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Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Markus Heine
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Beitrag von Markus Heine » 12 Feb 2007 15:16

Zuallererst: Matze, vielen Dank, dass du mir weiterhin treu bist. Oder ist es mittlerweile doch Hörigkeit [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Henning, ich kann dir nur zustimmen. Bei vielen Angelmethoden wird bewusst auf laichreife Fische geangelt. Wahrscheinlich nehmen daran auch die Angler keinen Anstoß, die sich hier über das Abschlagen des großen Zanders beschweren.

Bei der ganzen Themantik des Zurücksetzens zeigt sich leider immer wieder das Problem, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Den laichreifen Hecht oder Zander darf man keinesfalls entnehmen, bei den von dir erwähnten Heringen würden die meisten darüber erst gar nicht nachdenken. Würde man diese Diskussion weiterspinnen, müssten ja manche Teilnehmer dieser Threads die gesetzlichen Schonzeiten oft persönlich verlängern, weil die Fische zu früh oder zu spät ablaichen. Und ich möchte den Angler mal sehen, der seinen Bodden-Urlaub absagt, weil die Hechte mittlerweile Laich angesetzt haben. Denn ob man den Fisch nun zurücksetzt oder nicht: Förderlich ist der eigentliche Fang für die Rogen sicherlich nicht. Wer sich darüber jedoch angeblich so ernste, höchst ethische Gedanken macht, sollte das Angeln am besten gleich ganz einstellen. Denn das wäre für die Fische sicherlich am besten ...

Ich würde mich freuen, mal einen überzeugten Catch & Releaser zu treffen, der seinen moralischen Worten entprechende Taten folgen lässt. Leider konnte ich noch niemanden treffen, der seinen extremen ethischen Moralvorstellungen in der Praxis treu bleibt (besonders bei Methoden, die er sonst nicht betreibt). Allzu schnell merkt man im Gespräch und beim Beobachten diesen "besseren" Angler, dass sie ihr Handeln dann doch relativieren und somit eine entsprechende Angriffsfläche bieten.

Ich will hiermit jetzt keine Lanze brechen fürs Abschlagen der Fische. Ganz und gar nicht! Ich finde nur, dass man die Kirche mal im Dorf lassen soll. Mittlerweile habe ich wirklich den Eindruck, dass alle Themen rund ums Zurücksetzen dermaßen dramatisiert werden, dass keine vernünftige Diskussion mehr möglich ist. Diese Schwarz-Weiß-Malerei wäre in der Praxis (auch für zukünftige Gesetze) eh nicht durchsetzbar, und sie führt auch in einer Diskussion zu nichts, weil letztlich nur ein vernünftiger Kompromiss und ein tolerantes Verhalten die gesamte Anglerschaft weiterbringt.
Markus Heine
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Beitrag von greif » 12 Feb 2007 15:34

Tolerantes Verhalten bedeutet aber auch das Kritik toleriert wird. Das Gefühl habe ich momentan hier nicht.
Was ist langweiliger als Angeln?........ Beim Angeln zuschauen!

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Thomas Kalweit
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Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Feb 2007 16:31

Kritik ist hier erlaubt. Aber auch Kritiker müssen sich kritisieren lassen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] !

Die C&R-Angler sollten nicht die gleichen Hexenjagd auf die Entnahme-Angler veranstalten, die die Entnahme-Angler früher (in manchen Bundeslander noch heute) auf die C&R-Angler veranstaltet haben! Macht keinen guten Eindruck.
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Beitrag von Carpcatcher » 12 Feb 2007 16:53

Himmel hilf,

keiner macht hier eine Hexenjagd, wie auch niemand etwas vom generellen C&R geschrieben hat. Es ging lediglich darum, ob es in diesem speziellen Fall nicht angebracht gewesen wäre, den Fisch, aufgrund des vielen Laichs, wieder zurückzusetzen!

Was mich allerdings verwundert, ist das geballte Zurückschlagen der kompletten Redaktion..

[ 12. Februar 2007: Beitrag editiert von: Carpcatcher ]
Geist ist geil

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Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Feb 2007 17:00

@carpcatcher: Du kennst meine persönliche Meinung. Ich gehöre sozusagen zum deutschen C&R-Urgestein.

Dass es eine besserer fachliche Praxis gewesen wäre, den Fisch zurückzusetzen, steht außer Frage. Dass es legitim war ihn mitzunehmen auch [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .

Ich muss hier als Moderator zwischen allen Angler-Lagern vermitteln, nicht immer einfach.
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Beitrag von greif » 12 Feb 2007 17:36

Es geht hier doch um diesen speziellen Fall. Natürlich ist es erlaubt, diesen Fisch zu entnehmen. Ich frage mich bloß, warum man als "extrem" bezeichnet wird, wenn man der Meinung ist, das dieser spezielle Fisch wohl wieder ins Wasser gehört hätte.
Was ist langweiliger als Angeln?........ Beim Angeln zuschauen!

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Beitrag von Markus Heine » 12 Feb 2007 17:46

Carp Catcher und Thomas, unsere Meinungen zum Thema C&R liegen sicherlich nah zusammen, wenn sie sich nicht sogar decken - das steht doch gar nicht zur Debatte!

Des Weiteren kann wohl kaum von einem geballten Zurückschlagen der Redaktion gesprochen werden, wir versuchen lediglich, konstruktiv und auf sachlicher Ebene zu diskutieren. Deshalb verstehe ich die Reaktion mancher User auch gar nicht, dass sie sich anscheinend persönlich angegriffen fühlen. Das war nie Absicht und ist auch in keinem Beitrag so formuliert worden ...
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Beitrag von Henning Stühring » 12 Feb 2007 17:47

Natürlich ist hier Kritik erlaubt und erwünscht, das soll bitte nicht falsch verstanden werden.

Aber mal ein Praxis-Beispiel, das die Widersprüche verdeutlichen soll: Bin letztes Jahr im Oktober am über 1000 ha großen Wittensee in Schleswig Holstein gewesen, ein wirklich erstklassiges Barschgewässer, das Klasse und Masse aufweist. Bewirtschaftet wird das Gewässer von einem Berufsfischer. Den haben wir mal morgens beim Netzeinholen begleitet. Die Maschenweite betrug 40 Millimeter, sodass keine untermaßigen Barsche im Netz waren. Drei Netze waren gestellt, insgesamt waren weit über 100 Barsche in den Maschen mit Gewichten zwischen 250 Gramm und 2 Kilo, in der Masse 500-g-Barsche. Ein "durchschnittlicher Fang", kommentierte der Berufsfischer. Wohlgemerkt: Ein Tagesfang, und die Netze werden fast täglich über Nacht gestellt.
Bevor jetzt jemand den Berufsfischer als Gewässerausbeuter tituliert, sollte er seine Argument anhören: Im Wittensee werden nicht nur viele, sondern auch viele große Barsche gefangen, in den ähnlich großen Nachbarseen, die von Angelvereinen bewirtschaftet werden, dagegen größtenteils verbuttete Minibarsche. Der Grund: Es werden zu wenige Barsche entnommen, und das Futteraufkommen reicht in den nahrungsarmen Gewässern nicht mehr für diese Fischmasse.
Biologisch absolut logisch. Wer hier laichschwere Barsche zurück setzt - für Barsche gibt es ja meist keine Schonzeit - handelt also kontraproduktiv im Sinne der Gewässerbewirtschaftung.

Und was dieses Beispiel noch verdeutlichen soll: Nicht jedes Gewässer ist gleich, und deshalb vertritt ja zum Beispiel der Deutsche Hechtangler-Club die sehr vernünftige Position der selektiven Entnahme. Sorry Matze, aber die rein ethisch begründete Position, generell Laichfische zurück zu setzen, kann in die Irre führen und wie das Barsch-Beispiel vom Wittensee zeigt, sogar schädlich fürs Revier sein.

Ich rede hier nicht gegen das Zurücksetzen von Fischen, warne aber nachdrücklich vor Extrem-Positionen und Gutmenschentum.
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Beitrag von greif » 12 Feb 2007 17:56

@ Markus
Ich glaube nicht, dass sich hier jemand angegriffen fühlt. Es ging hier von Anfang an um diesen Fall. Es ging nie um generelles C&R, nicht um ethische Moralvorstellungen, nie um "bessere Angler", nie um Schwarz-Weiß-Malerei. Diese Punkte wurden hier ins Spiel gebracht und sind meiner Meinung nach in diesem Zusammenhang unnötig.
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Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Feb 2007 18:20

Ach, Leute... Diskutiert doch nicht um des Kaisers Bart!

Laichtragende Fische (die nicht massenhaft vorkommen) sollten nicht entnommen werden. Auf diese angleriche Grundregel können wir uns alle einigen!

Vielleicht hatte der Zander ja schon abgelaicht - und nur vier Brassen quer im Magen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] . In dem milden Winter ist alles denkbar...
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Beitrag von greif » 12 Feb 2007 18:26

So war es bestimmt. Übrigens schönes neues Heft habe ich heute bekommen. Wieder mal sehr interessant. Upps, falscher Ort [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
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Beitrag von Matze Koch » 12 Feb 2007 20:00

Ebenfalls sorry, Henning, aber ganz so wie Du sehe ich das einfach nicht.

Ich denke, Thomas hat es perfekt auf den Punkt gebracht:

Zitat:
"Laichtragende Fische (die nicht massenhaft vorkommen) sollten nicht entnommen werden."

So sieht es aus. Und da ich kein Gewässer kenne, in dem Zander so verbuttet vorkommen wie in Deinem Barschbeispiel (was völlig korrekt ist - und sowas kenne ich sogar auch, es erscheint sogar in einer der nächsten RAUBFISCH Ausgaben ein Revierreport drüber! "OTTERMEER")lege ich als pauschale Faustregel noch einmal fest:

Ein Fisch dieser Art und Größe voller Laich gehört ins Wasser zurück!

Ich liebe Dich aber trotzdem, Henning! (Nicht böse sein, Markus, ich bin Dir trotzdem hörig... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] )
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Beitrag von Hecht 24.10 » 12 Feb 2007 20:03

Der Zander wog 27 Pfund
[img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

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Beitrag von Harry1 » 12 Feb 2007 21:17

Tja Matze Koch, wie sieht die Sachlage aus wenn der Angler für seinen Fang eine hohe Geldprämie bekommt.
Vielleicht braucht er ja die Prämie.
Bei Geld wird die Moral schon oft einmal über Board geworfen, aber sicher ist das Geld auch ein Beweggrund solche Fische zu entnehmen.
Geld ist halt die moderne Beute des Menschen. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
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Beitrag von Carpcatcher » 13 Feb 2007 02:58

Habe es verbessert.. - da war wohl Freud im Spiel.. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

..wobei es das "e" auch nicht viel besser macht.. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Abwertende Belehrung habe ich keine gesehen!

Henning, mal ehrlich: "Die laichschwere Zanderdame"....

Was erwartet Ihr?

Sollen die User alles gut heißen? Keine eigene Meinung äußern?

Ich werde mich für meine nicht entschuldigen! Wollt Ihr angepasste User - ein Wort und ich bin hier raus, denn das bin ich nicht.

[ 12. Februar 2007: Beitrag editiert von: Carpcatcher ]
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