Bild der Angler in der Öffentlichkeit

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Hermann
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Beitrag von Hermann » 25 Jun 2002 23:49

Hallo,
seit ich einen kleinen durch Spaziergänger und Radfahrer stark frequentierten Fluss befische, stelle ich fest, dass die sogenannte Öffentlichkeit uns durchaus wohlwollend gegenübersteht. Fast alle erkundigen sich freundlich, ob da Fische drin seien (blödsinnige Frage, stell ich mich sonst dahin ?), welche Fische darin seien usw. Viele halten an und schauen zu und man kommt ins Gespräch. Die meisten erwarten allerdings, dass man Gefangenes auch mitnimmt, aber überaschenderweise hatte bisher jeder Verständnis, wenn ich ihm sagte, die schmecken nicht, den setze ich zurück. "Dann darf er halt noch ein bisschen schwimmen" Auf diese freundliche Aussage eines Zuschauers lassen sich die meisten Reaktionen reduzieren und einige sahen es sogar als "Tierfreundlichkeit" an, wenn ich einen Döbel vorsichtig vom Haken löste, ihn gegen die Strömung hielt und schwimmen ließ.
Dies bestärkt mich in der Annahme, dass selbst Catch & Release auf Verständnis treffen würde, wenn der Fischer sichtbar vorsichtig mit dem Fisch umgeht. Die Frage ist also, welche Art von Fischern macht wodurch unser Image in der öffentlichkeit kaputt ?
mfg Hermann
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Carpcatcher
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Beitrag von Carpcatcher » 26 Jun 2002 00:41

Ganz einfach:
diejenigen, deren Angelplatz wie eine Müllhalde aussieht, die mit den versifftesten Klamotten am See stehen oder im militärischen Tarnanzug Marke "Erstschlag", diejenigen, die nur mit einem Kasten Bier am Angelplatz anzutreffen sind und sich auch dementsprechend verhalten, diejenigen, die ihre Fische im hohen Bogen ins Waser werfen oder am Ufer ein Blutbad anrichten.

Gruß
Jürgen
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Hermann
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Beitrag von Hermann » 26 Jun 2002 01:37

Hallo,
konsequent weiter gedacht hieße dieses, dass ein großer Teil unserer "Kollegen" genau die Prolls sind, von denen die Öffentlichkeit nicht zu Unrecht annimmt es handele sich um grenzdebile Tierquäler,( wenn ich dich richtig verstanden habe.
Weiter ergibt sich daraus die Frage, warum das so ist: Ein durchaus nicht wohlmeinender Kollege tat in diesem Zusammenhang folgenden Ausspruch : " Der durchschnittliche Intelligenzquotient in einem Angelverein liegt weit unter dem jeder anderen beliebig zusammengesetzten Bevölkerungsgruppe". Er meinte damit, dass sich die Anglerschaft vorwiegend aus schlecht ausgebildeten, artikulationsunfähigen , mangelhaft erzogenen Menschen zusammensetze. Teist du diese Ansicht ?
mfg Hermann
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Beitrag von andreas ha » 26 Jun 2002 02:47

Ich bezweifle, dass die meisten Angler ein negatives Bild unseres Hobbys in der breiten Öffentlichkeit vermitteln. Nur sind schlechte Beispiele diejenigen, die sich am ehesten einprägen (In der Marktforschung wurde festgestellt, das Negatives 10mal (?) häufiger weitererzählt wird als eine positive Erfahrung).

Ein Proll am Wasser stellt uns so ganz schnell in das „passende“ Licht für den/die vorbeigehenden Spaziergänger. Das bei vielen beliebte Anangeln – 1 Zentner Forellen in den Vereinsteich und 50 Angler mit 3 Meter Abstand von 6-11:00 dann rann an den Teich ist in meinen Augen eine Gratwanderung. Wenn die Forellen sich neben den Anglern stapeln und frühmorgens schon der Schnaps und Bier die Runde machen – wird dies von vielen zumindest als eine Ansammlung von Sonderlingen angesehen.


Meine Devise: Tue Gutes und rede darüber. Mich nerven Spaziergänger mit Ihren Standardfragen und Hunde, die in der Nähe meiner Angelstelle unbedingt baden müssen. Aber schliesslich bin ich frei in meiner Entscheidung, wo ich fische. Wähle ich halt mal einen Platz mit Publikum, muss ich das in Kauf nehmen. Der Spaziergänger hat das gleiche Recht sich dort aufzuhalten wie ich. Und für ein gewisses Maß an Anstand und Manieren ist bei mir immer Platz (und im Gegenzug kann ich das bei meinem Gegenüber bei Bedarf ebenfalls einfordern). Wenn wir mal jemanden etwas fragen (Finanzamt/Wegstrecke/Musik/Autos/Hobby/Sport etc.) fragen, erwarten wir ja auch eine Antwort und keinen Anschiss.

Leider muss ich aber auch feststellen, dass ich bis heute mehr Anglern als Spaziergängern begegnet bin die sich unmöglich verhalten haben. Ein Spaziergänger geht irgendwann weiter, der Angler bleibt.

Gruß

Andreas

Carpcatcher
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Beitrag von Carpcatcher » 26 Jun 2002 10:17

Hmmmm - wie drücke ich´s jetzt aus, ohne mich für alle Zeit unbeliebt zu machen...

OK., ich versuch es mit einer kleinen Geschichte:

Ich war Mitglied in zwei Angelvereinen - jetzt nur noch in einem. Das Erlebnis, das mich zum Austritt aus dem einen Verein trieb, schildere ich mal in Kurzform. Vatertagsfischen - nach 4 Stunden 70% der Angler blau nur noch dort wo das Bier ausgeschenkt wurde - Ruten trotzdem im Wasser - allgemeines Gegröle - am Abend dann einige stockbesoffen mit dem Auto nach Hause - einige der anderen dann, natürlich ebenfalls blau, "mal schnell" an die tschechische Grenze zu den Prostituierten...

Ich habe mich in diesem Moment wirklich geschämt dazu zu gehören... Da ich mich mit derart gearteten Zeitgenossen nicht umgebe, bin ich sofort ausgetreten.

Sooo ganz unrecht hat Hermanns Kollege leider nicht - das Niveau vieler Angler ist erschreckend niedrig, einige meiner Freunde, und auch ich, haben das oft genug erlebt und diskutiert. Wie sagt der Volksmund: "Die Angelei ist die Jagd des kleinen Mannes" - manchmal nicht ganz zu Unrecht - wobei ich auch schon Jäger kennengelernt habe, bei denen ich mich frage, wie die in aller Welt die Jagdprüfung überstanden haben.

Es ist aber leider wirklich Fakt, dass die berühmte Pisa Studie, einmal in der angelnden Bevölkerungsschicht durchgeführt, wahrscheinlich ein vernichtendes Resultat ergeben würde...

Natürlich ist es nicht die Masse der Angler, die stockdumm ist oder jedes Niveau vermissen lässt, aber der Anteil derer, die z. B. "echte Mannbarkeit in der Natur" mit Alkoholkonsum und proletenhaftem Benehmen gleichsetzen, ist sehr hoch (erst recht in der Masse Gleichgesinnter)- wahrscheinlich, weil daheim Mutti regiert - oder weil sie im Leben keine vernünftige Frau kennengelernt haben - und auch nie kennenlernen werden....

So, wahrscheinlich bin ich jetzt tief im Fettnapf versunken - aber in 25 Jahren Angelei habe ich viel zu oft Erlebnisse mit Anglern gehabt, die mich in dieser Richtung sehr nachdenklich gemacht haben.

Grüße
Jürgen
Geist ist geil

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Beitrag von Bernd Eschenauer » 26 Jun 2002 11:32

Ich denke daß, seit wir die verpflichtende Prüfung in den Bundesländern eingeführt haben, ist der Anteil dieser "Prolls" zurückgegangen. Während den Lehrgängen tritt meistens ein Aha-Erlebnis ein, wenn die Teilnehmer merken das Angeln doch mehr ist als Würmer baden. Zugegeben bei den Einen kommt das Erlebnis früher, bei den Anderen später.
Aber, es tut sich was.
Petri Heil

Just
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Beitrag von Just » 26 Jun 2002 11:40

Die meisten der hier geschilderten Dinge sind mir leider auch schon oft untergekommen, bzw. ich habe sogar daran teilgenommen. Allerdings hat dieses ganze Verhalten nichts mit dem IQ zu tun (ich habe auch schon alkoholkomatöse Doktoren erlebt), das liest sich ja fast, als ob ein kleiner elitärer Kreis auf den Rest der Angler und Fischer herunterschaut.
Auch ich habe früher zu denen gehört, die glauben, zum Fischen gehört ein Kasten Bier (war allerdings bis 1997 nie in einem Verein, also "freisaufender" Fischer) - bis mir tatsächlich irgendwann mal aufgefallen ist, dass das Fischen bei diesen "Events" immer mehr in den Hintergrund rückte, bzw. bei vielen eben eine Alibifunktion erfüllte.
Das Bild des "normalen unnormalen "Anglers in der Öffentlichkeit ist m.E. zum grossen Teil durch die meinungsbildenden Medien erzeugt worden. Es beruht neben o.a. aber z.B. auch auf der Tatsache, dass der Angler sich in der heutigen sterilen Welt mit ekligen Maden und Würmern abgibt, irgendwelche komisch riechenden Pampen anrührt, Tiere tötet, diese dann aufschneidet und in den blutigen Innereien rumwühlt. Fische sind schleimig, glitschig - und ein Angler gibt sich auch noch freiwillig damit ab, der kann doch nicht ganz dicht sein.
Dass viele Fischer z.B. über umfangreiche biologische Kenntnisse (Gewässer, Fische, Fliegen etc.) verfügen, fällt nicht weiter ins Gewicht, denn es stört das schlechte Gesamtbild. Deswegen teile ich Andreas' Devise: Tue Gutes und rede darüber, denn nur so können wir auf Dauer das Bild revidieren.
Es stellt sich allerdings auch die Frage, ob wir uns immer so verhalten sollen, wie es die Öffentlichkeit gern von uns sehen würde, oder wie es z.B. für ein Gewässer am sinnvollsten ist, denn nicht immer ist eine öffentliche Meinung auch eine gute Meinung.
Für mich war es jedenfalls ein gutes Zeichen, als meine Tochter mir nach der Schule erzählte, der Biologe hätte hinterher gesagt, er hätte es toll gefunden, dass ich daran teilgenommen habe, er hätte sogar noch etwas von mir lernen können.

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Beitrag von mikesch » 26 Jun 2002 13:51

Die meißten Nichtangler sind über die Vielfalt des Angelns nicht informiert.
Sie sehen nur den Angler der stundenlang unbeweglich und stumm an einem Gewässer hockt und auf' Wasser schaut.
Wenn man man ihnen die Schönheiten des Angelns (vorausgesetzt sie interessieren sich dafür) erklärt sind sie oft über die Vielfältigkeit erstaunt.

Hab' schon erlebt (Kollege lernt für die Jägerprüfung, Singvögel), dass wenn man Bescheid weiß die Frage aufkommt: "Woher weißt du das Alles?"
Darauf meine Antwort:"Ich geh' Angeln und interessiere mich für die Natur."
Fishing isn't sport, it's a passion
Gruß
Michael

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Beitrag von Hermann » 26 Jun 2002 18:21

Jürgen ( Carpcatcher) mit deiner Ansicht rennst du bei mir offene Türen ein und zwar deshalb, weil in der Tat die "soziologische" Zusammensetzung der Anglerschaft den Schluss zulässt, dass sie sich weitgehend aus den Bevölkerungsgruppen rekrutiert, die ich oben beschrieben habe. Ein Hinweis darauf ist die "Lebendigkeit" von Foren,( Mit deren Bemängelung ich mich unbeliebt mache.) Wenn man einfach einmal die Foren anderer Interessengruppen z. B. Jäger mit einigen Anglerforen vergleicht. Den deutlichsten Wink aber erhielt ich von einer Verlagslektorin, die mir sagte, dass Angler weit weniger lesen als alle vergleichbaren Interessengruppen und deshalb Bücher schwer zu verkaufen sind. Aber die Dinge sind nun mal so, wie sie sind, auch wenn es sich um unbeliebt machende Erkenntnisse handelt. Die Frage, die mich in diesem Zusammenhang umtreibt ist, wie kann ich als Angler "Öffentlichkeitsarbeit" betreiben, die mehr ist und mehr bringt als die in jeder Lokalzeitung beiläufig berichtete Säuberungsaktion ?
mfg Hermann
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Beitrag von snakehead » 26 Jun 2002 20:54

Hallo Leute,
ein sehr interessantes Thema! Und Selbstreflektion gibt einem die Möglichkeit, sich über sein eigenes Fehlverhalten klar zu werden.
Ich war zwar mal im Verein, aber mit 14 Jahren, also kann ich nicht von Puff-Touren berichten.
Nun ZU EUREN DARSTELLUNGEN:
Sicher trifft man öfter Mitangler, die einem durch ihr Verhalten in Bezug auf waidgerechtigkeit, Müllentsorgung etc...
sich einfach unmöglich benehmen.
Das dies des öfteren schlechter gebildete Menschen sind bestreite ich auch nicht.
Doch nun MEIN PUNKT:
Ich hatte schon Begegnungen mit Mitanglern vor denen ich Angst hatte! Ich habe schon schlechte Erfahrungen gemacht.(Meine Gymnasium lag im Ghetto, und wir haben reichlich auf die Fresse bekommen) So hatte ich vor manchen Mitanglern Angst aufgrund ihrer Körpersprache und Artikulation!
ABER!! IMMER UNBEGRÜNDET. Denn egal wer das Gegenüber ist, er angelt. Und somit teilt man etwas, man hat einen Bezug zueinander man kann reden. Das überbrückt jede Kluft. Nationale, sprachliche... soziale. Und an diesem Punkt macht man weiter. Wenn ich neben einem Müllheini angel, verstehen wir uns trotzdem. Wenn ich dann gehe biete ich an seinen Müll mitzunehmen! Wenn eine Tüte von ihm wegfliegt laufe ich! Egal wie minderbemittelt sowas ist den Leuten peinlich- Wenn man einen Bezug zu ihnen aufgebaut hat!!
Zu C&R: Ich trau mich nicht maßige Fische zurückzusetzen wenn Leute zugucken. Denn es ist verboten. Anderseits tut es mir leid gefangene Hechte im Rhein abzuschlagen! Es gibt so wenige davon.

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Beitrag von mzg » 26 Jun 2002 22:40

Hallo,

ich persönlich habe bisher erst einmal eine Begegnung der "Unangenehmen Art" mit Spaziergängern am Wasser gehabt. Zwei Frauen, die lautstark "diese armen kleinen Fische" bedauernd an mir vorbeizogen. Auf den ernsthaft und ruhig vorgetragenen Vorschlag zu einer Diskussion sind sie allerdings nicht eingegangen...
Ich gehe aber davon aus, das wesentlich mehr Leute innerlich über den bösen Tierquäler am Wasser lästern.
Dafür konnte ich aber auch schon viel positive Erlebnisse sammeln, und den Fragenden auch einiges über das Angeln und die Natur vermitteln. Die meisten Vorurteile beruhen zu 90% auf Halbwissen und Einbildung.

Mit Prolls habe ich weniger Erfahrung, mein langjähriger Verein bestand zum Großteil aus Fliegenfischern, und die sieht man selten saufend am Wasser. Allerdings kenne ich auch zwei Vereine, die kleine Teiche bewirtschaften und ihre Angelhütte als regelrechtes Wirtshaus betreiben. Entsprechend setzt sich auch das Publikum zusammen.
Zu der Sauferei auf den Vereinsfesten:
Gleiches kennt man ja von Musik und Feuerwehr. Probleme habe ich damit nur, wenn einsame Ruten im Wasser liegen, oder Leute, die sich kaum auf den Beinen halten können mit Fischen umgehen.
Gegen die Müllwerfer kann man mit 1 bis 2 Vereinsrausschmissen und etwas Mund zu Mund Propaganda am Wasser viel erreichen. Auch die angesprochenen Peinlichkeitsschiene habe ich schon mit Erfolg getestet.

Zum IQ möchte ich auch was sagen: Ich kenne "Kochtopf-Angler" ohne Hauptschulabschluss die wesentlich mehr Angel- und Natur-Wissen und einen viel vorsichtigeren Umgang mit der Beute haben als mancher ihrer catch-and-releasenden promovierten Mitfischer. Aber wie gesagt, Statistik kann ich nicht betreiben ich war noch in keinem klassischen Saufverein.

Zum Thema Lesen:
Meiner Meinung nach sind erst in den letzten Jahren wirklich brauchbare Angelbücher auf den Markt gekommen, die sich mit der Biologie und neuen Methoden beschäftigen. Den Inhalt vieler "Klassiker" kann mir auch ein Angelfreund in einer halben Stunde vermitteln, zumal in Zeiten der Fischerprüfung, wo ja schon ein solides Grundwissen vermittelt wird. Auch der Infogehalt der gängigen Angelzeitschriften ist eher dürftig. In der regel findet man alle zwei Jahre den gleichen Inhalt. Deshalb habe ich kein Abo mehr, ich kaufe nur noch gelegentlich am Kiosk.

Grüße, mzg

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Beitrag von snakehead » 27 Jun 2002 02:15

Genau -------
es steht immer dasselbe in der Zeitschrift. Trotzdem kauft man hin und wieder eine, weil man Angst hat was zu verpassen. Aber wer seit den 80ern keine mehr gekauft hat, wird sich über Spinnangler mit Twister wundern! [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

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trouthunter

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Beitrag von trouthunter » 27 Jun 2002 18:26

Hallo zusammen!
Auch ich habe zu diesem Thema eine Meinung:
Zum einen weigere ich mich, bestimmte Charaktereigenschaften zu verallgemeinern und auf alle Angler zu beziehen, was zu einer Klischeebildung führen würde. In jeder "Gruppe" oder "Zweckgemeinschaften" gibt es schwarze Schafe, die sich auf niedrigstem Niveau verhalten, auch bei den Anglern. Das dies von in bestimmte Richtungen gerichteten Medien versucht wird, auf alle Angler zu übertragen, ist ebenfalls bekannt. Doch in Wirklichkeit ist es ganz und gar unmöglich, bestimmte Charaktereigenschaften ALLEN Anglern zuzuorden, die aus allen sozialen Schichten kommen.
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich zum Beispiel von Passanten nur Positives berichten, auch wenn manch "lustige" Frage der Passanten in einem Lachanfall endet.
Die einfachste Methode, Menschen, die gewisse Klischees von uns haben, umzustimmen, ist sie einfach mal mit ans Gewässer zu nehmen. Meinungen werden dann ziemlich schnell geändert...

Soviel von mir,
Petri Heil,
Gruß trouthunter

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Beitrag von Hermann » 27 Jun 2002 18:44

Um die Frage noch mal aufzugreifen : Der "Umweg" über die Schule dürfte ein gangbarer Weg sein, unser Image zu polieren, da vor allem jüngere Schüler unbelastet an das Abenteuer Angeln herangehen. Jemand, der - und sei es nur als 10 Jähriger- geangelt hat, neigt weniger dazu, die Dinge nur aus der Sicht der "armen Fische" zu sehen. Ich sehe auch nicht die große Gefahr von den "Saufvereinen" ausgehen, denn Veranstaltungen dieser Art finden weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Einen ganz anderen Stellenwert hat das Angeln am "Fluss mit Fahrradweg" , denn dort kommen im Sommer etliche Passanten vorbei, die Kinder rufen schon von weitem : "Mama da angelt einer!" Manchmal hält Mama an und alle schauen zu. Wenn man dann einen Fisch fängt, entscheidet sich wirklich alles, nämlich danach, wie man unter den Augen der staunenden Öffentlichkeit mit dem Fisch umgeht. Selbstverständlich hängt das Benehmen des Einzelnen nicht vom Schulabschluss ab. Wenn ich die Angler als Gruppe für "dumm" halte, liegt das daran, dass sich in unseren Reihen nach soziologischen Kriterien überproportional viele Menschen befinden, die mit der Bildzeitung auf dem Klo weniger anrichten könnten als in der Öffentlichkeit. In der "Bierbude" meines Angelverein befinden sich z.B. regelmäßig ca.sechs Leute, von denen zwei die frisch geliefert Fisch und Fang aufmerksam lesen, während die ander höchsten Bilder gucken. Aber nicht, weil immer das Gleiche darin steht, sondern weil das Lesen für die Betreffenden geistige Schwerstarbeit ist, der sie sich nur ungern unterziehen.
Hermann

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Beitrag von Karsten » 30 Jun 2002 16:34

Hallo Mitstreiter!
Kurz zum Thema Lesen und Literatur, wie von mzg angesprochen.
Wie aus meinem Profil zu ersehen ist, bin ich aus dem Osten Deutschlands [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .
Nun kann ich dazu sagen das es bei uns eine
sehr umfangreiche Literatur zum Thema Angeln gab.Von W.Zeiske, J.Ploman zB.
Dies alles schon ab Mitte der 70er Jahre.
Die Bücher waren und sind (ich habe sie noch)
gute Fachliteratur und ausführlich geschrieben mit Fangmethoden, Geräten und auch über die Biologie der Fische. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Zum Publikum: ich persöhnlich mag es nicht besonders wenn ich Zuschauer habe.
Am Wasser möchte ich meine Ruhe haben und nicht auf teilweise dämliche Fragen antworten.
Wobei ich sachliche Fragen durchaus akzeptiere.
Jedoch an den Angelplatz kommen und nach 2sek. fragen "Beissen sie ?" da geht mir schon der Hut hoch.
Gruß Karsten [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
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