Nur noch 15 Kilo!

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Thomas Kalweit
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Nur noch 15 Kilo!

Beitrag von Thomas Kalweit » 31 Mai 2006 17:31

Norwegen: Neue Ausfuhrquote

Ab 1. Juni 2006 dürfen nur noch 15 Kilo selbst geangelter Meeresfisch aus Norwegen ausgeführt werden. Süßwasserfische, Lachse, Forellen und Saiblinge sind von der neuen Regelung nicht betroffen.


Hier die Pressemitteilung des Ministeriums vom 24. Mai 2006 im Originaltext:

"Das norwegische Ministerium für Fischerei und Küste hat beschlossen, ab dem 1. Juni 2006 eine Ausfuhrquote für Fisch und Fischwaren einzuführen. Die Ausfuhrquote begrenzt die Menge an Meeresfisch oder Fischwaren des Sportfischens, die aus dem Land ausgeführt werden darf, auf 15 kg pro Person.

- Dies ist eine Maßnahme, die schon lange erforderlich war, und dass die Ausfuhrquote jetzt in Kraft tritt, ist unmittelbar vor der Sommersaison ein wichtiges Signal. Der Angeltourismus ist ein wichtiger Teil des Fremdenverkehrsgewerbes und schafft sowohl Beschäftigung wie auch Produktivität entlang der Küste. Es ist jedoch wichtig, dass die Befischung von Fischereiressourcen im verantwortlichen Rahmen erfolgt. Die Ausfuhrquote wird nicht den erlebnisbasierten Touristenfischfang treffen, und ich hoffe, dass wir jetzt Ruhe rund um den Touristenfischfang in Norwegen schaffen können, sagt die Ministerin für Fischerei und Küste Helga Pedersen.

- Durch Ausfuhrquoten legen wir die Grundlagen dafür, dass ein verantwortlicher Fischereitourismus als Fremdenverkehrsprodukt weiterentwickelt werden kann, und die Ausfuhrquoten werden vorbeugend gegen einen mengenorientierten Touristenfischfang wirken, sagt Pedersen.
Alle Freizeitfischer, auch die Touristen, unterliegen Ausrüstungsbegrenzungen beim Fischfang. Diese werden als Folge der Ausfuhrquote nicht verändert. Fisch oder Fischwaren werden nicht in die Quote einbezogen, wenn dokumentiert werden kann, dass die Waren von einem registrierten Gewerbetreibenden gekauft wurden. Süßwasserfisch, Lachs, Forelle und Saibling sind von der Ausfuhrquote auch nicht betroffen.

Die Ausfuhrquote wird sowohl wegen der Grenzkontrolle wie auch des EWR-Abkommens auch für norwegische Staatsbürger gelten.

Teile des Angeltourismus sind von vielen Stellen kritisiert worden, einen verdeckten Gewerbefischfang zu repräsentieren, der die lokalen Fischressourcen und den traditionellen gewerblichen Fischfang gefährdet, und der Angeltourismus ist Gegenstand grosser Aufmerksamkeit in den Medien. Früher in diesem Jahr wurde eine Reisegruppe mit annähernd 500 kg Fischfilet bei der Ausreise aus Norwegen gestoppt und dies löste aufs Neue eine umfangreiche Debatte über die Regulierung des Touristenfischfangs aus.
- Es ist bedauerlich, dass ein ganzer Wirtschaftsbereich als Folge von einzelnen Episoden getroffen wird und Fälle wie dieser, den wir im Winter auf Bjørnefjell hatten, die Legitimität sowohl des Fremdenverkehrsgewerbes als auch der Ressourcenverwaltung untergraben. Bei der Etablierung einer Ausfuhrquote machten wir klar, dass versteckter gewerblicher Fischfang nicht akzeptiert wird, und dies ist eine Haltung, die wir mit dem Fremdenverkehrsgewerbe teilen, sagt Helga Pedersen.

Desweiteren sind umfangreiche Untersuchungen zum Umfang und zu den Effekten des Angeltourismus gestartet worden, sowohl bezüglich des Fischbestandes als auch der Produktivität. Der NHO Fremdenverkehr und das Meeresforschungsinstitut sind in diese Untersuchungen einbezogen und die Ergebnisse werden uns weitere Informationen über den Angeltourismus in Norwegen liefern.

- Die Fischereibehörden streben in Verbindung mit der Einführung von Ausfuhrquoten in Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsgewerbe auch die Durchführung einer Informationskampagne über den verantwortungsvollen Fischfang und die geltenden Mindestmaße beim gewöhnlichen Fischfang an, sagt Fischereiministerin Helga Pedersen."

Norwegisches Ministerium für Fischerei und Küste

Info: http://www.norwegen.no/business/news/fishquota.htm
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Thomas Kalweit
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Nur noch 15 Kilo!

Beitrag von Thomas Kalweit » 31 Mai 2006 18:50

Die Gerüchteküche brodelt: Jetzt soll angeblich zu den 15 Kilo noch ein zusätzlicher Trophäenfisch (zum Präparieren daheim) erlaubt sein. Größe egal. Dieses Gerücht ist allerdings noch unbestätigt!

Ich halte Euch auf dem Laufenden...
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Nur noch 15 Kilo!

Beitrag von greif » 31 Mai 2006 19:05

Was, nur noch 15 KG. Wieso soll man dann noch hinfahren! [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Was ist langweiliger als Angeln?........ Beim Angeln zuschauen!

Stefan von Hatten

Nur noch 15 Kilo!

Beitrag von Stefan von Hatten » 31 Mai 2006 19:14

Hi.

Halte ich für eine sehr sinnvolle Regelung - es ist aber die Frage, inwieweit das dem Tourismus schaden kann! Ob das im Verhältnis steht?

Grundsätzlich aber meine absolute Zustimmung zu dieser Regelung. 15kg Filet - das ist doch eine echte Menge!

Petri

Stefan

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Beitrag von wonne » 31 Mai 2006 20:52

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stefan Gsundbrunn:
<STRONG> 15kg Filet - das ist doch eine echte Menge!

</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Geb ich dir vollkommen Recht!
Keiner der 100Kg oder mehr Filet mitnachhause nimmt kann mir erzählen das er das alles nur zur Eigenverwertung verwendet, das muss dann schon echt einer sein der täglich Fisch ist, und so einen kenn ich nicht.
Mein Fazit: Ausfuhrbeschränkung ist Gerechtfertigt!!

Gruss Wonne

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Nur noch 15 Kilo!

Beitrag von TincaTinca » 31 Mai 2006 21:16

Super Sache, endlich.

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Nur noch 15 Kilo!

Beitrag von TincaTinca » 31 Mai 2006 22:10

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Thomas Kalweit:
<STRONG>Die Gerüchteküche brodelt: Jetzt soll angeblich zu den 15 Kilo noch ein zusätzlicher Trophäenfisch (zum Präparieren daheim) erlaubt sein. Größe egal. Dieses Gerücht ist allerdings noch unbestätigt!

Ich halte Euch auf dem Laufenden...</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Eine andere große deutsche Angelzeitschrift bestätigt dies bereits [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Beitrag von sbirulino » 31 Mai 2006 22:29

15 Kg (!!!) Filet. Wem das nicht reicht, für den Eigenbedarf! Also bitte, kauf dir mal 15 Kg Filet im Fischgeschäft. Das ist eine sinnvolle Regelung. Ich gehe nach Norwegen oder Dänemark nicht wegen dem Filet, sondern um Spaß zu haben. Ob ich 1 KG oder 10 Kg habe, ist mir wirklich egal, mehr als 2 Eimer (kleine) nehme ich sowieso nicht mit. Ich lache immer über die Mitangler, die die Fische haben wollen, die ich wieder zurück setze. Und, da hatten wir sogar einen dabei, der die Dorschköpfe für Fischsuppe mitnahm! Das war schon übel.

Gruß
sbirulino
www.anglerfreunde-speyer.de

[url=http://imageshack.us][img]http://img181.imageshack.us/img181/4940/klfische0138av.gif[/img][/url]

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 31 Mai 2006 23:47

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ab 1. Juni 2006 dürfen nur noch 15 Kilo selbst geangelter Meeresfisch aus Norwegen ausgeführt werde
Die Exportbeschränkung von selbstgefangenem Norwegischem Fisch, wurde schon lange angekündigt, daher überrascht mich diese Meldung nicht.
Leider wurde das Fehlen von gesetzlichen Fangbestimmungen rigoros ausgenutzt und heimgeschleppt, was die Achsen tragen können.
Warum können Menschen nur mit Beschränkungen und Verordnungen vernünftig handeln?
Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen.
Eins noch....keiner, niemend und alle - wars.....

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bundyman
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Beitrag von bundyman » 01 Jun 2006 21:13

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hartmut:
<STRONG>
Eins noch....keiner, niemend und alle - wars.....</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Nene, wie immer warens die anderen... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

BTW: 15 kg sind doch wohl auch mehr als genug.
Schlimm dass ueberhaupt eine Beschraenkung eingefuehrt werden musste, noch schlimmer, dass die vorherige 25 kg Grenze offenbar nicht ausreichend war...

Und da mecker noch einer ueber Kormorane... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
----
"Du redest von Bier? Du redest in meiner Sprache!"
[Al Bundy]

Lengalenga
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Beitrag von Lengalenga » 05 Jun 2006 11:03

Die Antworten sehen mir stark danach aus, als ob man selbst mit dieser Regelung noch keine Berührung hatte. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Mich würde mal interessieren wer von den Postern vor mir schon mal in Norwegen war.

Diese Regelung wird einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
Ob 15 KG ausreichend sind sei mal dahingestellt, aber es kann durchaus in Zukunft so aussehen, das die Fische mangelhaft filetiert werden, das am Ende von einigen Urlauben die Tüten mit "minderwertigen" Filets in der Truhe verbleiben oder noch schlimmer, im Fjord schwimmen.
Im übrigen kann man einen 2-Wöchigen Urlaub in Südnorwegen nicht mit einem in Nord-Norwegen vergleichen.
Da Fische ab einer Tiefe von 50m nicht mehr zurückzusetzen sind, wird es massenhaft Möwenfutter geben.
Diese Regelung ist getroffen worden um der mächtigen norwegischen Berufsfischereilobby mal wieder ein Häppchen hinzuschmeissen.
Mir wäre eine Mindestmaßregelung oder eine Filetbeschränkung nach Reisedauer bedeutend lieber gewesen.
Hier hätte man die sogenannten "Kühltruhenfischer" bedeutend besser getroffen.
Petri
Pennator Lengalenga
www.norwegen-angelforum.de

Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 05 Jun 2006 15:10

... und genau diese "Kühltruhenfischer" kotzen mich mächtig an, die in Horden in ein fremdes Land einfallen, im Blutrausch alles abschlachten, was es zu fassen gibt, den Hals nicht vollkriegen können und ganz nebenbei prima für das Ansehen unseres Landes in Resteuropa beitragen...
Und jetzt hört man sie klagen, daß es sich wegen dieser Beschränkung gar nicht mehr "lohnt", nach Norwegen zu fahren.
Gottseidank, kann ich da nur sagen!!!
Gruß
OLE

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 05 Jun 2006 17:35

@Lengalenga,
für einen schlechten Ruf genügen ein Dutzend schwarze Schafe.
Im Kollegen und Bekanntenkreis kenne ich mehr als einen Fall -vorne Wohnmobil, hinten Kühltruhe- bei dem nur ein Interesse zählt: "Beute" auf Teufel komm raus!
Sicher fängt nicht jeder Angler in Norwegen Fische für 50KG Filet und darüber hinaus, doch die Beutefischer finden die Plätze und kaufen sich die notwendige Technik zusammen, um Fischschwärme aufzuspüren und Massenfänge über Bord zu hiefen.
Zu Hause wird in der Tagespresse das selbst erzeugte Filet angeboten und verkauft.
Wenn ich im Bekanntenkreis (Achtung! nicht Freundeskreis) mehrere Leute mit Gefriertruhen auf Räder (500L und mehr) kenne, ist das sicher kein Einzelfall.
Ein Filetpaket bekam ich schon geschenkt, mit Fischstreifen, aus Norwegen, in der Größe einer"Schwarzwaldforelle".
Die ersten Überlegungen für Fangbeschränkungen kommen aus meiner Erinnerung von aufmerksamen Anglern, denen das Gebaren der Massenfänger nicht geheuer war.

In Norwegen war ich leider nur zwei mal, nicht zum Meeresangeln, sondern als Teilnehmer bei Sportveranstaltungen. So wie es die Gelegenheit bot, gingen eine Handvoll Leute noch zum Fischen an die Küste und an küstennahe Gewässer.

Tagsüber fischen und filetieren, abends die Birne mit Bier usw. "volldrücken", ist nicht mein Ding. Wenn ich eine weite Reise unternehme, möchte ich auch noch etwas vom Land und den Leuten sehen. Am liebsten auf Schusters Rappen, mit leichter Ausrüstung und etwas Gepäck für ein paar Tage.

Dass die Fangbeschränkung eine längere Entstehungsgeschichte hat, zeigt folgender, schon etwas ältere, Link!


Deutschen Anglern über die Schulter geschaut

Eisangler

Nur noch 15 Kilo!

Beitrag von Eisangler » 05 Jun 2006 20:34

So ist es, Hartmut!!!
Ich war zu Jugendzeiten 12mal in Norwegen, habe aber noch nie dort gefischt, da das Jugendcamp immer im Landesinneren stattfand.
In diesem wunderschönen Land bietet es sich doch förmlich an, den maßvollen Fang abends auf dem Grill zuzubereiten und anschliessend bei einem dezenten Lagerfeuer auf den Sonnenuntergang zu warten (je nachdem auch schonmal vergeblich... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] )
So würde ich mir jedenfalls einen erholsamen Urlaub vorstellen!!!
Was soll ich da noch zentnerweise Fisch heimkarren und das Zeug auch noch Zuhause verscherbeln??? Schwachköpfe!!!
Gruß
OLE

Georg Baumann
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Nur noch 15 Kilo!

Beitrag von Georg Baumann » 05 Jun 2006 21:17

Im Prinzip habt Ihr Recht. Das Verhalten einiger Urlauber ist wirklich ziemlich abstoßend und ich verstehe die Norweger sehr gut, dass sie dagegen vorgehen. Doch ob die Regelung wirklich das richtige Mittel ist?
Einige Zweifel wurden schon angesprochen: Was passiert mit dem "minderwertigen" Fisch, wenn plötzlich mehr als 15 Kilo Filet in der Truhe liegen? Dafür muss man übrigens nicht von morgens bis abends pumpen, sondern es reicht u. U. der Fang von 1 oder zwei Großfischen. Mir soll keiner erzählen, dass er einen 1,5 m langen Leng oder einen 60-Pfund-Heilbutt als Trophäenfisch mitschleppt, um so das Problem zu umgehen.
Man muss abwarten, wie streng die Norweger die Regelung handhaben. Denke, dass sie in erster Linie als Abschreckung dienen soll, und wenn sie das erreicht, ist ja schon einiges gewonnen.
Immer dicke Fische!
Georg

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