Enawene Nawe bedroht!

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Thomas Kalweit
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Enawene Nawe bedroht!

Beitrag von Thomas Kalweit » 20 Feb 2006 15:34

Wieder einmal ist die Solidarität unter Anglern gefragt: Ein Volk von Fischern im brasilianischen Regenwald ist akut bedroht. Folgender Notruf erreichte per Mail die FISCH & FANG-Redaktion:

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Mein Name ist Jürg Endres, ich bin Leiter des deutschen Büros von Survival International, eine internationale Organisation zum Schutz von bedrohten Stammesvölkern. Ich möchte Sie auf ein Drama aufmerksam machen, dass sich derzeit im brasilianischen Regenwald abspielt.

Die Enawene Nawe sind eines kleines Indianervolk, das am Rio Preto, tief im Amazonasgebiet, lebt und erstaunlicherweise überhaupt keine Jagd betreibt, geschweige denn Fleisch isst. Stattdessen ernähren sich die Enawene Nawe fast ausschließlich von Fisch, den sie in ihrem Fluss an selbstgebauten Holzdämmen mit Reusenkörben tauchend fangen und in speziellen Räucherhütten konservieren. Sie führen ein Leben, das für die meisten deutschen Angler wie das Paradies auf Erden erscheinen muss.

Dieses Paradies ist allerdings akut bedroht: Zum einen rücken gigantische Soja-Farmen und Viehzuchtbetriebe immer weiter in das Gebiet der Enawene Nawe vor. Der Wald der Indianer wird dafür großflächig gerodet und das Land verödet innerhalb weniger Jahre. Der Bundesstaat Mato Grosso, in dem sich das Rio Preto Gebiet befindet, verzeichnet derzeit mit Abstand die meisten Rodungen in ganz Brasilien: Fast die Hälfte der gesamten Abholzungen im Amazonasgebiet findet hier statt. Ein zusätzliches Problem ist, dass die hochgiftigen Pestizide, die die Sojafarmer in gewaltigen Mengen einsetzen, den Rio Preto und seine Nebenflüsse immer mehr vergiften. Außerdem sind die Indianer gewaltsamen Angriffen ausgesetzt: In den letzten Jahren wurden mehrere Dämme und Fischcamps der Enawene Nawe zerstört – vermutlich von Beauftragten der mächtigen Farmer und Rancher, denen die Indianer ein Dorn im Auge sind.

Die Enawene Nawe verlangen seit mehreren Jahren von den brasilianischen Behörden, dass diese das Rio-Preto-Gebiet offiziell als Eigentum des Stammes anerkennen, bevor es vollkommen zerstört ist. Im Jahr 2004 hat die Regierungsbehörde für Indianerangelegenheiten, FUNAI, versprochen, Spezialisten zu entsenden, die die Gegend kartographieren sollen, aber das ist nie passiert.

Da sie befürchten, dass der am Rio Preto angerichtete Schaden bald nicht mehr rückgängig zu machen ist, reisten Vertreter der Enawene Nawe im Mai in die Hauptstadt Brasilia, um mit der Vertretern von FUNAI, zu sprechen.

Inzwischen wurde ihnen jedoch mitgeteilt, dass es im Bundesstaat Mato Grosso keine neuen Gebietsbestätigungen mehr geben wird. Die Enawene Nawe haben Survival International gebeten, ihnen bei ihrem Kampf um die Wiedergewinnung des Rio Preto zu helfen, der für sie lebenswichtig ist.

Survival International braucht aber dringend Unterstützung für diese Kampagne: Andere unserer Kampagnen für die Indiander Brasiliens haben 20 Jahre oder mehr gebraucht, um endlich zum Erfolg zu führen. Diese Zeit werden die Enawene Nawe wahrscheinlich nicht haben. Nur die geballte und sofortige Unterstützung durch viele Menschen aus möglichst vielen Ländern kann die brasilianische Regierung schnell dazu bringen, das Gebiet der Enawene Nawe zu schützen. Deshalb bitten wir Sie, uns dabei zu helfen, das Problem an die Öffentlichkeit zu tragen und ihre Leser dazu aufzurufen, sich an unseren Briefaktionen an die brasilianische Regierung zu beteiligen oder für den Kampf für die Rechte und den Schutz der Enawene Nawe zu spenden.

Bitte melden Sie sich bei Interesse bei: Survival International Deutschland e.V., z.H. Jürg Endres, Postfach 350661, 10215 Berlin oder schreiben Sie eine Mail an je@survival-international.de. Sie können uns auch von Montag bis Freitag telefonisch unter der Nummer 030 29002372 erreichen.

Ich bin selbst Angler und Leser der "FISCH & FANG" und würde mich auch persönlich sehr darüber freuen, wenn Sie uns und den Enwaene Nawe helfen könnten. Jürg Endres, Survival Deutschland Koordinator
www.survival-international.de
<HR></BLOCKQUOTE>
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

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