Catch and Release?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Matze Koch
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Beitrag von Matze Koch » 04 Dez 2002 23:33

TEICHWIRT!

Das ist das Stichwort, was ich noch vergessen hatte, um zu zeigen, was Karpfen alles wegstecken!

Die werden da aus 5 Metern Entfernung in Maurerbottiche geworfen, um sie zu sortieren!

Nicht zur Nachahmung empfohlen, aber ein Beweis für die Robustheit dieser Tiere, oder Thomas? Wie siehst denn DU das?

Geäußert haste Dich ja noch nicht konkret!

Danke Maggot!
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Beitrag von SLIDEOFF » 05 Dez 2002 00:18

Hallo Jackie,
wegen eines Fischschinders gabs vor drei Jahren beim mir Zoff in Irland. Der hat einen Hecht nur so aufs Ufer geschmissen damit er krepiert, solange er weiterfischt. Ich habe die Schlägerei gewonnen. Ebenso anschließend bei der Polizei. Er war ein deutscher Touri ohne Angelschein. Dafür hatte er dann eine Anzeige wegen Tierquälerei an der Backe kleben. In der Sache braucht es bei mir nicht, um auszurasten!
Gruß von der "Made"
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Thomas Kalweit
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Beitrag von Thomas Kalweit » 05 Dez 2002 11:24

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]Hallo Leute,
ich kenne auch einige Gewässer, wo einzelne Karpfen schon zig Male gefangen worden sind. Dort und auch in England haben die Fische Spitznamen: Jeder kennt "Heather the Leather", der die Prozedur immer gut überstanden hat. In meinem Heimat-Gewässer heißt ein Karpfen die "Hure", weil er auf jedem Futterplatz gefangen wird - der wehrt sich schon gar nicht mehr am Haken. Ich selbst habe einen kleinen Hecht innerhalb von wenigen Stunden dreimal hintereinander gefangen - jedes Mal hatte er tief geschluckt: Aber das machte ihm offensichtlich nichts aus, er biss immer wieder an.

Fische können sicher viel einstecken: Trotzdem sollte man bei zurückzusetzenden Fischen höchste Sorgfalt walten lassen! Nasse Hände, nasse Hakenlösematte, Schonhaken, starkes Gerät für schnelle Drills, nur ein schnelles Foto und keine Foto-Orgien... Das sind wir den Viechern irgendwie schuldig!

Viele Grüße,

Thomas
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Beitrag von SLIDEOFF » 05 Dez 2002 11:58

Hallo Thomas,
soweit so gut. Enstscheidend für einen schonenden Umgang mit Fischen sind aber noch einige Dinge mehr. Zum Ersten die Konzentration beim Angeln. Wer pennt, der verpennt auch den Anhieb und riskiert tiefes Schlucken. Zum Zweiten sensible Montagen. Nur so erkennt man auch wirklich, wann es beißt. Zum Dritten der richtige Haken. Ich fische fast ausschließlich mit angedrücktem Widerhaken. Keine rostfreien Haken verwenden und die sollten auch möglichst aus dünnem Draht gefertigt sein (z.B. Corm. CGS Allround). Ich kann jedem nur empfehlen, sich bei Autoren wie Vincent Kluwe-Yorck, Jens Bursell und der SHG Dortmund schlau zu machen. Und bitte einen Landungskescher benutzen. Eine Angel ist kein Kran!
Vielleicht gelingt es uns ja, den einen, oder anderen Plumpsangler zu überzeugen.

Fair Play wünscht sich

The Maggot
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Beitrag von Matze Koch » 05 Dez 2002 20:11

Hi, Thomas!

Das "Viecher" darfste aber keine fanatischen Karpfenangler hören lassen, hahaha! Sag einmal "Wasserschwein" zum fetten Karpfen, und du bist er einsamste Mensch im Carphunter Club! [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Aber wie siehst Du diese Studie denn nun Thomas? Ist doch unrealistisch, oder sehe ich das falsch?

Maggot: In einem Punkt würde ich eine Einschränkung machen: Hechte landet man schonender mit eine gekonnten Handlandung als mit Kescher. Auch wenn er knotenlos und engmaschig ist. Aber das hatten wir auch schon alles!
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Beitrag von SLIDEOFF » 05 Dez 2002 20:58

An alle,

wer hat in Bezug auf die Landung von Hechten Erfahrung(en) mit dieser Landezange von Berkley? Boga-Grip, oder wie das Ding heißt. Wenn ich zum Hechteln gehe, dann nur vom Boot und erscheint mir das Ding nicht ganz unbrauchbar zu sein
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Beitrag von Thomas Kalweit » 06 Dez 2002 11:29

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo maggot,
wegen der Berkley-"Zange" schau mal unter diesem Thread nach: Hechte landen....
Ich habe mit dem Ding sehr gute Erfahrungen gemacht und möchte es nicht mehr missen!

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Jackie,
Du hast recht mit deiner Kritik an der Karpfen-Untersuchung. Ich habe mich mal schlau gemacht: die Ergebnisse sind wissenschaftlich wohl nur schwer haltbar, weil die Versuche nur an einer sehr kleinen Zahl Karpfen (je Gruppe nur 10!) durchgeführt wurden. Die können an sonstwas gestorben sein!

Viele Grüße,

Thomas
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

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Beitrag von mzg » 06 Dez 2002 16:36

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Thomas Kalweit:
<STRONG> [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Jackie,
Du hast recht mit deiner Kritik an der Karpfen-Untersuchung. Ich habe mich mal schlau gemacht: die Ergebnisse sind wissenschaftlich wohl nur schwer haltbar, weil die Versuche nur an einer sehr kleinen Zahl Karpfen (je Gruppe nur 10!) durchgeführt wurden. Die können an sonstwas gestorben sein!</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Thomas!
Es freut mich sehr zu sehen, das es noch Journalisten gibt, die nicht nur so heißen, sondern auch so arbeiten.
Dickes Lob an dich, weiter so!

Grüße, mzg

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Beitrag von mzg » 08 Dez 2002 17:29

Keine 10 Zentimeter vom gegenüberliegenden Ufer trifft der 1er Mepps das Wasser. Keine Zeit jetzt, sich über den gelungenen Wurf zu freuen. Ein kurzer harter Ruck der Rutenspitze setzt das Blatt in Aktion. Der Strömungsdruck auf der Schnur zieht den Spinner um den bemoosten Standsteinblock vor der alten Ufermauer. Schon vor Jahren hat die stete Arbeit von Wasser und Frost die Mauer gesprengt. Tiefe Ausspülungen zwischen den großen Steinen formen das Jagdrevier...Ruck...aus Reflex der Anhieb, die Bremse kreischt auf...schnell die Rute Richtung Fisch gebracht, den Winkel der Schnur verkleinern, dem Fisch das Abziehen der 16er erleichtern, damit er diese nicht sprengt, damit der Haken nicht ausschlitzt. Atemholen. Jetzt steht er in der Strömung, macht kehrt, die Rute hoch, schnell, den Kontakt nicht verlieren, sonst schüttelt sie den widerhakenlosen Köder ab. Sie, die Forelle, es ist jetzt sicher, viel träger sind die Döbel, gerade jetzt im Frühsommer. Golden blitzt ihre Flanke auf. Sie kommt den Bach herab. Kurbeln, was das Zeug hält, die Spannung halten. Im Eifer: Zu fest, sie springt! Die kurze Rute fliegt nach oben, am ausgestreckten Arm federt sie weich das wilde Kopfschütteln der tanzenden Forelle ab. Der Fisch überschlägt sich in der Luft, 4 Pfund? Was für ein Brocken!, taucht ins Wasser, nimmt Tempo auf, weiter den Bach hinunter. Schnell die Rute Richtung Fisch. Die linke Hand von der Kurbel zur Bremse. Sicher ist sicher. Die Bremse lockern, einen so starken Fisch wegen zu hartem Drill zu verlieren... 10 Meter, 15 Meter jetzt, sie wird langsamer. Der Reigen der Bachforelle beginnt. Wild dreht sie sich im Wasser um die eigene Achse, wieder und wieder, versucht den Haken abzuschütteln. Ungewöhnlich für einen so großen Fisch. Das machen sonst die kleinen Bachforellen kurz bevor sie den Kampf aufgeben. Ich hebe die Rute und beginne Schnur einzuholen. Die Forelle dreht sich weiter auf der Stelle. Ich wage nicht, sie gegen die Strömung den Bach hochzupumpen, beginne deshalb ihr über die großen Steine stolpernd den Bach hinab zu folgen. Jetzt, sie kommt! Mir entgegen. Den Bach herauf. Schnell die Schnur einholen. Spannung halten. Sie ist an mir vorbei. Hoffentlich springt sie nicht wieder, wenn sie jetzt in den Widerstand der Schnur hineinläuft. Glück! Sie nimmt wieder Schnur von der Rolle. Springt nicht, diesmal ist die Bremse weich genug. Forellen springen im Drill, wenn man sie zu hart herannimmt. Nichts ist gefährlicher als der Sprung, leicht kann sie den Haken abschütteln. Jetzt wird sie müde. Sie kommt wieder den Bach herunter. Als sie an mir vorbei ist bremse ich die Rolle zusätzlich mit dem Zeigefinger auf dem Spulenrand. Ihre Kreise werden kleiner. Ich ziehe die Bremse fester an um den Drill nicht unnötig zu verschleppen. Sie legt sich auf die Seite. Hat sich in ihr Schicksal ergeben.
Ich wechsle die Rute in die linke Hand. Tauche die Rechte kurz ins Wasser um sie anzufeuchten und fasse mit geübtem Griff die Bachforelle hinter dem Kopf, die Finger über den Kiemendeckeln. Die Rute auf den Steinen abgelegt. Mit der Linken kann ich problemlos den Drillingshaken des kleinen Spinners aus dem Maul des Fisches lösen. Die Widerhaken habe ich gleich nach dem Kauf abgefeilt. Ich setze viele Fische zurück, da gilt es unnötige Verletzungen zu vermeiden.
Nachdem der Fisch schonend gelöst ist, habe ich Zeit ihn mir genauer anzusehen. Erst jetzt fällt langsam die Anspannung von mir ab. Ich spüre mein Herz noch im Jagdfieber schlagen. Mein Mund steht offen. Die starre Konzentration meiner Züge löst sich, und ein Lächeln legt sich auf meine Lippen:
Ja, das ist er! Der alte Kämpe. Der König dieses Bachreviers. Keine 4 Pfund. Gute 50cm, 3 Pfund wird er haben. Im Sprung überschätze ich die Fische jedesmal. Ein wunderschön gezeichneter Bachforellenmilchner. Ausgeprägte Farbe, der gelbe Bauch, der braune Rücken. Leuchtend rote Tupfen mit weißer Umrahmung, strahlen von seinen Flanken. Elegant gebaut, nicht fett wie die Mastforellen aus den Teichen der Fischzüchter. Deutlich geformt der Laichhaken am Unterkiefer. Die Schwanzflosse an der Unterseite vom lebenslangen Kampf gegen die Strömung am Gewässergrund abgenutzt, weißlich verdickt. Der Milchner ist noch immer gezeichnet vom harten Laichgeschäft im Winter, selbst jetzt im Juni. Aber er hat ja noch Monate Zeit um seine volle Kondition wieder aufzubauen, bis sich der Jahreskreis erneut schließt und er im eiskalten Winterbach die Eier seiner Partnerinnern befruchtet...
Ganz klar ein Räuber, ein Kannibale, wie alle großen Bachforellen. Er wird sich regelmäßig seinen Tribut unter den jüngeren Artgenossen holen.
Nach wenigen Augenblicken gewinnt der Fisch wieder an Leben. Er richtet sich auf. Ich hatte ihn nach kurzem Beschauen gleich wieder in sein Element gebracht. Er versucht meinen Händen zu entkommen. Aber noch halte ich ihn fest. Er soll sich erst etwas vom harten Drill erholen, bevor er zurück in die starke Strömung des Mittelgebirgsbaches stößt, er wird sich erst orientieren müssen, bevor er sein Versteck wiederfindet, ich möchte nicht, das ihn die Strömung mitreißt, weil er noch zu schwach ist. Jetzt lasse ich ihn los. Mit wenigen eleganten Schlägen seiner Schwanzflosse ist er meinen Blicken entschwunden. Viel Glück! Und danke für das schöne Erlebnis! Von diesem Fisch brauche ich keine Fotos zu machen, ich werde ihn lange in meinem Gedächtnis tragen.
Ich setzte mich auf einen Uferstein um den Augenblick zu geniesen, im Schatten des Busches, der mir beim Anpirschen und Wurf als Deckung gedient hat. Das Plätschern des Baches und das Rauschen des Windes in den Bäumen sind Balsam für die Seele.
Ein strammer Kerl das. Seine Anpassungsfähigkeit an diesen Lebensraum hat der jahrelang bewiesen. Hat trotz der langen Winter, der jährlichen Hochwasser, die zentnerschwere Steine mahlend den Bach hinabrollen, der jährlich stärker werdenden Erwärmung des Baches bei Niedrigwasser in Hochsommer eine stattliche Größe erreicht.
Und jetzt hätte es ihn fast erwischt, mein Blick trübt sich. Nein, nicht durch mich, sondern durch das Bayerische Fischereigesetzt. Darin haben die "Tierschützer" verankert, dass einem maßigen Fisch außerhalb der Schonzeit der Kopf einzuschlagen ist, wenn man ihn mit der Angel fängt. Um ihm ein Leiden zu ersparen. Den Kopf einschlagen. Schade dass ich ihn nicht um seine Meinung fragen konnte. Habe ihn einfach übergangen. Wäre ihm sicher leiber gewesen, ich hätte ihm den Kopf eingeschlagen. Ihm, den Vererber standorttypischer Genetik, und hätte ihn beim Frühjahrsbesatz durch eine kleine fette Teichforelle ersetzt, um den Bestand zu erhalten. Sicher hätte er diesem ideologischen Schwachsinn zugestimmt, und sich gesetzestreu dem Tierschutz geopfert.

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Beitrag von GeFue1 » 15 Dez 2002 08:53

Ich finde es schon bemerkenswert, wie offen und ohne Unrechtsbewußtsein sich die oder der eine oder die oder der andere hier als Straftäter "outet".
Das Zurücksetzen maßiger und außerhalb der Schonzeit gefangener Fische ist nach wie vor nach dem Tierschutzrecht mit Strafe bedroht.

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Beitrag von mzg » 15 Dez 2002 12:18

Hallo Jürgen,

Leider hast du recht, was dir rechtliche Lage betrifft.
Ich sehe mich aber in meiner Verpflichtung zur Hege und Pflege der mir anvertrauten Fischbestände in einem massiven Gewissenskonflikt.
Ein Blick auf unsere europäischen Nachbarn stellt diese gut gemeinte Regelung aus Zeiten in denen die "Tierschutzbewegung" um jedes Bambi gekämpft hat blos.
Wieviele Verurteilungen wegen solcher Verstöße hat es schon gegeben?
Handelt es sich um eine Straftat oder eine Ordnungswidrigkeit?
Hast du als Ministerialbeamter die Möglichkeit uns solche Daten zur Verfügung zu stellen?
Ich denke wir sollten alle daran Arbeiten, dass diese Regelung bald wieder entfällt. Sie steht der standortgerechten Bewirtschaftung der meisten Gewässer entgegen.

Grüße, mzg

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GeFue1:
<STRONG>Ich finde es schon bemerkenswert, wie offen und ohne Unrechtsbewußtsein sich die oder der eine oder die oder der andere hier als Straftäter "outet".
Das Zurücksetzen maßiger und außerhalb der Schonzeit gefangener Fische ist nach wie vor nach dem Tierschutzrecht mit Strafe bedroht.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

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Beitrag von Matze Koch » 15 Dez 2002 13:53

Extremeispiele helfen einem gedanklich manchmal auf die Sprünge:

Es gab Zeiten, da hätte man auch besser nach seinem Gewissen und nicht nach der Anordnung von oben gehandelt!

Wir alle wissen, wie realitätsfern viel Gesetze sind. In jeder Sparte. Wenn man den Gedanken der sogenannten Tierschützer zuende denkt, darf man gar nicht mehr angeln.

Ich nehme mir als Angler das Recht raus, den Fischen ihre Freiheit wiederzugeben, wenn ich persönlich, (und nicht ein am Schreibtisch schimmelnder "Umweltschutz-Beamter") es beschließe!
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Beitrag von Just » 15 Dez 2002 19:25

Den Fisch als Lebewesen bejagen wir, um uns an seinem Leid zu ergötzen und uns dabei zu "erholen" ? Das doch aweng daneben, oder ?!
Dann könnten wir auch genausogut die Wettfischen wieder einführen, bei denen hochwertige Preise im Vordergrund stehen (Amerika lässt grüssen) und nicht die Kreatur. Wie will jemand, der alle Fische wieder zurücksetzt, egal wie fertig sie sind (Drill etc.), seinem Kind plausibel machen, dass man einer Fliege bei lebendigem Leibe keine Flügel ausreisst ?
Deswegen schrieb ich ja, mit dem Begriff "hegerisches" Zurücksetzen kann ich mich anfreunden, das praktiziere ich nämlich selber (das Recht der Entnahme, die Pflicht zur Hege), auch wenn es nicht gesetzeskonform ist. Das Gesetz hat in diesem Sinne nämlich eine Rundumschlag-Mentalität, die ich mir ungern auf's Ohr drücken lasse.
Ich lasse mich aber nicht von den Hardcore-C&R'lern von oben herab anschauen - das sind für mich die wahren Pfeifen, denn auf sie trifft der erste Satz zu.

Eigentlich wollte ich zu dem Thema ja nix mehr schreiben ... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

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Beitrag von Matze Koch » 15 Dez 2002 20:28

Tja, Just, das Thema ist aber offensichtlich unerschöpflich!

Denn wenn ich, als Catch and Releaser, Kochtopfanglern, die 5 Hechte von 45 bis 50 cm im Kofferraum liegen haben (so geschehen!) weil sie ja maßig sind, (juchuuuuh!) trotz Abscheu keinen Vorwurf mache, warum haben dann immer die Kochtopfangler, die letztlich von den C&R Anglern auch noch profitieren das Recht uns zu kritisieren???

Es ist mittlerweile hinlänglich bewiesen, das es den releasten Fischen gut geht.

Wäre etwas anderes der Fall, wäre C&R tatsächlich unverantwortlich. Dazu diente ja diese neue Sparte des Forums, in diesem Punkt weitere Klarheiten zu schaffen.

Aber was ist das für eine fragwürdige Argumentation? Fügt ein Kochtopfangler den Fischen denn WENIGER Leid zu??????

Das ist doch unsachlich! Und ich gehe nicht angeln, um den Fischen Leid zuzufügen, und mich dabei zu erholen. (Sadist, oder was?)
Genauso wenig kannst Du doch von Dir behaupten, ausschließlich angeln zu gehen, weil Du die Fische töten und essen willst, oder? Da ist doch hoffentlich mehr...

Das Essen könnte man nämlich erheblich billiger haben.

Warum akzeptiert man nicht einfach das Verhalten der Andersdenkenden, so wie ich es auch tue. Und ich kann Dir flüstern, Just, das fällt nicht immer leicht, wenn neben Dir besagter Baby-Hechtangler sitzt, und Du selber die Fische schonend zurücksetzt!!

Einfache Frage: Hier in Ostfriesland gibt es kaum C&R Angler. (Bin hier so was wie ein Partisan!) Warum gibt es kaum Meldungen von Großfischen von hier,totz mehr Wasserfläche als im Rest der Republik, und in Holland unter gleichen Bedingungen jede Menge Großfänge?

Weil die Gewässer hier zu riesigen Hälterungsbecken verkommen sind, durch ewige Entnahme und sofortige neue Besetzung.
Das wird zurecht von den Umweltverbänden verurteilt. Aber genau da, beißt sich die Katze selber in den Schwanz, denn C&R würde hier weiterhelfen, und genau das verurteilen sie.

Und zum Hegefischen und Zurücksetzen aus hegerischen Gründen: Hört sich gut an Just, ist aber leider nicht durchführbar, weil die wenigsten Angler diese Vernunft mitbringen.Entweder sie essen alles was maßig ist, oder setzen alles zurück. So entsteht Ausgewogenheit. (ein wenig jedenfalls)

Ich esse leidenschaftlich gerne Zander und Barsch, und bei Zandern fällt es mir nicht immer leicht, jedenfalls die schweren Exemplare zurückzusetzen. Aber ich weiß, dass es hier bei uns das beste ist, um wieder natürliche Verhältnisse zu schaffen! Das will doch jeder. Und wenn das erreicht ist, kann man auf vernünfitger Basis auch Fische entnehmen.

(Ich muss noch eine Eischränkung machen: Auf Riesengewässer, wie die Seen in MVP oder großen Flüssen wie den Rhein, wirkt sich eine Entnahme, auch von Großfischen, eher positiv aus. Ich rede hier von Kleinkanälen und Binnenmeeren bis 30 ha)

Pro C&R!
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Beitrag von Just » 15 Dez 2002 22:13

Hi Jackie, bei der Gewässersituation, wie Du sie beschreibst, machst Du doch genau das, was ich beschrieben habe, Du setzt aus hegerischen Gründen zurück, Du entnimmst ja offensichtlich z.B. Barsche, oder habe ich da falsch verstanden ?

Das es den releasten Fischen gut geht, ist eine reine Hypothese - ich würde es so formulieren, sie haben überlebt ...

Aber wir drehen uns bei dieser Diskussion im Kreis, deswegen möchte ich sie auch nicht fortführen.
Das entsprechende Gesetz müsste reformiert werden, dem stimme ich zu.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Denn wenn ich, als Catch and Releaser, Kochtopfanglern, die 5 Hechte von 45 bis 50 cm im Kofferraum liegen haben (so geschehen!) weil sie ja maßig sind, (juchuuuuh!) trotz Abscheu keinen Vorwurf mache, warum haben dann immer die Kochtopfangler, die letztlich von den C&R Anglern auch noch profitieren das Recht uns zu kritisieren???
Momentan ist es nun mal so, dass die sogenannten Kochtopfangler, die alles abschädeln, schlicht und ergreifend das Recht auf ihrer Seite haben und Du Dich strafbar machst - sie haben also das Recht zur Kritik, so bitter es im Einzelfall auch sein mag.
Man kann das Recht vielleicht manchmal ein bissel "verbiegen", aber man sollte es dann nicht an die grosse Glocke hängen.
Wenn jeder sich das herausnehmen und leben würde, was er für rechtens hält, dann hätten wir bald einen rechtsfreien Raum - Anarchie.

Wie Du schon so schön schriebst, es gab einmal eine Zeit ... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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