Klimaerwärmung

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Thomas Kalweit
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Klimaerwärmung

Beitrag von Thomas Kalweit » 15 Nov 2006 10:44

Heute bekam ich die Anfrage eines Lesers, ob wir in 50 Jahren in unseren Landen noch Bachforellen und Äschen fangen können. Die Klimaerwärmung schreitet ja immer weiter voran - 25 Grad im Oktober, 20 Grad im November... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Werden wir bald spanische Verhältnisse bekommen? Nur noch massenweise Minikarpfen, Welse und Zander?
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
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G**********

Klimaerwärmung

Beitrag von G********** » 15 Nov 2006 11:03

Hallo liebe Mitstreiter,
ich denke es gab schon immer Kalt - und Warmzeiten auf der Erde.
Seit einigen 100 Jahren befinden wir uns in einer Warmzeit. Dies war schon immer so. Nichts ist beständig auf der Welt. Und dies ist auch gut so! Der Wandel bringt neue Lebensformen hervor und das Leben entwickelt sich eben in eine andere Richtung.
Da sehe ich keinen Grund zur Besorgnis.
Was aber nun die Karpfen betrifft, werden sich die Karpfenangler freuen. Denn sie sind nun mal "Warmwasserfische". Statt Minikarpfen werden es aller Voraussicht nach Maxikarpfen.
Übrigens, bis zum Ende dieses Jahrhunderts, wird die mittlere Durchschnittstemperatur in Deutschland um ca. 2°C angestiegen sein.

Gruß und Petri Heil
Peter.

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Beitrag von andalG » 15 Nov 2006 11:11

In dem Zusammenhang sollte man mal einen Blick auf die Gletscherforschung werfen.

Es ist Tatsache, dass die Alpengletscher deutlich zurückgehen. Dabei kommt aber auch die Tatsache zum Vorschein, dass Gletscherforscher Baumreste, sprich Wurzelstöcke in Höhen von weit über 2.500 m Seehöhe finden, die so mancher Gletscher unter sich verbarg. Es war also in jüngerer erdgeschichtlicher Vergangenheit schon viel wärmer. Die Welt ging seinerzeit bekanntlich nicht unter.

Die Erde hatte übrigens noch nie ein gleichbleibendes Klima, nur messen wir die Zeiträume der Schwankungen mit menschlichen Uhren und mit menschlichem Empfinden. Das sind eindeutig die verkehrten Dimensionen.

Den momentan laufenden Prozess können wir theoretisch verlangsamen und vielleicht sogar mittelfristig (einige 100 Jahre) aufhalten. Praktisch muss jedem klar sein, dass es aber nicht klappen wird!

Andal
[b]Bleibe im Lande und wehre dich täglich![/b]

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 15 Nov 2006 23:56

Mittlerweile vermuten oder berechnen mutige Physiker, dass es auf der Erde bereits in 200 Jahren ein Klima ähnlich dem des Jupiters geben könnte!
Tolle Aussichten.
Aber so sind wir halt, erst wenn es bewiesen ist (eigetreten ist) glaubt es die sogenannte Wissenschaft!
Gute Nacht!
Hartmut

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Beitrag von SchindHsd » 18 Nov 2006 05:49

Wenn man den Forschern so glauben kann damm dürfte ich diesen Beitrag jetzt nicht schreiben denn dann gebe es uns alle nicht mehr.
Klar wird sich was verändern, aber liest man mal die Wetter und Temperatur Statistiken wird man feststellen das es nichts besonderes ist wenn wir 20 Grad im November haben.
Also genießen wir doch einfach das schöne Wetter am Wasser. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Gruß Patrick.
Die Wörter der Angler : Einfachheit ; Sanftmut ; Geduld.

Mitglied im Fischereiverein Hannover e.V.

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Beitrag von bundyman » 19 Nov 2006 18:10

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hartmut:
<STRONG>Mittlerweile vermuten oder berechnen mutige Physiker, dass es auf der Erde bereits in 200 Jahren ein Klima ähnlich dem des Jupiters geben könnte!
Tolle Aussichten.
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

?
Atmosphaerentemperatur liegt so bei 130K (im Mittel). Nuescht genaues finde ick zwar nicht darueber und verschiedene Quellen vermelden auch unterschiedliche Temperaturen, aber so etwa -140°C auf der Erde in den naechsten 200 Jahren, laesst irgendwie nicht auf Klimaerwaermung schliessen, sondern eher auf (nuklearen) Winter. Aber so unwahrscheinlich ist dieses Szenario ja eigentlich auch wieder nicht...
----
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Beitrag von Karsten » 19 Nov 2006 20:25

Wieder so eine Forschung nach dem Muster:
Amerikanische Wissenschaftler haben festgestellt.....
Und das Ganze veröffentlicht in einer großformatigen zeitschrift mit 4 Buchatben.
[url=http://www.mueritzanglers.de]www.mueritzanglers.de[/url]

Christus ist ein Weg.
Der rechte Weg führt zur Wahrheit.
Der Schlüssel zur Wahrheit ist der freie Geist.

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Beitrag von Hartmut » 19 Nov 2006 21:45

unkaputtbare Welt!

...abwarten, die Meisten von uns werden den Beginnn der große Schei$e noch erleben!.....

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Beitrag von Der Wanderwolf » 19 Nov 2006 22:07

zum thema Klimawandel muss man wissen, das die Lobbyisten der Großindustrie es jahrelang geschafft haben vor allem die Presse zu verunsichern und so allen weiszumachen es sein nicht erwiesen ob es den Wandel gäbe oder nicht. Das ist klar falsch!
Die seriöse Wissenschaft ist sich seit über 100 Jahren darüber einig, dass der Mensch durch die Emission von sog. Treibhausgasen (allen voran CO2) das Klima auf der Erde beiinflusst.
Es gibt tausende von Studien die in diese Richtung weisen, und kaum eine die das Gegenteil belegen kann. Auf einen Klimawandel weisen eine Vielzahl von Indizien hin. Das Abschmelzen von Gletschern und Polkappen, zunehmende Dürren und Wetterextreme und ein steigender Meerespiegel sind nur die offensichtlichsten. die Geschwindigkeit mit der sich das Klima erwärmt ist absolut nicht vergleichbar mit irgendwelchen bisherigen Erwärmungen.
Zudem ist heute Konsens, das der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten ist! Erklärtes Ziel der EU ist daher, die globale Erwärmung auf ca. 2 Grad zu begrenzen. Soll dies gelingen, müssen die weltweiten CO2 Emissionen bis 2050 um 50% reduziert werden. Das ist theoretisch noch möglich,wenn ich mir die Ergebnisse des gerade zuende gegangenen Klimagipfels in Nairobi anschaue aber nicht sehr wahrscheinlich.
Jedes Grad mehr wird verheerende Konsequenzen auf eine Vielzahl von Arten (und Menschen) haben. Das gilt auch für die Fische. Schon heute ziehen die Dorsche sich aus der Nordsee in tiefere Gebiete zurück, weil das Meer so warm ist wie lange nicht mehr. Subtropische Arten wie z.B. Mondfische gehen Fischern vermehrt ins Netz. Insgesamt bedeutet das keine bloße Änderung der Artenzusammensetzung sondern eine deutliche Verarmung! Die Auswirkungen an Land können je nach Region unterschiedlich sein. Genau weiß das noch keiner. Wahrscheinlich werden wir in 50 Jahren ziemlich warme Sommer haben. Schön für Wels und Karpfen, Bachforellen halten sich vieleicht noch im Gebirge.

Buchtipp für alle die mehr wissen wollen:

Der Klimawandel. S.Rahmstorf, H.J. Schellnhuber. Verlag C.H. Beck. München, 2006.
[img]http://www.wanderwolf.de/resources/Stockforelle.jpg[/img]

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Beitrag von Hartmut » 19 Nov 2006 22:27

Hallo Wanderwolf,

vielen Dank für Deinen guten Beitrag zum bitteren Thema!

Ich sah in Deiner Anmeldung, dass Du Förster bist, deshalb eine Frage:"Macht es heute noch Sinn, als Nutz und Zierpflanzen einheimische Nadel- und Laubbäume zu pflanzen? Oder ist es bereits angebracht wärmeliebende Sorten wie Sequoias etc. zu pflanzen?"

Und sollten reine Wirtschaftsrasen besser mit Bäumen bepflanzt werden, anstatt alljährlich das Gras für den Kompost zu mähen und dabei noch fossile Energie zu vergeuden?

Das interressiert mich beruflich, denn an meinem Arbeitsplatz gäbe es genügend Platz für große Bäume, doch die Verantwortlichen mögen lieber Golfrasen - und über den Sommer das beruhigende Surren der Rasenmäher.

Viele Grüße

Hartmut

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Beitrag von Chinook » 19 Nov 2006 22:28

Hi,
im Prinzip kann man der eigenen Wahrnehmung trauen. Tun wir aber nicht. Immer wollen wir wissensch. Belege. Die kriegen wir auch. Aber es gilt immer: Folge dem Geld.

Ich glaube, man kann uns den Planeten unterm Ar$ch wegziehen, wir würden es nicht merken wollen so lange wir keine amtliche Räumungsaufforderung im Briefkasten haben.

Bitter, bitter

Chinni

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Beitrag von Der Wanderwolf » 20 Nov 2006 01:04

Hallo Hartmut!

Ja, die Förster richten sich auch so langsam auf ein wärmers und trockeneres Klima ein. Fremdländische Baumarten sind jedoch auch in vielerlei Hinsicht kritisch zu sehen. Einige haben sich aber schon recht weit etabliert. die Douglasie bringt zum Beispiel auf eher trockenen Standorten eine wesentlich höhere Leistung als die Fichte. Grundsätzlich sind Mischkulturen mit Buche widerstandsfähiger als reine Nadelwälder. Die Buche kann auch in einem sehr breiten Klimabereich existieren, auch die Kiefer wird wohl vom Klimawandel profitieren. Wieweit das der Holzproduktion dienlich ist ist fraglich. Es gibt auch Untersuchungen die zeigen, dass Bäume mit mehr CO2 in der Luft besser wachsen, der positive Effekt ist aber viel geringer als alle negativen. Grundsätzlich sind Bäume natürlich toll, auch weil sie co2 über lange Zeiträume speichern. Klimawirksam ist das allerdings erst in sehr großen Dimensionen. (Wenn der Amazonas - Regenwald austrocknet wird so viel Co2 frei das die Folgen nicht mehr absehbar sind; Vgl.: www.germanwatch.org/klima/kosmos06.pdf)

Chinook kann ich nur zustimmen. Was wenigen Geld bringt wird gemacht, auch wenn alle anderen bei drauf gehen. Einem selbst bleibt, sein Verhalten entsprechend zu ändern. Nicht jeder kann aufs Auto verzichten, aber vieleicht weniger fahren. Zu Ökostrom wechseln ist wirklich stink einfach und nicht mal wahnsinnig teuer, aber die meisten Leute scheinen zu faul dazu (oft gerade die, die es sich wirklich leisten können).
Wollen wir wirklich warten bis die Politik was ändert (und Autofahren oder Fliegen reglementiert)?
[img]http://www.wanderwolf.de/resources/Stockforelle.jpg[/img]

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Beitrag von Der Wanderwolf » 20 Nov 2006 01:06

Oops, beim Link zu germanwatch bitte die letzte Klammer löschen, so:
www.germanwatch.org/klima/kosmos06.pdf
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Beitrag von Hartmut » 20 Nov 2006 20:02

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Klimawirksam ist das allerdings erst in sehr großen Dimensionen. (Wenn der Amazonas - Regenwald austrocknet wird so viel Co2 frei das die Folgen nicht mehr absehbar sind
Hallo Wanderwolf,

ein kleiner Vergleich aus der Abwasserwelt.
Warum sollen wir unsere Abwässer hierzulande besser reinigen und noch schärfere Anforderungen erfüllen, in Brüssel, Mailand usw. gibt es doch auch keine Kläranlagen, nur wir Deutschen sollen alles besser machen und für die Nachlässigkeit der anderen bezahlen.

Dass sauberes Wasser auch hierzulande ein bezahlbares Stück Lebensqualität ist, begreifen nicht alle Menschen.
Dass wir zum Schutz unseres Klimas eine Lawine des Umdenkens auslösen müssen, begreifen vermutlich noch viel weniger Menschen - der Staat wird's (muss es) schon richten.
Warum nicht einen Baum pflanzen und anderen etwas nachahmenswertes vorleben. Mit solchen Handlungen wird eventuell auch das Bewusstsein für unsere Zukunft geschärft, hier vor unserer eigenen Haustüre und nicht in Brasilien, Sibirien oder Kanada. Hauptsache die Probleme sind weit weg und der Sandhaufen für die handlungsunfähigen Köpfe im eigenen Land groß genug.

Dies ist zur Zeit mein Eindruck von der weltweiten Klimapolitik ohne einzelne Namen zu nennen.

Viele Grüße

Hartmut

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Beitrag von Der Wanderwolf » 20 Nov 2006 23:07

Hallo Hartmut,
Da hast Du absolut recht! Ich wünschte mehr Leute würden denken wie Du. Leider denken sie eher "Wenn ich alleine was tue bringts nix, dann lass ichs lieber gleich und hab meinen Spaß." Aber vieleicht werden die andern irgendwann mehr.

Gruß

Christoph W.
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