Zielfisch-Angler?

petrijuenger · Beitrag von **petrijuenger** » 23 Jun 2003 21:02

Hallo!Da ist natürlich etwas dran "etwas Specimen".Eine gewisse Vorauswahl für Gewässer und zu erwartende Fischart treffen schon mehr oder weniger alle.Aber der eine geht vorrangig zum Angeln (Natur erleben, Fische fangen, Ausspannen), der andere vorrangig zum speziellen Ziel-Fang.Daß ist für mich ein unterschiedlicher Ansatz.

Übrigens Formel 1 : Hier wird die Technisierung / Spezialisierung zurückgedreht!Keine Turbolader, kein "Antischlupf",Begrenzung auf Motorgröße, vorgeschriebene Reifenart und Reifensatzzahl usw.Dieser Trend auch bei anderen Sportarten . Freeclimbing, Höhen-Bergsteigen ohne Sauerstoff u.a.

Können auch Angler sagen, sie kehren zum Natürlichen zurück und verringern die Technisierung?Bestimmt nicht alle!

Trotzdem Petri Heil für alle, wenn fisch- und naturgerecht!!!
[img]images/smiles/icon_razz.gif[/img]

Carpcatcher · Beitrag von **Carpcatcher** » 23 Jun 2003 22:39

Hi, mal nur eine kurze Frage: Durch welche Erfahrung hast Du dieses völlig falsche Bild eines spezialisierten Anglers bekommen??
Gruß
Jürgen

Just · Beitrag von **Just** » 23 Jun 2003 23:14

Ja Bernd, Du hat da sicher recht - ein bissel Spezialisierung ist schon dabei. Ich schätze, das ist die normale Entwicklung eines Anglers oder Fischers, dass er im Laufe der Jahre gewisse Vorlieben entwickelt und sein Gerät danach ausrichtet.
Ich mag aber diesen Begriff "Specimen-Hunting" schon nicht, der hört sich für mich irgendwie bösartig an - sorry, das soll keine Beleidigung sein, es hört sich für mich halt so an.
Ich bevorzuge halt die Bewegung (allein daraus leitet sich schon eine gewisse Spezialisierung ab) und kombiniere auch andere Interessen mit dem Fischen, andere sitzen lieber an. Jeder soll nach seiner Facon glücklich werden, solange er "die Kirche im Dorf lässt" ...

til · Beitrag von **til** » 24 Jun 2003 11:06

Specimen Hunting müsste man auf Deutsch mit der Jagd nach Kapitalen übersetzen.
Es ist bei den Anglern wie im wirklichen Leben auch: der eine träumt lieber von irgendwelchen grossen Zielen, ist aber im Grunde zu gemütlich sie zu verwirklichen. Der andere setzt alles daran, seine Ziele zu erreichen und ist damit oft erfolgreich, oft leider aber auch um den Preis eines gewissen verbissenen Ehrgeizes, der ihn nicht unbedingt zum sympathischeren Menschen macht.
Und natürlich befinden sich die meisten von uns irgendwo mehr oder weniger in der goldenen Mitte, oder?

alfisti7 · Beitrag von **alfisti7** » 24 Jun 2003 11:22

Hallo,
ich denke mal diese Diskussion wird zu keiner Einigung führen, da doch irgendwie beide Seiten Recht haben, von ihrer Zielsetzung.
Man beginnt als sogenannter Allrounder, also man angelt auf alles was da so beisst, und irgendwann fängt man halt lieber Karpfen oder Hechte oder Zander oder was weiß ich halt. Dann spezialisiert man sich doch automatisch, nur der Aufwand den jeder betreibt ist eben unterscheidlich. Der Eine Trägt jede Menge Spezialzeugs herum, begutachtet das Gewässer, findet (hoffentlich) die beste Stelle für den Zielfisch, füttert ein paar Tage vorher ordentlich an und setzt sich dann eben 48 Stunden hin. Der Andere hat leichtes Zeug, füttert nur beim Ansitz an und geht eben wann er Zeit hat, also nicht unbedingt generalstabsmässig vorbereitet.
Zu hiffen ist nur, dass beide die gleiche Freude am Angeln haben, mit der Natur schonend umgehen und den Herr Gott einen lieben Mann sein lassen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Was haltet ihr aber von den Matchanglern, die kiloweise Weißfisch fangen, im Setzkescher bis zur Abwaage hältern und dann die halbtoten Fische wieder zurücksetzen, also das find ich irgendwie nicht ganz o.k.

Ciao
Christian

andal · Beitrag von **andal** » 24 Jun 2003 11:56

Ich protestiere. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Matchangler zu sein, also mit feinen englischen Methoden zu fischen, heißt noch lange nicht, dass man automatisch in die Riege der "Hegefischer" gehört.

Mein Setzkescher verrottet in aller Stille in der Garage und das ist gut so!

Gruß
andal

Just · Beitrag von **Just** » 24 Jun 2003 12:06

<BLOCKQUOTE>Zitat

Was haltet ihr aber von den Matchanglern, die kiloweise Weißfisch fangen, im Setzkescher bis zur Abwaage hältern und dann die halbtoten Fische wieder zurücksetzen, also das find ich irgendwie nicht ganz o.k.

Moing alfisti7, wenn's nach mir ginge, würde diesen Leuten der Schein entzogen, denn genau wegen dieser Hirnis ist das Zurücksetzen ja verboten und jeder massige Fisch ist mitzunehmen. Dadurch soll auch diese Selektion verhindert werden, dass einer zig Fische fängt, diese stundenlang hältert, um dann am Ende des Angeltages vielleicht einen oder zwei mitzunehmen. Dadurch sind halt auch die Fischer von der gesetzlichen Regelung betroffen, die aus hegerischen Gründen gerne zurücksetzen würden, was ja z.T. durchaus legitim ist.
Zum Glück wurde das Wettfischen ja schon vor Jahren verboten. Wer es nötig hat, sich auf Kosten einer anderen Kreatur zu profilieren, der ist für mich 'ne arme Sau [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]

Andal, das hat nix mit der Technik des Streichholzfischens zu tun [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Die "Hegefischen" machen übrigens tatsächlich Sinn, wenn's denn wirklich welche sind und keine getarnten Wettfischen.
Damit sollen ja eigentlich Überpopulationen abgebaut werden.

[ 24. Juni 2003: Beitrag editiert von: Just ]

alfisti7 · Beitrag von **alfisti7** » 24 Jun 2003 12:34

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von andal:
Ich protestiere. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Matchangler zu sein, also mit feinen englischen Methoden zu fischen, heißt noch lange nicht, dass man automatisch in die Riege der "Hegefischer" gehört.

Mein Setzkescher verrottet in aller Stille in der Garage und das ist gut so!

<HR></BLOCKQUOTE>

Sorry Andal, nix gegen das Angeln mit der Matchrute, ist eine "feine" Sache und wenn dein Setzkescher in der Garage verrottet ist es erst recht o.k. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Ciao
Christian

Snoeker · Beitrag von **Snoeker** » 24 Jun 2003 15:33

@griffin
stimmt so nicht ganz (zumindest für mich). Es gibt Tage, da gehe ich einfach ans Wasser um von zu Hause "zu fliehen". Mir ist es nämlich allenthalben lieber, meine Beste sagt: "Jetzt gehst Du schon wieder fischen" als dass Sie denkt, ich käme auf dumme Gedanken. An solchen Tage ist der Fangerfolg ziemlich nebensächlich für mich. Beist was is es gut, beisst nichts muss ich schon nichts abhaken. In jedem Fall genieße ich dann die 2-3h Ruhe von Arbeit, Familie und weiss ich sonst noch was.

Grüsse

Rainer

Griffin · Beitrag von **Griffin** » 24 Jun 2003 15:37

klar klar, geht mir auch oft so. aber das was du bzw. ich manchmal machen kann man ja nicht "ansitz" nennen. darauf hab ich's eigentlich bezogen.

Carpcatcher · Beitrag von **Carpcatcher** » 24 Jun 2003 16:19

Muß auch ernsthaft widersprechen!

Gerade beim "spezialisierten" Karpfenangeln ist es absolut nicht ungewöhnlich oft nichts zu fangen - habe es auch schon 5 Tage am Stück erlebt.

Wenn ich mich da jedesmal ärgern würde, dann hätte ich die Angelei schon lange aufgegeben.

Wäre ja auch etwas langweilig, jedes Mal zu fangen...
Gruß
Jürgen

[ 24. Juni 2003: Beitrag editiert von: Carpcatcher ]

Just · Beitrag von **Just** » 24 Jun 2003 19:01

<BLOCKQUOTE>Zitat

Wäre ja auch etwas langweilig, jedes Mal zu fangen...

Das sehe ich genauso, wie carpcatcher. Ich habe schon wochenlang nix gefangen, es hängt halt immer von der jeweiligen Fischart ab, auf die man es abgesehen hat.
Wenn ich jedesmal was fangen würde, dann wäre das Fischen irgendwie berechenbar - und genau diese Unberechenbarkeit, dieses Nichtwissen, ob bzw. was beisst, macht für mich das Ganze zu einer Leidenschaft.

petrijuenger · Beitrag von **petrijuenger** » 24 Jun 2003 22:10

Hallo!Ich kanns auch nur noch mal wiederholen!Vorangig ist für mich das Naturerlebnis Angeln mit manchen Erlebnissen ringsum, das Entspannen und (für mich) die beste Gelegenheit zum "Denken" über dies und das und zum Schluß das Fangen von Fischen, das ich natürlich nicht ablehne.Massenweise muß nicht sein, jagen nach dem Größten muß nicht sein,Setzkescher voll bis zum Bersten
muß schon gar nicht sein! Ich bekenne, Fische die ich nicht verwenden möchte, setze ich sofort zurück!Gesetz hin oder her!Petri!

Matze Koch · Beitrag von **Matze Koch** » 24 Jun 2003 22:27

Dein letzter Satz macht Dich uns Specimen Huntern durchaus sympatisch Petri, aber einfach nur die Natur genießen, (so schön das ist, siehe oben!) ist einem Specimen Freak eben zu wenig. Er hat auch jede Menge Zeit dafür die Natur zu genießen (mehr als DU es jemals könntest, denn wir sind sehr viel länger am Wasser, da bin ich sicher!) aber ihm reicht es eben nicht, nur auf die Fische zu harren die da kommen mögen!

Das haben wir als 8 jährige Stöpkes gemacht!

Angeln ist mehr als nur Natur genießen, sonst könnten wir auch einfach spazieren gehen, das ist weitaus billiger...

andal · Beitrag von **andal** » 25 Jun 2003 02:04

@ Just:

Drum habe ich es ja auch in " " gesetzt. Leider geht es bei den meisten Hegefischen nicht um ein hegerisches Ziel, sondern um so einen krätzigen Blechtopf.

Gruß
andal

FISCH & FANG-Forum