BArtSchV 1999 genannten Verboten gestattet, Bisams (Ondatra zibethicus) mit Fallen, ausgenommen Käfigfallen mit Klappschleusen (Reusenfallen)zu bekämpfen, soweit dies zum Schutz gefährdeter Objekte, insbesondere zum Hochwasserabfluss oder zum Schutz gegen Hochwasser oder zur Abwehr von land- oder fischerei- oder sonstiger erheblicher gemeinwirtschaftlicher Schäden erforderlich ist.

Grüße
Jürgen</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von andal » 17 Dez 2002 22:36

Hallo mzg,

die Anfrage ging schneller, als ich dachte!
Leider gibt es keinen Schreckstoff, der verträglich genug wäre, um ihn in freier Wildbahn auszubringen.
Allerdings gibt es ein akustisches Vefahren auf Ultraschallbasis das mit bis zu 105 dB Schalldruck (für Menschen nicht hörbar) arbeitet. Ich habe jedoch keine Ahnung, was so etwas kostet. Unter [url=http://www.dekur-]http://www.dekur-[/url] international.de/deutsch/produkte/stop_ratten _maus_ultras/info.htm gäbe es nähere Informationen.
Ich hätte zwar noch eine andere Idee, aber dann schätze ich, flippt der eine, oder andere hier im Forum aus.

Ich hoffe, Du kannst damit was gegen die Viecher ausrichten.

Gruß Andal
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von mzg » 17 Dez 2002 23:48

Hallo andal,
Ich bin etwas verwirrt. Bist du maggot, oder hab ich was verpasst?

Danke für die Mühe. Von den Ultraschalldingern halte ich als Physiker aber nichts. Einen Hochtonbereich zu treffen, der den Tieren Unwohlsein duch Ohrenrauschen verursacht halte ich zwar für möglich, aber die Leistung müsste doch extrem Hoch liegen, um einen 1ha Teich von Bisam zu befreien. Weiter kann ich nicht abschätzen, wie sowas auf andere Tierarten wirkt, und die möchte ich nicht schädigen.
Falls mit dem Ultraschall körperliches Unwohlsein erzeugt werden soll sind 105dB noch viel weiter von der Wirkschwelle weg.

Ich fürchte an Fallen oder Gift geht kein Weg vorbei, wenn ich die Tierchen reduzieren will.

Gruß, mzg

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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von andal » 18 Dez 2002 01:21

Hallo mzg,

ich bin, b.z.w. war maggot. Es hat mich bei der Serverbastelei erwischt und mein altes Profil ist dabei draufgegangen.
Wie gesagt, es gäbe chemische Schreckstoffe, aber da ist nicht auszuschließen, dass Dein Weiher dabei Schaden nimmt.

Mein Vater hatte auch mal einen Weiher und das selbe Problem. Er hat die Viecher ausgeräuchert. Mit seinem VW Käfer! Zuerst hat er die Baue angegraben und dann sehr ausgiebig mit dem Auspuff reingeblasen.

Ist wohl angesichts unserer "modernen" Zeiten nicht mehr die erste Wahl. Diesen Gaskrieg hat er vor über 35 Jahren geführt und auch gewonnen.

Gruß Andal
Wer fischt, hat Recht!

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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von Just » 18 Dez 2002 11:59

Ich hätte da mal 'ne rein rechtliche Frage:

Was ist, wenn mein Hund einen Bisam zur Strecke bringt ? [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Da der Bisam weder dem Jagd- noch dem Fischrecht unterliegt, kann der Tatbestand der Wilderei eigentlich nicht erfüllt sein - oder sehe ich das falsch ?

Vielleicht kann ja einer, der auch im Jagd&Hund-Forum aktiv ist, die Frage mal dort stellen, würde mich echt brennend interessieren.

mzg
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von mzg » 18 Dez 2002 23:30

Hallo Just,
habe deine Frage bei Wild&Hund reingestellt:
http://www.wildundhund.de/cgi-bin/ubb/u ... 0&t=000071

Gruß, mzg

Bernd Eschenauer
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von Bernd Eschenauer » 19 Dez 2002 12:10

Grundsätzlich passiert dem Hund sowie dem Eigentümer nichts, wenn ein Bisam gefangen und ggf. vom Hund totgebissen wird.
Tierschutzrechtlich ist es bedenklich wenn es öfter vorkommt. Man darf keine Tiere abrichten um andere Tiere zu töten. (Siehe auch "übung an der lebenden Ende" bei den Jagdhunden)
@ Just Lass Fiffi mit den Bisams in Ruhe, die Bisams sind hochgradig verseucht mit Keimen und Krankheitserregern. Wenn sie zum Problem werden bei der Kreisverwaltung melden.
Frohes Fest, guten Rutsch und Petri Heil

foxhunter
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von foxhunter » 19 Dez 2002 12:13

@Just
Wenn Dein Hund einen Bisam erwischt, ist's dasselbe, wie wenn er 'ne Maus/Ratte erwischt. Pech für Bisam/Maus/Ratte !!! [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Sonst m.E. NIX.
Aber aufpassen: Bisam sind sehr häufig Träger des kleinem Fuchsbandwurms. Daher drauf achten, daß der Hund den Bisam nicht auffrisst - wenn Du schnell genug bist. Ansonsten: Entwurmung !!!

Was anderes ist's, wenn DU gezielt mit Fallen/Waffe gezielt dem Bisam nachstellst.

Just
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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von Just » 19 Dez 2002 15:09

Hallo Leute,
danke für die Antworten, sie bestätigen das, was ich auch vermutete.
Mein Hund hat mindestens 8 Bisams bereits auf dem Gewissen, ohne jemals darauf abgerichtet worden zu sein - jedenfalls nicht von mir. Sie packt die Viecher meistens, wenn ich am Blinkern oder mit der Fliegenrute unterwegs bin. Sie tötet sie auch nur (Genickbiss) und bewacht sie dann, ich hab' noch nie beobachtet, dass sie sie auch frisst. Entwurmt wird sie sowieso regelmässig, also von daher dürfte auch keine Gefahr drohen.
Komischerweise interessieren sie nur Bisams und Mäuse, wenn ein paar Rebhühner 3 Meter vor ihr auffliegen, zuckt sie noch nicht mal mit der Schwanzspitze und auch ein aufspringender Hase interessiert sie nicht die Bohne. Da hatte ich anfangs immer Bedenken, denn das wäre ja Wilderei, aber wie gesagt "nulljuck" - ist ein komisches Viech.
Die Mäusenester gräbt sie aus, tötet die Alten und frisst die nackten Jungen auf [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img]
Und wenn ich am Ufer stehe und frage "wo ist das Mäuschen ?", dann rast sie los, wie eine Gestörte und sucht nach Bisams - aber wie gesagt, keinen blassen Schimmer, wo sie das her hat. Ich habe sie mit einem halben Jahr bekommen, jetzt wird sie sieben - ob der Vorbesitzer ... ?

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Bisam-Bekämpfung

Beitrag von andal » 19 Dez 2002 19:27

Hallo Just,

das hört sich ganz nach Terrier an. Meiner hat auch einen sehr hohen Blutanteil davon und benimmt sich genauso. Manchmal habe ich das Gefühl er ist die Reinkarnation eines Bergmannes, so wie er buddelt.

Gruß Andal

[ 19. Dezember 2002: Beitrag editiert von: andal ]
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