Hechtbesatz kontraproduktiv

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Hechtbesatz kontraproduktiv

Beitrag von Thomas Kalweit » 08 Okt 2014 09:17

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Lahnfischer
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Re: Hechtbesatz kontraproduktiv

Beitrag von Lahnfischer » 08 Okt 2014 10:45

Vollkommener Quatsch,

wenn man das auf Jahre gezielt und geplant durchführt.

Mein Verein, der FSV-Oberlahn hat rund 46 Stromkilometer Lahn gepachtet und bei uns wird ausschließlich mit vorgestreckter Hechtbrut um die 5 cm besetzt. Als die Lahn noch dreckiger war und es mehr Futterfisch gab :wink: , wurden jährlich 50.000 Stk. besetzt, jetzt seit etwa 8-10 Jahren sind es nur noch 30.000 Stk.

Die Hechte werden einzeln vom Boot aus alle paar Meter verteilt eingesetzt in unmittelbarer Ufernähe, können sich also sofort in die Wasserpflanzen flüchten. Die Hechte in den Behältern werden abgedunkelt gehalten, dann hält sich der Kanibalismus dort in engen Grenzen.
Sicherlich erreicht nur deutlich weniger als 1 % von den Hechten das Mindestmaß, aber das reicht hier vollkommen aus, um einen gesunden Bestand zu erhalten.
In anderen Anlieger-Vereinen werden fangfähige Hechte besetzt, die ungleich teurer sind, mit dem Ergebnis, dass nach ein paar Wochen die allermeisten wieder heraus gefangen werden. Diese Vereine bzw. deren Mitglieder jammern ständig, welch guten Hechtbestand wir doch haben... :mrgreen:

Die natürliche Vermehrung ist durch die Verbauung, mangelde Übeschwemmungsflächen ect. doch sehr eingeschränkt. Sicher kann man nicht wahllos viele Hechte einsetzen, wären es 300.000 Stk, würde auch nicht viel mehr hochkommen, da muss man halt schauen, wie viel Hecht das Gewässer verträgt...
Gruß Thomas

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Re: Hechtbesatz kontraproduktiv

Beitrag von Uwe Pinnau » 08 Okt 2014 16:08

Na ja, die sagen ja nur daß ein bereits bestehender Bestand sich nicht nachhaltig hochschrauben läßt.
Bei schwer angeschlagenen und plattgeangelten Gewässern macht es sicher Sinn, bis hin zu einem gewissen Sättigungsgrad, ab dem sich neuer Besatz nur noch als Futter im Gewässer wiederfinden würde.

Ich las unlängst noch von einem Gewässer hier in der Nähe wo angeln verboten ist und man einen Fischwirt einstellen wolle, "........um den Barschen und Hechten Herr zu werden!" Kompletter Nonsens, da sich gerade die ja allein regulieren.
Heimische Wildfische haben es einfacher und das ist doch schon wieder ein guter Grund und Ansatz sie auch im Gewässer zu belassen.
Ich sehe in der Studie für mich ein Argument mehr auf der Habenseite.
www.deutscherhechtangler-club.de
"Never argue with an idiot. They drag you down to their level and beat you with experience"



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Re: Hechtbesatz kontraproduktiv

Beitrag von Thomas Kalweit » 09 Okt 2014 15:29

Hier weitere Infos: http://www.fischundfang.de/Service/Aktu ... ohnt-nicht

Im Grunde bestätigen die Forschungsergebnisse nur, was schon lange vermutet wird. Dass sich ein Hechtbestand stets selbst reguliert und man deshalb nie "zu viele" Hechte im Gewässer haben kann. Steigt der Bestand über ein kritisches Maß, dann futtern sich die Hechte selbst weg :wink:
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