Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von XtremeCarp » 11 Okt 2003 20:45

Bei kindern find ich es okay aber bei erwachsenen ist es ein bisschen unverschämt.. [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img]
D.T. Baits are the best Carp baits.

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Karsten
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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von Karsten » 11 Okt 2003 23:44

n`Abend!
zu Wallerhunter:
Bei uns gehen die Fischerreiaufseher in den meisten Fällen zu zweit auf Kontrolle, bzw. der wasserschutz übernimmt teilweise deren kontrollen mit, so ist eine relative Sicherheit für die Kontrolleure gegeben. Die Konrollen sehe ich selbst mit Einschränkung gern, da ich eine Präsenz derselben befürworte. Bei uns einen F.-Schein zu machen ist vieleicht nicht so kompliziert. Aus diesem Grund kann es sein, das die meisten auch einen haben.
Gruß Karsten
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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von Harry1 » 12 Okt 2003 19:12

Die Bestrafung fürs Schwarzangeln ist eine der Strafen, die ich als sehr Sinnvoll halte.

Es ist doch Diebstahl von Fischen die ich auch bezahlt habe.

Sonst das Übliche, tausend Mitbürger halten sich an die Vorschriften, einer angelt Schwarz und muss halt belehrt werden, so das er das nächste mal nicht mehr Schwarzangelt.

Eine interne Lösung für Schwarzangler fände ich aber besser.

Anstatt des Staates oder anderen Institutionen die Strafe für unsere Schädigung kassieren, könnte der Schwarzangler für uns geschädigte Angler den jährlichen Arbeitsdienst ableisten.

Ich denke dabei so an hundert Stunden. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Was haltet Ihr von so einer Theorie
mfG. Harry1

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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von voice » 13 Okt 2003 12:37

kleine anekdote von gestern....ich war an meinem see angeln, da kamen 3 jungs und fragten ob sie auch angeln dürften, sie kämen aus dem dorf und hätten schon immer hier geangelt. naja......ich habs ihnen erlaubt....wir kamen ins gespräch und ich sagte ihnen, daß der see demnächst abgeschlossen würde. auf meine frage was sie glauben warum ich das mache, kam wie aus der pistole geschossen.....wegen des ganzen verdammten mülls.....das fand ich so gut, daß ich überlege der dorfjugend generell das angeln zu gestatten. bei kindern und jugendlichen dominiert die freude am angeln die man fördern sollte.
bei unseren östlichen mitbürgern sehe ich überhaupt keine veranlassung zur ausnahme.
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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von reverend » 13 Okt 2003 15:06

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> bei unseren östlichen mitbürgern sehe ich überhaupt keine veranlassung zur ausnahme.
<HR></BLOCKQUOTE>

Und wie ist's mit deren Kindern?
Jugendliche Aussiedler, die angeln gehen, kann man auf diese Weise sehr gut in die Gemeinschaft integrieren. Ich kenne deren viele, die einen Jugendfischereischein erworben haben und sehr verantwortungsbewusst und waidgerecht angeln.

Im Übrigen sieht das Fischereirecht in Bayern ja auch nur vor, solchen erwachsenen Aussiedlern einen Fischereischein ohne vorherige Fischerprüfung auszustellen, die den urkundlichen Nachweis erbringen können, dass sie in ihrer frühreren Heimat legal den Fischfang mit der Handangel ausgeübt haben.
Mit anderen Worten: Ihre frühere Fischereiberechtigung ist in Bayern den Fischereischeinen anderer Bundesländer rechtlich gleichgestellt.

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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von BALROG » 13 Okt 2003 15:53

aber wie sollen die das denn nachweisen? wenn das mündlich abgenommen würde, dann gute nacht. da könnte ja jeder kommen.

aber es ging ja um definitive schwarzangler und nicht um andere [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
gruß an alle höhlentrolle

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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von reverend » 13 Okt 2003 23:30

Hallo, Balrog.

Wie die Fischerprüfung in der ehemaligen Sowjetunion abgenommen wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Tatsache aber ist, dass es auch dort Fischereischeine gegeben hat.
Einen freien Fischfang dagegen nicht.
Allerdings ist es auch eine Tatsache, dass dort auch das Schwarzfischen weit verbreitet war und ist. In einem vergleichsweise dünn besiedelten Land ist fächendeckende Kontrolle so gut wie nicht möglich.
Eingefleischte Schwarzfischer, die als Aussiedler zu uns gekommen sind, setzen ihre Praktiken z.T. auch bei uns fort - meist in der schon beschriebenen organisierten Form.
Und hier bin ich auch der Meinung, dass die Fischereiaufsicht bei uns besser von der Polizei unterstützt werden muss als es bisher geschieht. Sonst setzten wir nämlich das falsche Signal, dass auch in Deutschland Fischwilderei und Fischdiebstahl Kavaliersdelikte sind.

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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von Just » 13 Okt 2003 23:45

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Anstatt des Staates oder anderen Institutionen die Strafe für unsere Schädigung kassieren, könnte der Schwarzangler für uns geschädigte Angler den jährlichen Arbeitsdienst ableisten.
Die Idee ist gut, Harry1, er sollte nur nicht für uns, sondern mit uns ...

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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von voice » 14 Okt 2003 13:09

ich meinte ERWACHSENE östliche mitbürger....sorry war ungenau.....kinder sind für mich weltweit kinder....
voice

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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von BALROG » 14 Okt 2003 13:24

habs selbst schon 2x mitbekommen, wo eltern "östlicher" herkunft ihren bengels eingetrichtert haben, sie könnten auch "einfach so angeln" gehen.

klar ist das ein geringer teil der meißten, aber dennoch respektlosigkeit am HAB und GUT anderer, die sich besatzmaßnahmen in imenser höhe zugemutet (geleistet) haben.
gruß an alle höhlentrolle

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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von Snoeker » 14 Okt 2003 13:40

@referend:
das mit der 'abgenommennen' Fischereiprüfung ist etwas blauäugig von Dir gedacht. Die meisten (beinahe alle) (weiss ich von meinem Spezl, der ist im Ordnungsamt beschäftigt und stellt die Scheine aus)kommen mit einem Dokument in kyrillischer Schrift und behaupten dies sei ein 'Prüfungszeugnis'. Dies zuwiderlegen fällt dem Beamten einigermassen schwer. So stellt dieser dann halt den Schein aus (auf Grundlage irgendeines Wisches).

Generell find ich: für alle sollte das Gleiche (annähernd) gelten, ohne Prüfung (VDSF nahe) gibts keinen Schein, ohne Schein gibts kein fischen. Ausgenommen: Kinder, hier finde ich die Regelung ganz ok, die paar Teuros hat wohl jeder übrig, um den Jugendfischer zu bezahlen. Sollte man mal einen ohne erwischen, muss dies auch nicht gleich zur Anzeige gebracht werden ( ein paar ermahnende Worte sollten genügen).

Grüsse

Rainer
Tight Lines & Grüsse

Rainer

reverend
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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von reverend » 14 Okt 2003 21:48

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Die meisten (beinahe alle) (weiss ich von meinem Spezl, der ist im Ordnungsamt beschäftigt und stellt die Scheine aus)kommen mit einem Dokument in kyrillischer Schrift und behaupten dies sei ein 'Prüfungszeugnis'. Dies zuwiderlegen fällt dem Beamten einigermassen schwer. So stellt dieser dann halt den Schein aus (auf Grundlage irgendeines Wisches).
So einen "Wisch" habe ich noch nicht gesehen.
Wenn mir - und das kommt in einem Pfarramt ja auch vor - von Aussiedlern Dokumente aus der alten Heimat vorgelegt werden, dann handelt es sich sämtlich um Übersetzungen durch einen amtlich beglaubigten Übersetzer mit dessen entsprechendem Stempel. So eine Übersetzung lässt sich auch von einem russischen oder kasachischen Fischereischein anfertigen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Gemeindeverwaltung einen Fischereischein ausstellt, ohne eine solche Übersetzung vorgelegt zu bekommen.

Bernie
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Schwarzangeln ein Kavalliersdelikt?

Beitrag von Bernie » 15 Okt 2003 01:25

Hallo Freunde,

die "Wahrheit" liegt, wie meistens, in der Mitte.

Ich kann aus meinem persönlichen Erleben folgendes dazu sagen:
Ich habe etliche Spätaussiedler am Wasser kennengelernt. Durchweg meist Leute im mittleren Alter - aber fanatische und dabei gute Angler. Einige von diesen Anglern kamen mir "verdächtig" vor, weil sie einfach "sehr nervös" auf meine freundliche und unverbindliche Ansprache am Wasser reagierten.
Statt nun gleich den § raushängen zu lassen, bin ich ganz langsam im Gespräch mit den "Verdächtigen" darauf zu sprechen gekommen, wie vorteilhaft so eine kleine Ausbildung zur Fischereiprüfung sein kann. Zum Beispiel: "Da lernst Du Anglerkollegen kennen, da gibt es Tipps zu unseren Gewässern" usw.
Und siehe da: Fast alle haben inzwischen ihren Fischereischein kurzfristig gemacht oder stehen auf der Warteliste im Verein! Einige sind sogar zu Nachbarvereinen gefahren, um dort den Lehrgang zu machen.
Viele Aussiedler brauchen einfach "den" Kick um auf den "rechten Weg" zu kommen. Da ist ein "kleines, vertrauliches Gespräch" oft der "richtige Weg".
Ist doch auch nicht schlecht - oder?
Kleiner nützlicher Nebeneffekt: Ich bin "der" Angelkumpel für die Russlanddeutschen im Ort.

Bernie

[ 14. Oktober 2003: Beitrag editiert von: Bernie ]
bste

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Beitrag von reverend » 15 Okt 2003 01:41

Na, so soll es doch sein, Bernie, oder?
Übrigens verabrede ich mich auch ab und an mit zwei Spätaussiedlerjungs (mit Jugendfischereischein) zum gemeinsamen Angeln. Hatte sie beide im Religionsunterricht und als Konfirmanden. Auf diese Weise lernen sie ihren Pfarrer von einer ganz anderen Seite kennen, und ich krieg zum ersten Mal richtig Zugang zu den Burschen. Was die mich schon alles über Gott und die Welt gefragt haben, während wir auf unsere Posen schauten... Oh Mann! Dagegen kannst du eine Stunde in der Schule glatt vergessen.

Bernie
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Beitrag von Bernie » 15 Okt 2003 01:48

@Reverend: Genau das ist es. Der persönliche Zugang zum Menschen. Dabei spielt das Alter wahrlich keine Rolle. - Viele Konflikte - hat man erst einmal den Zugang - lösen sich in Luft auf.

Bernie
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