Guiding in Deutschland ?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Georg Baumann
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Guiding in Deutschland ?

Beitrag von Georg Baumann » 27 Nov 2003 11:24

@Just:
Gebe Dir ja recht, wenn Du sagst, dass ein "erarbeiteter" Fisch mehr Freude macht. Aber auch beim Guiding springen die Fische nicht ins Boot, angeln muss man auch noch ein bisschen können. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Aber es zwingt Dich ja auch keiner, Guides in Anspruch zu nehmen. Du solltest Dich aber auch nicht über jene aufregen, die mit einem Guide rausfahren. Jeder nach seinem Geschmack! Ich bleibe dabei: Solange das verantwortungsvoll gemacht wird, ist das für den Angler eine tolle Sache.
Immer dicke Fische!
Georg

Just
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Beitrag von Just » 27 Nov 2003 11:48

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Du solltest Dich aber auch nicht über jene aufregen, die mit einem Guide rausfahren. Jeder nach seinem Geschmack!
Mmmh, dann ist das wohl aweng falsch rübergekommen - Klar Georg, jeder soll nach seiner Fason glücklich werden, das sehe ich genauso. Es ist lediglich meine persönliche Einstellung und meine dementsprechenden Gedanken, die ich hier rüberbringe.
Ich rege mich ja auch nicht über den Einzelnen auf - wer meint, er braucht Fastfood, bitte sehr - sondern über diesen neuen Markt "Guiding", bei dem m.E. die Gewässer auf Dauer auf der Strecke bleiben.
Wie bei vielen Dingen geht das dann wieder solange, bis von irgendwem ein Verbot ausgespochen wird - weil die Einsicht vorher gefehlt hat.

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Beitrag von andalG » 27 Nov 2003 12:14

In gewisser Weise muss ich da Just zustimmen. Es ist nicht das Guiding an sich, das Risiken birgt, es ist die Art und Weise, wie es gesehen wird. Der Angelgehilfe hat eine lange Tradition. An schottischen Lachsflüssen und auf den irischen Loughs gehört es zum guten Ton, von einem Ghillie begleitet zu werden. Auch Charles Ritz fühlte sich in der Gesellschaft von Hans Gebetsroither sichtlich wohl, wenn er vom Gasthaus Marienbrücke loszog, die Gmundner Traun zu befischen.

Ein gut Ding Schuld am falschen Verständnis für Guides trifft hier auch die Angelpresse!
In den entsprechenden Berichten wird dem Leser vorgemacht, dass die Buchung eines ganz bestimmten Führers automatisch mit sagenhaften Fängen zu enden hat. Das finde ich schon etwas unseriös. Sicher steigen die Chancen mit einem ortskundigen Führer, aber diese Zwangsläufigkeit ist niemals gegeben.

Da wäre es doch an der Zeit zu klären, warum diese Berichte so tendenziell ausfallen (müssen)? Mit Ehrlichkeit wäre der Sache und dem geneigten Leser mehr geholfen!

Andal
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mikesch
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Beitrag von mikesch » 27 Nov 2003 12:32

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Just:
<STRONG>Ich rege mich ja auch nicht über den Einzelnen auf - wer meint, er braucht Fastfood, bitte sehr - sondern über diesen neuen Markt "Guiding", bei dem m.E. die Gewässer auf Dauer auf der Strecke bleiben.
Wie bei vielen Dingen geht das dann wieder solange, bis von irgendwem ein Verbot ausgespochen wird - weil die Einsicht vorher gefehlt hat.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Die ersten Anfänge in dieser Richtung gibt es schon am Starnberger See.
Dort sind max. 2 Angler/Boot erlaubt.
Aufgrund eines "Guiding-Services" mit kleinen Grüppchen.
D. h. wenn 3 Kumpel gemeinsam ein großes Boot besitzen, dürfen sie nicht gemeinsam fischen.
Fishing isn't sport, it's a passion
Gruß
Michael

Georg Baumann
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Beitrag von Georg Baumann » 27 Nov 2003 12:35

Na ja, berichtet wird natürlich eher über eine erfolgreiche Tour. Die Reportage darüber, wie man drei Tage nichts gefangen hat, dürfte auf nur geringes Interesse stoßen. Aber die Aussagen sind schon realistisch. So sind z. B. bei Guiding-Touren mit Mathias Fuhrmann Schneidertage die absolute Ausnahme. Und es werden eben auch immer wieder wirklich kapitale Fische gefangen. Aber dass Hecht, Barsch und Co. eben auch noch mitzureden haben, und man nicht immer gut fangen kann, dürfte eigentlich jedem Angler klar sein. Das kommt in den Artikeln auch zum Ausdruck.

Noch zu der Aussage, dass durch Guiding Gewässer kaputt gemacht werden: Genau das Gegenteil ist der Fall. Ein guter Guide wird sehr auf sein Gewässer achten - es ist ja seine Lebensgrundlage. Und so trägt er mit dazu bei, den Gedanken eines verantwortlichen Umgangs mit den Fischbeständen zu verbreiten.
Immer dicke Fische!
Georg

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Beitrag von Snoeker » 27 Nov 2003 13:20

das mit dem Starnbergersee, hat meines Wissens (was nicht unbedingt richtig sein muss) auf Veranlassung der Berufsfischer-Lobby stattgefunden.

Ansonsten bin ich noch stets der Meinung, dass vernünftiges "Guiding" nicht schaden kann, genauso wie vernünftige Entnahme oder C&R. Und noch was: ich hab leider nur begrenzten Urlaub, deshalb ist es für mich nicht einzusehen, erstmal 3x 1 Woche über den Bodden zu schippern, bevor der erste schöne Räuber beist, wenn ich dies schon beim ersten Besuch haben k a n n , eben durch einen Guide.

Grüsse

Rainer
Tight Lines & Grüsse

Rainer

Harry1
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Beitrag von Harry1 » 27 Nov 2003 16:54

Ja die Verbote und wie diese entstehen. [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]

Ich habe noch nicht weniger Fisch wegen dem Guiding gefangen.

Ich meine das gerade Guid's auf C6R achten.

Letztendlich könnte ich mich darüber ärgern, das durch Guiding andere Kollegen auf Grund ihrer finanziellen Mittel besser fangen wie ich.

Das würde bei mir aber nur den Ehrgeiz wecken es besser zu machen.

Es ist in einem Angelgewässer nun einmal so, viele Leute zahlen für den Fisch und einige fangen mehr und kapitalere Fische.

Es liegt also bei mir besser zu angeln. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Dieses wieder mit Verboten regeln zu wollen ist traurig.

Wann lernen wir Angler endlich uns gegenseitig zu akzeptieren? [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
mfG. Harry1

slapped
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Beitrag von slapped » 27 Nov 2003 18:32

Ich gebe Just und Chris in allen Punkten Recht
[img]http://www.oyla16.de/userdaten/87784384/bilder/fufsig.JPG[/img]
"Die Jagd nach dem Jäger beginnt dort wo die Beute ist" [BladeII]

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Beitrag von Just » 27 Nov 2003 19:16

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Es ist in einem Angelgewässer nun einmal so, viele Leute zahlen für den Fisch und einige fangen mehr und kapitalere Fische.
Was die Fischerkarte betrifft, so ist das schon richtig, Harry1.
Beim Guiding kaufe ich aber das bei mir nicht vorhandene Wissen, welches ich normalerweise erst im Laufe der Zeit erwerben würde, sofern ich das entsprechende Gewässer länger befischen würde, sei es die Gewässertiefe, die Standplätze, die günstigsten Köder etc. - eben "Fastfood" ...
"Heutzutage habe ich leider nicht mehr die Zeit, mich intensiv mit dem und den Fischen zu beschäftigen - die Verpflichtungen, Sie verstehen schon - also auf die Schnelle mal was mitnehmen, ich kann mir's ja leisten - und letztendlich will man ja schliesslich am Stammtisch mitreden können, nicht wahr ... ?!
Boddenlandschaft ...?! Achso, da, wo ich fischen war - jaja, genau - das nannte sich Botten oder Bodden - oder so ähnlich. Tolle Gegend dort, lauter Berge und Täler ..."

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Beitrag von Zabarola » 27 Nov 2003 22:03

moin und grüß gott,
Guiding wo es darum geht "die schnelle Mark" zu machen, lehne ich ab. Das geht immer zu Lasten der Natur.
Für mich bedeutet Guiding eigentlich, einen Anfänger zu leiten, damit er lernt, Gewässer zu lesen und mit dem Fang waidgerecht umzugehen.
Zum Thema Ausbildung ein extra Beitrag.
Servus
[img]http://www.smiliez.de/images/1265.gif[/img]
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Beitrag von Bernie » 28 Nov 2003 02:21

@ all: Guiding: Chris74:

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Kommerzialisierung auf Kosten der Natur
Chris74, dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Trotzdem: Ich wage noch ein Zitat:

Wenn im Hobbyangeln in Deutschland mit all seinen vielfältigen Fassetten ein "kommerzieller, (auf Gewinn bedachter Angler-Führer), Eingang findet in unserem Kreis, ist es aus mit unserer Selbstdarstellung als Angler und (Fisch-)Naturschützer. (Weil nicht mehr glaubwürdig!)
Ich lehne jegliche Kommerzialisierung - aus welchen Gründen auch immer - auf das Entschiedenste ab!

Bernie

PS: Rat an alle, die sich mit dem Gedanken tragen: Werden Sie Berufsfischer.
bste

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Beitrag von Chris74 » 28 Nov 2003 02:33

Ich denke, was Just meint ist die zunehmende Kommerzialisierung auf Kosten der Natur. Ob es sich nun beim Guiding ums Angeln, oder von "geführten Höhlentouren" in der Fränkischen Schweiz dreht. Den "neuen" Sportarten Mountainbiking querfeldein oder Rafting in den Gebirgsbächen. Die Natur, obwohl sie allen gehöhrt und jeder eingentlich damit sinnvoll mit ihr und ihren Resourcen umgehen sollte wird von einigen wenigen verkauft und das auf Kosten der Allgemeinheit.

Nur wird halt auch jeder Naturuser über einen Kamm geschoren.


Chris
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Beitrag von Just » 28 Nov 2003 02:45

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Die Natur, obwohl sie allen gehöhrt und jeder eingentlich damit sinnvoll mit ihr und ihren Resourcen umgehen sollte wird von einigen wenigen verkauft und das auf Kosten der Allgemeinheit.
Danke Chris, exakt das isses ... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

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