Frühlingserwachen, im wahrsten Sinne des Wortes

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Hartmut
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Frühlingserwachen, im wahrsten Sinne des Wortes

Beitrag von Hartmut » 29 Mär 2006 02:28

@Harry, also bleibts beim jammern!
Die "Überraschungseier-Methonde" über die Du lachst, wurde von Leuten, die es "verstehen" in mehreren Fällen erfolgreich angewandt!

@Thomas, myArt, in meiner Jugendzeit wurden für die Eier von Rabenvögel Prämien gezahlt. Das Bürgermeisteramt und dessen beauftragte bezahlten für ein Ei zwischen 20Pfennige und 1DM,in den Jahren ~ 1967 -70. Im Alter von 10 Jahren verdiente ich mir ein schönes Taschengeld nebenher, weil ich jeden Tag unterwegs war.
Dabei bin ich nicht einmal abgestürzt, aus Obst- , Laub-, und Nadelbäumen. Die Vögel wissen, welche Äste tragfähig und für den Nestbau geeignet sind.
Für einen angemessenen Lohn finden sich Leute, die diesen Job können und die lebenden Kormoran-Eier gegen Gipseier austauschen!

@Flo86, vielleicht liegt es an der deutschen Mentalität, dass immer nur die Endlösung zählt!
Ein behutsames Vorgehen, bei dem die richtige Lösung erarbeitet wird zählt in unserem Land nichts! "Wummmm" nur ballern ist effektiv, sowohl mit Worten, als auch mit Taten.
Ich möchte Dich nicht angreifen, -bist auch nur Opfer dieser Gesellschaft-.

@all, denkt mal darüber nach, welche Möglichkeiten es bei den oft genannten Widerständen gibt. Eine Ausrottung des Kormorans wird nicht mehr möglich sein. Wenn überhaupt wird es auf eine humane Lösung hinauslaufen müssen, bis sich eventuell ein natürliches Gleichgewicht, z.B. durch den Seeadler einstellt. Doch -was frisst der Seeadler noch, außer Kormorane-?

Meiner Meinung nach ist es besser, zu beginnen und dabei die Methoden zu verbessern, als von vorneherein, visuell, unüberwindbare Hürden aufzubauen!
-Mit der "Angst" wird hierzulande mittlerweile mehr Geld verdient, als mit konstruktiven Lösungen!

Grüße von einem Handwerker

PS: Bin bis Freitag wieder unterwegs und kann bis dahin nicht antworten!

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Frühlingserwachen, im wahrsten Sinne des Wortes

Beitrag von SchindHsd » 29 Mär 2006 02:54

Bei der ganzen Kormoran - Problematik wird leider eins vergessen. Der größte Feind der Fische ist nicht der Kormoran sondern einfach nur WIR.
Ich möchte jetzt nicht falsch verstanden werden oder irgend jemanden angreifen aber vielleicht betrifft es nicht uns Angler, jedenfalls nicht alle, aber auf jeden Fall die Gruppe der Berufsfischer.
Ich lese immer von "töten" oder eingreifen. Aber man sollte mal überlegen warum das so geschehen ist das die Kormorane erst auf die Liste der geschützten Tiere kamen. Die Natur ist so gemacht das alles im Einklang ist. Dies hat der Mensch zerstört und dadurch ergeben sich erst die Probleme über die wir hier Tag ein Tag aus diskutieren.

Ich meine die deutschen Angler tun viel für die Natur, die Seen und den Erhalt und Erneuerungen von Fischarten. Auch renaturisieren wir Seen und Flüsse. Alles gut und schön, aber diese Arbeiten können wir natürlich erst machen nachdem wir bemerkten was wir in der Vergangenheit zerstört hatten.
Ich bin kein Anhänger einer Tierschutz - Organisation oder ähnliches, nein ich bin ein Angler aus Leidenschaft und fast täglich am Gewässer. Ich denke einfach nur das die Natur die stärkste Macht und Kraft auf Erden ist und es auch bleibt, egal wie sich der Mensch verbiegt oder auf den Kopf stellt.

Gruß Patrick...
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Beitrag von Flo86 » 29 Mär 2006 17:33

Natürlich, da gebe ich dir vollkommen Recht, wir haben uns dieses Problem selbst geschaffen, aber du musst auch erkennen, dass wir dieses Problem auch wieder lösen müssen.
@Hartmut: Natürlich, wenn von allen Seiten nur Abschüsse gefordert werden, egal ob das in den Medien oder von Seiten der Angelverbände ist, dann fällt es natürlich leicht, zu glauben, dass Abschüsse ein probates Mittel ist, um der Lage Herr zu werden. Aber du solltest auch erkennen, dass ich lernwillig bin und mich in letzter Zeit intensiv mit der Betrachtung der Effizienz der einzelnen Methoden auseinandergesetzt habe. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
"In einer Million Jahren, ja schon in tausend wird der Mensch wieder Kohlenstoff sein", [...] "Weil er dumm ist. Und auch Gentechnik wird ihm nicht helfen."
-Steve Jones-

Harry1
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Beitrag von Harry1 » 29 Mär 2006 18:34

@Hartmut, dein Glauben an den Erfolg der Überraschungseier Methode in allen Ehren, ich kann mir diese Methode gut für eine Punktuelle Maßnahme vorstellen, aber niemals für ein ganzes Land.

Es ist meiner Meinung nach nicht machbar alle Kormorannester zu lokalisieren und dort genau zu dem Zeitpunkt wo die Eier im Nest liegen diese Auszutauschen.

Schätze doch einmal wie viel Stunden für diese Arbeit zusammen kommen, ich möchte da besser keinen Tipp abgeben.

Wir können wirklich froh und dankbar sein wenn es Jäger gibt die uns Angler im Bezug zu diesem Raubvogel unterstützen und ein Einsehen mit unserer Lage haben.

Ich verstehe einfach nicht was du gegen diese Form der Bestandsregulierung hast.

Der Kormoran ist wohl der perfekteste Jäger unter Wasser, obwohl er durch seine Fressgier auch Fische attackiert die viel zu groß für seinen Schlund sind.

Wenn dann die Jäger in ihrem Revier so einen Raubvogelbestand dezimieren ist der Bestand irgendwann auch mal wieder in Ordnung. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
mfG. Harry1

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Beitrag von SchindHsd » 30 Mär 2006 23:40

@Flo : Natürlich müssen wir das Problem wieder lösen aber dafür müssen wir erstmal einen Weg finden wie wir alle Parteien, sei es uns Angler oder Naturschützer und auch den Vereinen denn es entstehen schließlich Kosten, glücklich werden.
Aber ich denke da wir alle ein wenig Grips im Kopf haben, wird uns das schon gelingen, schließlich sind die Angler keine kleine Gruppe in Deutschland. Wir halten nur noch nicht so zusammen wie man sich das wünschen würde, aber das kann ja noch passieren.

Gruß Patrick.
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Beitrag von Flo86 » 30 Mär 2006 23:48

Richtig. Und zusammen muss dann auch das "Wie", also die passende Methode gefunden werden.
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Beitrag von Esox-Jäger » 31 Mär 2006 02:31

Hartmut schrieb:
@Thomas, myArt, in meiner Jugendzeit wurden für die Eier von Rabenvögel Prämien gezahlt. Das Bürgermeisteramt und dessen beauftragte bezahlten für ein Ei zwischen 20Pfennige und 1DM,in den Jahren ~ 1967 -70. Im Alter von 10 Jahren verdiente ich mir ein schönes Taschengeld nebenher, weil ich jeden Tag unterwegs war.
Dabei bin ich nicht einmal abgestürzt, aus Obst- , Laub-, und Nadelbäumen. Die Vögel wissen, welche Äste tragfähig und für den Nestbau geeignet sind.
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Hallo Hartmut,
im Prinzip ist die Methode mit den Gipseiern sicherlich am fairsten.
Aber an die Umsetzung kann ich ebenfalls nicht glauben.
Wenn Du mit 10 Jahren den Rabenvögeln die Eier aus den Nestern geklaut hast, ist das immer noch was anderes, als wenn ein Erwachsener Mann mit mindestens 70 kg aufwärts auf die vollgekoteten verätzten Brutbäume klettern soll. (oder willst Du unsere Kiddies da rauf jagen ? (die zeigen dir heutzutage ´nen Vogel [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] ) Die Tragfähigkeit der Baumkronen mag gewiss für die Kormorane ausreichen, aber für Dich und mich. Und vergiss bitte nicht den Schutzanzug nebst Atemmaske, denn auch dort kann Vogelgrippe lauern.
Leute für diesen Job würden sich bei der Arbeitslosenstatistik für gutes Geld sicher finden lassen, aber wer bezahlt und versichert diese bei dem hohen Risiko. Der Einsatz von entsprechender Technik (Drehleitern) ist ja nur in den wenigsten Fällen möglich. Und Sicherungsseile kannste in solchen Bäumen nur schwerlich anbringen.
Aber eins muss ich mir eingestehen, eine wirklich gute Alternative fällt mir auch nicht ein.

[ 31. März 2006: Beitrag editiert von: Esox-Jäger ]
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Beitrag von Chinook » 31 Mär 2006 11:10

Alle Lösungsversuche in Ehren. Dennoch, wie gehts weiter?
Ist der Kormoran im Griff kommt der Gänsesäger dran. Danach nehmen wir uns den Otter vor.
Immer uff die Schwächsten!
Und ... irgenwie feige:
- Vor den Plünderern osteurop. Herkunft traut sich noch nicht mal die Polizei ran. Feige!
- Der Bauer der seine Gülle einleitet ist doch mein Schwager oder ist Parteifreund im Gemeinderat. Feige!
- Der Chemiebetrieb der "ausversehen" was in den Fluss ablässt bekommt eine Ordnungsstrafe von 8000 € (belegbar). Das ist der gutachterliche Sachwert eines gekippten Gewässerabschnitts in dem ein zig-faches an ehrenamtlicher Arbeit drin steckte. Aufbegehren? Oh nein, da hängen ja Arbeitsplätze dran. Dennoch ... feige.
- Schatz, wollen wir nicht auf die Pille verzichten, der Östrogenbelastung wegen? ( ... )

Bis auf den Menschen erledigen alle Wesen, auch die Kormorane, ihren Job. Gewissenhaft und diszipliniert.

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Beitrag von Chinook » 31 Mär 2006 15:01

Es das denn so schwer zu verstehen, dass es hier um "Nach unten treten und nach oben Ducken geht"?
Ich leugne doch damit nicht die Kormoranproblematik. Ich merke nur, das dort, wo es etwas mehr Mut erfordert als auf den Abzug zu drücken, offensichtlich die große Verdrängung eintritt.

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Beitrag von Thomas Kalweit » 31 Mär 2006 15:13

Wir leben in einem dicht besiedelten Industrieland, vielen Tierarten fehlen bei uns die natürlichen Feinde. Deshalb muss ein Biber-Management her, wenn ganze Uferalleen gefällt werden. Und ein Otter- oder Kormoran-Management, wenn die Existenz von Angelvereinen oder Fischzüchtern bedroht ist. Vor allem auch, wenn gefährdete Fischarten dezimiert werden.

Wir können bei uns der Natur leider keinen freien Lauf mehr lassen, weil es bei uns kaum noch aus sich selbst heraus funktionierende Natur gibt. Und hinzu kommen dann noch die berechtigten Interessen der Menschen...: Ein Teichwirt will seine Fische auch ernten, ein Verein Gewinn aus Angelkarten erzielen...

Wenn sich der Staat des Überhandnehmen einer solchen Art "gönnt", dann sollte er auch die Betroffenen entsprechend entschädigen. Das geschieht bisher nicht...
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

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Beitrag von Chinook » 31 Mär 2006 16:31

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ein Teichwirt will seine Fische auch ernten
Genau! Und der Landmann legt sich schon mal für den nächsten Hagelsturm mit der Schrotflinte auf die Lauer und macht dem bösen Verweser Hagel den Garaus. Ist doch egal, dass die Unwetter sich in den letzten 20 Jahren verdreifacht haben. Schuld sind die Symtome nicht die Verursacher.

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Beitrag von Werner B. » 31 Mär 2006 17:41

Hallo,
ich denke, wir kämen weiter, wenn wir die Frage der "Schuld" mal beseite lassen und uns auf die Frage konzentrieren, wie wir in einer Kulturlandschaft mit den ärgsten Auswirkungen "menschlichen Daseins" und auch meinetwegen menschlicher Fehler so umgehen, dass Natur im Rahmen des Möglichen erhalten bzw. wiederhergestellt werden kann.
Dieses ständige "Sichandiebrustklopfen" (Aber wir Menschen sind das schlimmste Lebewesen auf dem Planet) führt nicht weiter. ( Was für mich der Grund zur "missverstandenen" Karikatur desselben war.)
Wir können uns ja als Lösung schließlich nicht kollektiv entleiben, um den Planet von unserer ach so furchtbaren Existenz zu befreien.
Natürlich sind wir schuld ! Zwangsläufig, denn schließlich wollte und will ja niemand in der Steinzeit verweilen. Sicher wäre das ein oder andere vermeidbar gewesen, aber es ist nun mal so, wie es ist. Also was soll die ständige Selbstbezichtigung ? Führt sie außer zu einem schlechten Gewissen zu sonst noch etwas Sinnvollem oder wäre es nicht eher angesagt im Sinne eines "Managements" wie von Thomas beschrieben die "Reparaturwerkstatt" auszulasten, wohl wissend, dass wir weiter in einer Kulturlandschaft leben müssen, dass hier nicht Alaska ist, wo sich alles von selbst regelt, und dass die menschliche Existenz in der industrialisierten Form ihren Preis hat, den man auch dann bezahlen muss, wenn man ständig in Schuldgefühlen "schwelgt". Letzteres hilft nicht weiter.

[ 31. März 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 31 Mär 2006 19:08

Hi, danke für Eure konstruktiven Beiträge!

@ Harry, bei meinen beruflichen Einsätzen formuliere ich ein Ziel und wäge dann zuerst die Risiken ab, bzw. setze voraus, dass die Risiken betrachtet wurden, damit die volle Kraft auf das Projekt gerichtet werden kann.

Nur der Vollständigkeit halber ein Beispiel:
Als 14jähriger begann ich eine Lehre als Werkzeugmacher und wurde in alle Gefährdungen durch bewegende Maschinen, Lösungsmittel, Quetsch und Schergefahren usw.unterwiesen. Bei jedem neuen Arbeitsgang wiederholte sich das Prozeder.
Sei ein paar Jahren gibt es noch eine Steigerung, jetzt braucht es eine Gefährdungsanalyse und das ganze Prozedere wird an erster Stelle, vor die eigentliche Tätigkeit gesetzt. Für die Unterweisung braucht es noch einen Akademiker, der sich in der Regel noch keine blutigen Finger durch Handarbeit zugezogen hat, der jetzt erfahrene, gut ausgebildete Fachkräfte wiederholt belehrt, damit der Verwaltungsprozess zur Vollendung kommt. Als Begründung für dieses Vorgehen wurde mir das neue EU-Recht genannt, das auf Grund der niederen handwerklichen Qualifikation in unseren Nachbarländern diesen Erlass verordnete.

Jeder der glaubt etwas zu wissen hebt zuerst den Finger und spult alle möglichen Gefahren und deren Auswirkungen herunter. Ich denke dann immer, da steht einer vor mir der von Mathematik spricht und das Einmaleins nur vom Namen her kennt.

Nun, eine Generallösung für das Kormoranproblem kann ich nicht formulieren, höchstens einen kleinen Stein für eine große Lawine in Gang setzen.

Der Nabu gibt in seinen Berichten zu, dass es stellenweise zu einer Ausrottung der Fische durch den Kormoran gekommen ist. Dies wäre ein Ansatz, um gemeinsam mit den Naturschutzorganisationen zunächst in besonders stark betroffenen Regionen nach einer verträglichen Lösung zu suchen, z.B. mit Gipseiern.

Vermutlich müssten nicht bei allen Brutpaaren die Eier ausgetauscht werden, so dass noch vor der Brutperiode die Nistbäume für den Eiertausch bestimmt werden könnten. Schwache oder verätzte Bäume könnten dann auch noch gefällt werden, was die Vögel zum Ausweichen auf andere Nistbäume zwingt.So wären bis zum Erscheinen der Brutpaare die Bäume entsprechend präpariert, dass ein Tausch der Eier in genügender Anzahl möglich wäre.

@Essox-Jäger, als Erwachsener bin ich auch noch auf Bäume geklettert und könnte es heute noch!

@all, wie schon angesprochen leben wir in einer Kulturlandschaft, die nur durch entsprechende Pflege erhalten werden kann. Wie der Bauer im Frühjahr seine Felder bestellt, damit er im Herbst ernten kann, sind in anderen Regionen auch jährlich schonende Eingriffe in unser Kultursystem Natur notwendig.Bis zur Ernte gibt es viele Unabwägbarkeiten,mit jährlichen Ertragsschwankungen, bis hin zu Totalausfällen. Dies ist von vorne herein einzukalkulieren.
So wie der Schäfer die Heide erhält, muss meines Erachtens der Fischer seine Tiere erhalten und jährlich die Voraussetzungen sichern.

Ich bin mir über die Konseqenzen meines Beitrags bewusst -wer gackert muss auch legen- doch derzeit kann ich durch meine familiäre Situation keine zusätzliche Verantwortung übernehmen.

Vielleicht ist jemand unter den Lesern dieser Beiträge, der den Mut und die notwendige Energie aufbringt, Fischer und Naturschützer für einen Anfang zu einen.

So könnte ich mir in groben Zügen erste Massnahmen, für den Erhalt unserer Fischbestände, vorstellen.

Viele Grüße

Hartmut

Harry1
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Frühlingserwachen, im wahrsten Sinne des Wortes

Beitrag von Harry1 » 31 Mär 2006 19:30

@Hartmut, ich schätze mal grob, 100000 Angler muss man für dein Vorhaben motivieren, kann so etwas gelingen?

Was ist mit den Ei Attrappen, wie viele müssen wir da mittlerweile bereithalten um effektiv in ganz Deutschland handeln zu können?

Wieso kommt denn nur diese Methode in Frage?

Wie würdest du gegen den Borkenkäfer vorgehen?

Gibt es da auch ein anderes Mittel wie diese Käfer in Fallen zu fangen und zu killen?

Ich will jetzt nicht noch alle anderen Schädlinge im Gemüsebeet aufzählen und dich zu diversen Giftkeulen fragen, ich kann nur nicht verstehen wieso Deutschland sich so schwer in der Kormoran Problematik gibt. [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
mfG. Harry1

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Beitrag von Hartmut » 31 Mär 2006 19:44

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
ich kann nur nicht verstehen wieso Deutschland sich so schwer in der Kormoran Problematik gibt
Vielleicht, weil alle Parteien unnachgiebig auf ihrer Meinung beharren und als Verlierer gelten, wenn sie sich nicht mit aller Macht durchsetzen.

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