Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

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kati48268
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Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

Beitrag von kati48268 » 01 Jul 2016 22:08

Eine wunderschöne TV-Lehrstunde, wie Angelpolitik funktioniert (oder eben auch nicht)
...und Verbände versagen.

Da hatte die CDU vor der Wahl großspurig versprochen, sich für die Abschaffung einzusetzen, aber kaum Juniorpartner der Grünen, wird das dem Koalitionspartner geopfert.
Das Schmankerl der Story: bei der Fusion der Baden-Würtembergischen Verbände vor Kurzem wurde der CDU-Abgeordnete von Eyb zum Verbands-Präsidenten gewählt.

Da hat der Verband doch eine so schöne "Stellungnahme zum Nachtangelverbot" verfasst und stolz auf seine Homepage gestellt.
http://lfvbw.de/images/beitraege/Ueber_ ... 062016.pdf
Viele Worte... doch es ist wohl so:
" Nicht an ihren Worten, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen."
(Wolfgang J. Reus, in Anlehnung an 1. Johannes 2 1-6)

Nun am 29.5. die Debatte im Landtag, die FDP bringt den Antrag auf Abschaffung ein (+ Absenkung des Mindestalters für beaufsichtigte Jungangler) und was passiert?
Die CDU lehnt ab (der zuständige CDU-Minister Hauck bräuchte nur eine Verordnung zu ändern).

Der anwesende "Angler-Präsident" von Eyb sagt in der ganzen Debatte kein einziges Wort! :shock:
Wenn man das nicht Verrat an den Anglern nennen soll, was dann?

Das hässliche Schauspiel kann sich jeder im TV-Stream anschauen:
http://www.landtag-bw.de/cms/home/media ... 27ad75d107
(so ab Min. 56:20)

Auf der Facebookseite des Verbandes kennt die Verachtung der Angler kaum Grenzen.
Und was mir viel mehr als all die Kritik auffällt: keine einzige(!) positiver Stimme zum Verband ...von Nicht-Funktionären.
https://www.facebook.com/lfvbw/posts/1191362360894375

Intern hört man, dass nun noch weitere Vereine den eh schon arg geschrumpften Verband verlassen wollen; das in einem Bundesland, wo die Organisationsquote sowieso mehr als niedrig ist.
Es stellt sich damit auch die Frage der demokratischen Legimitation des Verbandes überhaupt noch für Angler zu sprechen.


PS:
Und man lausche in dem Video dem letzten Satz, der dem Grünen Pix schon halb beim Weggehen noch raus rutscht! :shock:
Das stand sicherlich nicht im Redemanuskript:
"Sind sie froh, wenn wir nicht ans Fischereigesetz gehen,
da können ganz andere Sachen rauskommen".

Da lässt der grüne Gutmensch mal kurz die Maske fallen
und es zeigt sich die hasserfüllte Fanatikerfratze!
Regelrecht erschreckend.

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Ronny
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Re: Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

Beitrag von Ronny » 02 Jul 2016 11:59

Das hat vor 4,5 Jahren der Nils Schmid schon versprochen.
Als Juniorpartner der Grünen verschwand das wieder.

Die Begründungen sind der letzte Heuler, nachtangeln födere das Schwarzangeln usw usw. :roll:
Jedes Wochenende wird mit Ghettoblaster am See bis zum Morgengrauen gefeiert, ich darf nicht Angeln weil die Tiere ja Ruhe brauchen. :roll:
Gruss und Petri.

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Re: Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

Beitrag von bundyman » 03 Jul 2016 15:05

Das solch einUnsinn tatsächlich möglich ist, mag man kaum glauben...
Auf welcher Insel lebt man denn da in BW?
Langsam wunderts mich nicht mehr, dass es so viele von da Richtung Berlin gezogen hat...
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Re: Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

Beitrag von Ronny » 04 Jul 2016 05:59

Hier einmal eine Begründungsorgie . :roll:



,,Das Nachtfischverbot führt zu keinen wesentlichen Einschränkungen der Angelfischerei, denn der zulässige Angeltag ist mit 10 bis 18 Stunden wirklich lang genug, jedenfalls für einen vernünftigen Fischer. Eine Aufhebung des Verbots würde aber zu einer erheblichen Störung der Nachtruhe der Fische und der am und im Wasser lebenden Tierwelt führen. Vor allem Vögel wären gefährdet, aber auch andere Arten. Ferner wäre eine verstärkte Gefährdung der Pflanzenwelt der ökologisch besonders sensiblen Gewässerrandstreifen nahezu sicher. Bei Nacht ist zudem die Einhaltung eines sachgemäßen Fischfangs beispielsweise hinsichtlich Drill, Anlandung und Tötung erheblich erschwert. Ein weiteres Problem ist die Gefahr der Fischwilderei. Bei allgemeiner Zulassung der Nachtfischerei wäre eine wirksame Fischereiaufsicht nicht mehr möglich, den Aufsichtspersonen auch gar nicht zuzumuten. Die Aufhebung des Verbots würde also zu einer Gefährdung der Fischbestände führen. Nach unserer Auffassung würde somit die Zulassung der Angelfischerei zur Nachtzeit gegen Grundsätze des Natur- und Tierschutzes verstoßen und die Fischbestände gefährden. Eine Aufhebung lehnen wir als Vertreter der Fischerei und als anerkannter Naturschutzverband deshalb entschieden ab. Sie würde dem Anspruch der Angelfischer als Naturschützer nicht gerecht, sondern ihr einen schlechten Ruf einbringen und ihr ungleich mehr schaden als sie einzelnen Interessenten nützen könnte.,,
Gruss und Petri.

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Re: Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

Beitrag von Fishermanslure » 04 Jul 2016 19:08

Was ne gequirle Sch...

Der Oberhammer ist ja wohl das Thema Schwarzangelei, denn man kann es den Aufsichtspersonen nicht zumuten, dass Nachts gefischt wird !!! Ich meine, wie viele Schwarzangler verlegen ihr Treiben denn schon in die Tagesstunden, nur um fair gegenüber den Aufsichtspersonen zu sein???

Aber den gemeinen Medienvertretern genügt halt auch eine Begründung, sei sie auch noch so an den Haaren herbei gezogen, die Begründung wird abgedruckt und gut. So arbeiten die Damen und Herren in den Parlamenten tagtäglich und wir lassen das einfach laufen, da uns zu den meisten Themen der tiefere Einblick fehlt. Es ist ja auch unlauter, einen dieser "Volksvertreter" auf Aussagen aus der Vergangenheit anzusprechen, schließlich sollte doch jeder mündige Bürger wissen, dass er seine Stimme einem "Wetterfähnchen" gibt.

Und zu guter letzt macht ein "Möchtegernverband" noch den Bock zum Gärtner, was soll dabei denn am Ende herauskommen??? Gute Nacht Anglerdasein in Deutschland sage ich nur, auch wenn es noch ein paar Jahre dauern wird, denn letztlich wird sich hierzulande niemand dagegen wehren, nicht einmal die Angelgeräteindustrie oder die Angelmedien betreiben Lobbyarbeit, in einem derart korrumpierten System darf aber niemand auf sinnhafte oder gar gerechte Entscheidungen hoffen.

Leider muss ich hierzulande in Deutschland, schlimmer noch in Baden-Würrtemberg leben und arbeiten, des Angelns wegen müsste ich eigentlich längst hier weg sein. :twisted:
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Re: Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

Beitrag von bundyman » 04 Jul 2016 19:12

Hat was von 01.04.
Das es außerhalb dieser 'Insel der Glückseeligen' größtenteils kein Nachtangelverbot gibt, die Natur trotzdem nicht komplett zerstört ist, ist den Handelnden aber schon auch mal zugetragen worden?
Würd mich schonmal interessieren, wie sich badenwürtenbergische Politiker die Welt außerhalb ihres begrenzten Horizontes so vorstellen....
Ein Blick über den eigenen Tellerand würde denen sicher nicht schaden...

Solch absurdes hab ich ehrlich gesagt noch nie gehört....
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Re: Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

Beitrag von kati48268 » 04 Jul 2016 21:29

Fishermanslure hat geschrieben:Was ne gequirle Sch...
Nicht falsch verstehen:

Die Begründung, die Ronny eingestellt hat, kommt nicht(!) vom Gesetzgeber/Parlament/Behörden,
sie stammt aus dem Schreiben des Landesfischereiverbandes an den damaligen Ministerpräsidenten E. Teufel (24.10.2003).
Die Landesregierung wollte damals das Verbot kippen
und unsere kompetenten Interessenvertreter haben die Aufhebung des Verbots mit dieser Stellungnahme verhindert!

Und heute sind es quasi dieselben Leute, die sich angeblich für die Abschaffung des Verbots stark machen.
Dazu haben sie wieder einen schönen Text verfasst (s. Link im 1. Post).
Aber als es im Landtag jetzt dazu die Möglichkeit gab dies tatsächlich anzugehen,
sitzt der Präsident des Landesfischereiverbandes, der zeitgliech CDU-Landtagsabgeordneter ist,
während der ganzen Debatte im Plenum ...und sagt kein Sterbenswort!
Stattdessen lässt der die Huldigungen all seiner Parlamentskollegen kommen,
die es wortreich loben, dass dieser fähige Mann doch Vertreter der Angler ist.nun

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Re: Nachtangelverbot BW bleibt bestehen - eine Politikposse

Beitrag von Fishermanslure » 05 Jul 2016 18:50

Ich habe es keineswegs falsch verstanden und kenne die Historie in unserem "Musterländle" nur zu gut. Schaffe es leider halt trotzdem nicht, mich nicht aufzuregen über den Schwachsinn, den da manche Leute so von sich geben. Leider sind die Damen und Herrn nicht direkt die Leidtragenden, denn die Angeln ja gar nicht. Erst zweitrangig werden dann irrgendwann auch die betroffen sein, denn wo es kein Angeln mehr gibt, braucht es auch keinen verband und damit auch keine Verbandsfunktionäre mehr.
Bei allem was ich diesen Personen an den Hals wünschen würde ist das allerdings trotzdem kein Trost für mich.
Grüßle
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