Wann ist Technik übertrieben ???

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Eisangler

Wann ist Technik übertrieben ???

Beitrag von Eisangler » 09 Mai 2006 22:12

Gerade hat´s an anderer Stelle einen Diskussionsansatz zum Thema "Technik beim Angeln" gegeben.

Es gibt ja mittlerweile die verrücktesten Dinge beim Gerätehändler und oft fragt man sich, ob da nicht das ein- oder andere Teil des Guten zuviel ist.

Muß der Karpfenangler denn wirklich mit nem Futterboot incl. GPS, Beleuchtung und Echolot seine Boilies und Montagen zur Angelstelle schaffen ???
Sind Echolote vielleicht auch schon zuviel an Technik, oder wirklich eine Erleichterung, wenn es heißt, das Gewässer kennenzulernen???
Wie sieht´s mit elektronischen Bißanzeigern aus, wie mit Baitrunnerrollen oder mit Zaubergummikrabben und Würmchen für die Meeresfischerei???

Sind diese Hilfsmittel in Einklang zu bringen mit einem Angelerlebnis in der Natur oder tritt mehr die Gier nach immer mehr und immer größeren Fischen in den Vordergrund???

Gruß
OLE

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Hartmut
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Wann ist Technik übertrieben ???

Beitrag von Hartmut » 09 Mai 2006 22:21

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
oder tritt mehr die Gier nach immer mehr und immer größeren Fischen in den Vordergrund???
Vermutlich ist es keine Gier, sondern die Suche nach Anerkennung oder Beachtung der eigenen Tätigkeit.
Manche Leute haben es im Blut, wann- was- wo beisst, andere müssen die Technik zu Hilfe nehmen -und fangen oft auch nicht mehr, da sie mit ihrer aufwändigen Technik an den heissen Stellen vorbeifahren.
Angonommen, 50% der finanziellen Mittel für immer neue Angelausrüstung kommen der Gewässerpflege zu Gute, wie könnten sich dadurch unsere Fänge verbessern?

Eisangler

Wann ist Technik übertrieben ???

Beitrag von Eisangler » 09 Mai 2006 22:45

Interessanter Aspekt, Hartmut... aber ich fürchte, das wird nix. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Wir werden ja auch in die "Technikfalle" reingelockt.
Da flimmert ein Filmbeitrag über´s Zander- und Barschangeln mit Dietmar Isaiasch über den Bildschirm, wie er auf dem Drehstuhl seines Superbootes sitzend einen Fisch nach dem andren aus dem Wasser hebt, immer ein Auge auf das Echolot gerichtet...
Kaum einer weiß jedoch, daß er sich an einem absoluten Topabschnitt des Rheines in Holland befindet und das Material natürlich auch zusammengeschnitten ist.
Mit der Ultimate-Kappe auf dem Kopf und dem Kapitalen in der Hand grinst er dann in die Kamera... Ich möchte nicht wissen, wieviele Zuseher da nasse Augen bekommen und ihm nacheifern wollen...

Ich selbst habe ein Smartcast, voller Euphorie ging ich einst damit ans Hausgewässer und lotete einen ganzen Tag lang sämtliche Angelplätze aus und erstellte mir so eine Gewässerkarte.
Einen weiteren Einsatz hatte das Gerät in einem See, als ich dort Urlaub machte...
Seitdem liegt es im Keller und "lotet" vor sich hin... bis zum nächsten Urlaub!!!
Gruß
OLE

[ 11. Mai 2006: Beitrag editiert von: Eisangler ]

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Beitrag von Hartmut » 09 Mai 2006 23:06

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ich möchte nicht wissen, wieviele Zuseher da nasse Augen bekommen
ja, beim Blick aufs Girokonto, wenn's für diese Anschaffungen nicht reicht.

Ein Glück für die Uferangler, dass die Bootsfischer die Fische ans Ufer scheuchen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Beitrag von bundyman » 10 Mai 2006 00:05

Dis meiste an Technik, was ick zum angeln mitnehme, duerften meine Uhr und ein kleines Radio sein.
Moeglicher Weise liegts aber genau daran, das ick nicht gerade uebermaesig viel fange? [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Und ob die Technik wirklich den Unterschied macht (jetzt nicht bei mir, sondern allgemein)?
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Beitrag von andalG » 10 Mai 2006 00:12

Das gab es zu jeder Zeit und das wirds auch immer geben. Selbst der ehrenwerte Izaak Walton nutzte schon jede Technologie, die seine Zeit hergab.

Gewissen Spitzen setzt ohnehin der Geldbeutel seine Grenzen. Futterboote sind nun ja keine echten Schnäppchen und bei Wobblerpreisen von 25,- € und mehr ist auch nicht mehr jeder mit bei der Musik!

Andal
[b]Bleibe im Lande und wehre dich täglich![/b]

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Beitrag von Jondalar » 10 Mai 2006 00:56

Aber wenns mal nicht beißt kann man ja immer noch eine Runde Futterboot fahren. Ein kleines Motortuning und etwas windschnittig gertrimmt machts gleich doppelt so viel Spaß. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Wie Hartmut schon sagt: <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Manche Leute haben es im Blut, wann- was- wo beisst, andere müssen die Technik zu Hilfe nehmen -und fangen oft auch nicht mehr, da sie mit ihrer aufwändigen Technik an den heissen Stellen vorbeifahren.
Ich denke Technik bringt auch nicht den erhofften Erfolg, da man sich zu sehr auf die Technik und nicht auf die Fische konzentriert die man fangen will.
Oder hat jemand schon einen Hecht ins Echolot beißen sehen. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[ 09. Mai 2006: Beitrag editiert von: Jondalar ]
Grüsse von der Donau

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Beitrag von latscho » 10 Mai 2006 01:04

Also um mal beim Beispiel Echolote zu bleiben:

Ich fische lieber auf gut Glück, als direkt über die Sicheln zu fahren. Für mich ist Angeln Adrenalin beim Biss und Spannung pur, und zwar permanent. 50% des Überraschungseffekts gehen verloren wenn der Biss erfolgt und ich doch schon wusste, dass Fische unter meinem Boot standen/stehen. Ne ne, da fahr ich lieber als gewissenhafter Schneider nach Hause.

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Beitrag von Karsten » 10 Mai 2006 01:31

Hallo!
Ich benutze beim Bootsangeln gern das Echolot. Zwar finde ich einige erfolgversprechende Stellen auch ohne Lot, aber genau dort ankern wo die Kante abfällt, bzw. einige Meter daneben ist ohne Echolot schon schwieriger. Dies besonders dann wenn ich mitten auf dem See bin. Natürlich gibts da noch die Landpeilung, die nehme ich mehr fürs Grobe.
Echolot und elektronische Bissanzeiger sind schon o.K., sogar das GPS ist auf sehr großen Seen von Nutzen.
Futterboote zum Karpfenangeln am besten noch so eins, wo ich die Montage anhängen kann, ist in meinen Augen Spielerrei.(jetzt gibts Ärger mit den Karpfenanglern [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] )
Gruß Karsten
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Beitrag von AngelSven » 10 Mai 2006 17:18

Hallo Zusammen.
Hallo Eisangler.

Finde es gut, daß Du dieses Thema gleich eröffnet hast.
Wir sind ja alle dieser permanenten Materialflut ausgesetzt, nicht nur beim angeln.
Ich finde es aber verständilich und normal, daß man sich hinsichtlich der Fangerfolge weiter entwickeln will. Für viele ist dies sozusagen „der antreibende Motor“. Das hierbei natürlich durch die Vielzahl der „getürkten“ Berichte schnell falsche Erwartungen geweckt werden, ist sicher nicht zu verhindern. Diese Erwartungen werden aber auch im Gespräch mit anderen Anglern am heimischen Gewässer geweckt. Hier erzählen die meisten nämlich gern von Ihren großen und ach so tollen Fängen, die über die Zeit nicht selten immer größer und spektakulärer werden. Ich empfinde den Wunsch, auch einmal so etwas zu erleben, nicht unbedingt verwerflich., es darf halt nur nicht zur einzigen wirklichen Motivation werden. Das dieses Verlangen von den Geräteherstellern gern zum Anlaß genommen wird, die neusten, garantiert fängigen Köder an den Mann zu bringen, liegt doch im Händlerblut.

In wie vielen Fällen benötigt man den ein Navigationsgerät im Auto!? Wenn dies dann defekt ist, findet man leider nicht mehr den Weg zu seiner Arbeitsstelle. Und wer verdient dann das Geld für meine Angelausrüstung!?

Ich möchte zwar nicht zu einem Massenfänger mutieren, aber ab und zu einen tollen Fisch fangen, ist doch einer der Grundgedanke das Angelns. Letztendlich kann man auch nur über den Fangerfolg Rückschlüsse auf seine eigene Taktik ziehen und diese verbessern. Dabei hilft mir aber in den wenigsten Fällen der neuste Gerätetip meines Händlers. Hier ist der Erfahrungsaustausch mit anderen Anglern und natürlich der eigene Fleiß gefragt.
Euer AngelSven

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Beitrag von stefan kunze » 10 Mai 2006 17:35

hallöchen..

irgendwer hat doch als kommentar stehen: "wer nicht mit der zeit geht,geht mit der zeit!"

sagt doch eigentlich alles...

also ich setzte mih beim karpfenangeln bestimmt nicht ohne el bissanzeiger ans wasser und starre die ganze nacht auf die ruten.. und eine freilaufrolle möchte ich auch nicht vermissen...

warum sollte man denn nicht vorhandene technik nutzen und sich das leben einfach machen... is ja nich nur beim angeln so... (Brotmaschine,Kaffemaschine,etc.. das geht auch alles von hand.. aber warum sollte man)

ich sehe bei uns auch immer die tausendjährigen mit pose und mais sitzen ... von denen kommen dann so sprüche wie:"es gibt keine karpfen mehr hier!"
tja.. ansichtssache..grins...

aber zeigt man denen was neues is es neumodernes gelumpe das keiner braucht.... tja wenn es so wäre dann frage ich mich warum alle erfolgreichen angler auf technik nicht verzichten...

gruss stefan
http://www.dkac-sachsen-anhalt.de - Der Verein für Karpfenangler aus Sachsen-Anhalt

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Beitrag von ragman » 10 Mai 2006 17:44

hmmm ... ob der Fisch beißt oder nichht hängt aber nicht davon ab ob am anderen Ende ein elektronischer Bißanzeiger ist oder nicht.

Mir geht das Gepiepse so dermaßen am Ar... daß ich nicht einmal in der Nähe sitzen wollte.

Ich bin beileibe kein Technikverweigerer (ich arbeite in einer Forschungsfirma) aber ich will sie nutzbringen eingesetzt wissen und nicht verweichlichend (und für mich sind das elektronische Bißanzeiger, Brotschneidemaschinen im Heimgebrauch etc.). Wenn ich angeln gehe, dann soll das ein möglichst naturnahes Erlebnis sein (das ist auch mein Handy ausgeschaltet) das im Idealfall von einem schönen Fang gekrönt wird.

Wie ich zu sagen pflege: ich gehe angeln, nicht fischen (was aber trotzdem einen gewissen Ehrgeiz nicht ausschließt und mich auch neue Köder und Techniken ausprobieren läßt).

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Beitrag von stefan kunze » 10 Mai 2006 18:11

naja da sind wir dann komplett verschieden....

aber um nochmal auf die ba`s zu kommen.. wenn ich ein paar tage am wasser bin muss ich mal schlafen und wie sollte ich denn dann einen biss erkennen.. und wie kann dieses wundervolle geräusch nur unbeliebt sein... wenn mein ba mich ruf bin ich in sekundenbruchteilen in einem derart euphorischen zustand... dieses piep piep piiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeep
zählt für mich zu den grossartigsten momenten beim karpfenangeln... und der zusatnd in den es mich versetzt ist der lohn für wochenlange vorbereitung....
http://www.dkac-sachsen-anhalt.de - Der Verein für Karpfenangler aus Sachsen-Anhalt

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Beitrag von AngelSven » 10 Mai 2006 18:28

Hier geht es aber um das richtige Verhältnis und einen maßvollen Umgang mit der Technik.
Dazu hat sicher jeder eine etwas andere Meinung, diese ist aber oft genug durch den Konsumdruck negativ beeinflußt.
Wir müssen natürlich nicht gleich mit dem Gerät unserer Großväter unser Glück versuchen, aber der tollste, fängigste und teuerste Super-Köder bringt mich nicht näher zum Erfolg, wenn er an der falschen Stelle präsentiert wird. Der Gerätehändler hat logischerweise nicht all zu viel davon, uns zu helfen, diese Stellen zu finden. An statt uns dabei gegenseitig auf die Sprünge zu helfen, tunkt wir liebe jede Menge Geld ins Wasser und wenn nichts beißt, wird das nächste Super-Teilchen gekauft.
Wir sollten uns vielleicht mehr auf die grundlegende Dinge besinnen und diese optimieren. Wenn ich meine ganze Gewichtung auf die optimale Gerätekonstellation lege, aber mit meinem hastig, nebenbei gewähltem Egal-Was-Futter an den Fischen vorbei angle, sollte ich mir schon mal überlegen, was ich eigentlich erzielen will.
Euer AngelSven

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Beitrag von ragman » 10 Mai 2006 18:58

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von stefan kunze:
<STRONG>naja da sind wir dann komplett verschieden....

aber um nochmal auf die ba`s zu kommen.. wenn ich ein paar tage am wasser bin muss ich mal schlafen und wie sollte ich denn dann einen biss erkennen.. und wie kann dieses wundervolle geräusch nur unbeliebt sein... wenn mein ba mich ruf bin ich in sekundenbruchteilen in einem derart euphorischen zustand... dieses piep piep piiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeep
zählt für mich zu den grossartigsten momenten beim karpfenangeln... und der zusatnd in den es mich versetzt ist der lohn für wochenlange vorbereitung....</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

würde ja schon helfen wenn die Dinger andere, nicht so nervende Geräusche von sich geben würden ... den Sinn hinter einem BA sehe ich durchaus ... allerdings angle ich nicht über mehrere Tage durchgehend.

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