Hot-Spots verraten?

[Georg Baumann]

Mit den Gewässer-Reportagen ist es so eine Sache. Auf der einen Seite werden fundierte und unterhaltsame Artikel gefordert und auch entsprechend gelobt. Auf der anderen Seite hört die Begeisterung aber schnell auf, wenn es darum geht, sein eigenes "Hausgewässer" vorzustellen. Viele Angler haben wohl Angst, dass ein entsprechender Artikel eine wahre "Anglerschwemme" auslöst und man sich an den Hot-Spots hinten anstellen muss.

Wie seht Ihr das? Wurde über ein Euch bekanntes Gewässer schon berichtet und was waren die Folgen? Wieviel Informationen darf man als Ortskundiger in der Fachpresse preisgeben, wieviel muss sich der Gastangler noch selbst erarbeiten? Was würdet Ihr denken, wenn ein Vereinskollege z. B. mit uns einen "Gastangler-Beitrag" drehen würde?

[Matze Koch]

Oha, muss da jemand den geschundenen Holger in Schutz nehmen? [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Dazu musst Du erstmal Folgendes wissen, Georg: Niemand ist so eigen mit den Gewässern, wie wir Friesen. Frag mal den Akki! Das ist immer heißes Pflaster. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Holger wird lernen müssen damit umzugehen, und vor allem ein gewisses Fingerspitzengefühl zu entwickeln. Ich musste das auch lernen. Sowohl mit Wut anderer Angler umzugehen, als auch glaubhaft zu vermitteln, dass ein veröffentlichter Gewässerbericht nicht bedeutet, das morgen kein Fisch mehr drin schwimmt.

Auch musste ich mich zu Beginn überhaupt überwinden überhaupt über Gewässer zu schreiben, ich bin nämlich im Prinzip auch recht geheimnistuerisch veranlagt. Echter Ostfriese eben.

Kleine Tipps:

Nicht über allzu kleine Gewässer berichten. Da kann es wirklich schon mal Schaden anrichten. (beim Knockster Tief sicher nicht!)

Keine Tipps weitergeben, die man dankend direkt von anderen Angler bekommen hat, es sei denn man spricht es ausdrücklich ab.


Möglichst von eigenen Erfahrungen berichten, nicht von denen anderer, das wirkt ohnehin immer am authentischsten.

Nicht jedes Detail verraten, der Leser soll sich ja auch seine Stellen und Fische noch ein wenig erarbeiten müssen. Das ist doch der Reiz. (Soviel zu Deiner Frage: Hotspots verraten! Gewässer ja! Hotspots NEIN! - meine Meinung, denn Hotspots kann man besonders beim Zanderfischen schnell überangeln.

Im Übrigen muss man immer mit einem gewissen Prozentsatz von Kritiker fertigwerden, ich auch. Nach wie vor.

Und Du übrigens auch, Georg, denn ein wenig verdrossen war ich auch, als ich zu meinem Gerätehändler kam, der mir berichtete der Baumann hätte sich Gastkarten geholt.

Meldet der Kerl sich mit keiner Silbe bei mir! Frechheit! [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
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[ 02. März 2007: Beitrag editiert von: Matze Koch ]

[Harry1]

Tja, gibt es diese Hot Spots wirklich?
Hot Spots wo immer Fisch steht und der Zielfisch immer sehr einfach gefangen wird?
Das sind am Rhein vielleicht einige Warmwasser Einleiter.
Ansonsten gibt es für mich nur gute Angelgewässer mit einem guten und gesunden Fischbestand.
Ein hoher Anglerdruck ist in Deutschland wegen der Entnahme immer gleichzusetzen mit wenig Fisch.
Wo soll der Fisch auch herkommen wenn die Bedingungen an einem kleineren Gewässer nicht optimal sind.
Klar große Talsperren sind mit dem richtigen Tackle immer für schöne Fische gut.
Mit den großen Talsperren kann unser Vereinssee von der Wasserfläche nicht mithalten, aber ein Fuhrpark mit Momentan 3, später in diesem Jahr 5 Vereinsbooten sprechen da die gleiche Sprache wie der Zülpichsee von Thomas.
Nur haben wir den Vorteil dass der Einsatz eines E-Motors erlaubt ist.
Je nach Jahreszeit wechseln die so genannten Hot Spots, bzw. meine Angelmethode passe ich auf die sich ändernden Bedingungen an.
Wegen einer Anglerschwemme brauche ich mir an meinem Vereinsgewässer keine Sorgen zu machen, jedes Mitglied hat dort die Möglichkeit max. 2 Gastangler auf Tageskarte mitzunehmen.
Daher sind die Gastangler so gesehen immer unter Aufsicht eines Vereinsmitgliedes.
Ich finde dass eine sehr gute Lösung für den Fischbestand.
So haben wir halt einen sehr guten Fischbestand, natürlich auch einen sehr guten Gewässerwart und ein schönes Angelgewässer.
Faktum könntet ihr über unser Vereinsgewässer so viel schreiben, auch mit den besten Fangtips, es würde am Angeldruck nichts ändern.
Am Rhein z.B. sind gute Angelplätze in Stadtnähe eh überlaufen, da ändert auch ein Bericht nichts daran.

[Georg Baumann]

Moin Matze,
soviel musste der Holger ja gar nicht einstecken. Ein einziger User hat ihn kritisiert, und der ist dann auch noch zurückgerudert [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] (Hinweis: in einem anderen Forum wurde über unseren Gastangler-Beitrag am Knockster Tief diskutiert; Holger war unser Gastgeber).
Mich würde einfach interessieren, wie die Reaktionen auf die Beiträge sind. Habe da bemerkenswerte Erfahrungen gemacht, die ich aber jetzt noch nicht verrate, da's die Spannung aus dem Thread nimmt [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
@Harry: Im Allgemeinen gebe ich Dir recht - die Fangplätze verändern sich übers Jahr gesehen. Aber dennoch gibt's sie - die absoluten Hot-Spots, die fast immer einen Fisch bringen. Doch keine Angst - die verraten wir nicht, ohne das vorher genau abzustimmen. Und falls der Gastgeber etwas dagegen hat, lassen wir es eben weg. Schließlich sollen Besucher sich auch noch ein Stückchen selbst mit den Gegebenheiten beschäftigen. Bisher sind wir jedenfalls überall, wo wir waren, immer noch willkommen. Und das soll auch so bleiben. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

[Georg Baumann]

@Matze: Sorra - ich hab's echt verschwitzt, mich zu melden. Wär' ne gute Gelegenheit gewesen, sich zu treffen. Versprich' mir, dass Du es besser machst, wenn Du mal nach Berlin kommst. Wenn's sein muss, schlepp' ich dann auch nen Sofa ans Wasser [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[Matze Koch]

Über den guten Holgi wird ja nicht nur in Foren geredet, Georg! [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Über mich übrigens auch nicht. [img]images/smiles/icon_razz.gif[/img]

Und wenn ich in Berlin bin, fühle ich mich bei Dir eingeladen, (...und reich bewirtet!) [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[Hartmut]

An der Jagst gab es einmal günstige Tageskarten an einem interessanten Gewässerabschnitt, bis in F&F darüber berichtet wurde. Es ist ein kleiner Fluss, mit wenigen Gumpen und guten Stellen, doch Hinz und Kunz, F&F - Leser eben :-) waren zur Stelle und ich bin ausgewichen.
Seither fische ich an den Orten, die von anderen Anglern nicht oder nur selten begangen werden und fange mehr Fische, als einem Bericht zu folgen, der für viele einen Anreiz bildet, die Angelrute mal wieder auszupacken und ans Wasser zu gehen.
Hotspots würde ich nie verraten! Es gibt ein paar gute Freunde, die ihren Mund halten können, in diesem Kreis macht Erfahrungsaustausch und Fachsimpeln Spaß und viel Freude. Und die dicken Fische springen an den Hotspots auch nicht von selbst ans Ufer, bzw. in den Kescher [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[Eisangler]

Tschuldigung, wenn ich Euch Turteltäubchen mal störe... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Die Hot-Spot Geschichte betrachte ich von verschiedenen Seiten, gerne nehme ich das Beispiel Ostfriesland zur Hand.

Im Grunde finde ich es reizvoller, nicht mit der Nase auf den Fisch gedrückt zu werden. Mit eigenem Wissen, gepaart mit Instinkt und Glück einen Fisch zu überlisten ist doch das höchste aller Gefühle und viel schöner, als mit einem Plan oder irgendwelchen Koordinaten durch die Gegend zu rennen (paddeln).

Ab und an stösst man aber auch mal an seine Grenzen, wie am kleinen Meer in Ostfriesland.
Ein vermeintlich prima Zandergewässer - aber relativ groß und wegen des Echolotverbots dürfte für den Nichtkenner des Gewässers ein Zanderfang schwierig werden. In diesem Falle nehme ich doch Holger´s Angebot gerne an, dort oder in einem der Tiefs mit ihm auf Zander zu fischen.

Die Stelle an der Brücke aus dem Filmbeitrag ist ein gutes Beispiel für die Abhängigkeit des "Hotspots" von der Jahreszeit.
Da ich selber des Öfteren zur Hauptsaison dort durchgeschippert bin, kann ich mir kaum vorstellen, daß in der Jahreszeit dort auch nur ein Zander anbeisst. Was da im Sommer los ist, hatte ich ja schon in einem anderen Beitrag beschrieben.

Auch der Aalfang stellte sich als schwieriger dar, als ich es mir vorgestellt hatte, eben wegen der riesigen Gewässerflächen in Ostfriesland.
Da kann man sein bisheriges Wissen über Standplätze der Schlängler erstmal beiseite legen, sonst sucht man sich nen Wolf...
Einen Geheimtipp in Sachen Aal bekam ich am letzten Urlaubstag für´s Große Meer.
"Mit dem Ruder Muschelbänke suchen (das Große Meer ist ja bekanntlich durchgehend sehr flach) und dort seine Köder ausbringen!", lautet dort die Devise.
Passend zum Tipp bekamen wir die Fotos der Aalnacht des Einheimischen präsentiert mit 4
schönen Fischen...
Im Juli werden wir das mal ausprobieren, es sei denn, Matze oder Holger haben ne bessere Idee...
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Gruß
OLE

[Karsten]

Gute Gewässer solten schon vorgestellt werden, Hot Spots nicht. Dann schon eher (je nach Größe)- rechtes Ufer...., in der Nähe von...., denke Mal, das ist als beschreibung ausreichend. Ein wenig sollte schon jeder etwas für den Fisch tun, wenn nicht sollten diejenigen eben zum Forellenteich gehen.
Gruß Karsten

[TincaTinca]

Wie schon gesagt wurde, ist von extrem vielen Faktoren abhängig. Ein detaillierter Bericht über einen Rotaugen-Hotspot im Plöner See tut niemanden weh, eine exakt beschriebene Unterwasser-Großhecht-Burg im Timmeler Meer schon.

Wenn ich selber auf Tipps angesprochen werde, halte ich es schlichtweg menschlich. Je sympathischer mir mein Gegenüber ist, desto mehr geh ich ins Detail, ganz einfach. Und wenn ich jemanden nicht mag, wird eine Unterwasserwüste plötzlich zum Top-Secret-Premium-Hotspot [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[Harry1]

Tja wenn es um die Hot Spots in dem Film 'Gastangler' geht, da waren die dunklen und wohl tieferen Stellen unter den Brücken die sogenannten Hot Spots.
Ob da jetzt immer ein paar Zander stehen muß man wohl ausprobieren.
Der Eisangler wird es bestimmt testen.
Das trifft bestimmt nur auf gleichmäßig tiefe Gewässer zu, da unterscheiden sich solche Stellen halt von dem Rest des Gewässers.
Besser und einfacher wäre der Einsatz eines Echolotes, da erübrigt sich die komplizierte suche nach den Hot Spots. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[andalG]

Ich muss sagen, dass mich an Gewässerbeschreibungen lediglich die jederzeit nachvollziehbaren Details interessieren. Vollmundiger Hotspot-Blahblah und Fangfotos von anno asbach jucken mich nicht die Bohne! - Je sachlicher die Beschreibung, desto besser.