PETA-Klage abgewiesen

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Beitrag von Thomas Kalweit » 30 Mär 2006 15:24

@Chinook: Es ist übrigens auch ein Ammenmärchen, dass die Fischereigesetzgebung in anderen Ländern liberaler als in Deutschland ist. In den Niederlanden werden zur Zeit von der Polizei drakonische Strafen für unerlaubtes Nachtangeln oder Mitführen einer dritten Rute verhängt - da sind Hundert Strafe Euro nichts.

Wo gibt es das in Deutschland? Nur in sehr wenigen Bundesländern. Ich kenne in meiner Region in NRW (bin dort Fischereiaufseher) in den letzten Jahrzehnten nur ganz wenige Fälle, wo überhaupt ein Bußgeld ausgesprochen wurde - trotz erheblicher Vergehen gegen das Fischereigesetz. Fast alle Anzeigen werden eingestellt...

Oder in Frankreich: Da konfisziert die Gendarmerie an den bekannten Karpfenseen bei unerlaubtem Nachtangeln ganze Lkw-Ladungen voll mit Karpfen-Tackle. Bei uns würde (wenn überhaupt) der Tagesschein eingezogen. So schlecht haben wir es also gar nicht. Wir haben einen Wust von Gesetzen, aber an der Umsetzung hapert es... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
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Beitrag von Thomas Kalweit » 30 Mär 2006 15:29

@Georg: Ein ähnliches Beispiel - mein Verein veranstaltet seit über 20 Jahren ein betreutes Angeln mit geistig Behinderten aus verschiedenen Behindertenwerkstätten. Das ist für die Teilnehmer die schönste Veranstaltung des ganzen Jahres. Aber mal kurz die Angel halten dürfen die Behinderten nach den Buchstaben des Gesetzes nicht [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] ...

Auch dürfen Väter Ihre Söhne nicht ans Angeln heranführen, wenn sie unter 8-10 Jahren alt sind. Ebenfalls für die Restwelt nicht nachvollziehbar... [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
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Beitrag von Chinook » 30 Mär 2006 15:39

... oder Italien, wo mancher Forstbeamter bewaffnet ist, wie die GSG 9. So erlebt in Süd-Tirol, wo zwei Fischfreveler mit entsicherter Beretta 92 gestellt und mit Handschellen dingfest gemacht wurden. Wohlgemerkt Forstbeamte.

[ 30. März 2006: Beitrag editiert von: Chinook ]

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Beitrag von Benny Dittmann » 30 Mär 2006 16:24

@Chinook: Du must da aber ziemlich "nah dran" gewesen sein, um zu sehen, dass die Beretta 92 auch noch entsichert war. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[ 30. März 2006: Beitrag editiert von: Benny Dittmann ]
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Beitrag von Chinook » 30 Mär 2006 16:29

Vielleicht war ich Betroffener! [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]
Nein, ein leicht literarischer Trick, da Beretta auch Flinten baut und das unserem Bild eines Försters näher kommt. Die 92 ist die einzige, die ich zu erkennen glaube und, tatsächlich, ich war ich dicht dabei ...

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Beitrag von Werner B. » 30 Mär 2006 16:45

@Thomas,

Ich bin ganz sicher, hier ist eine Verschwörung im Gange mit dem Ziel, mich in den Wahnsinn zu treiben durch die stete Konfrontation mit "der Angler, die multiple Persönlichkeit".

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ich bin zwar Lehrgangsleiter (am Freitag beginnt wieder mein Lehrgang in Bonn), aber auch nicht unbedingt ein Freund der staatlichen Prüfung.
Abseits jeder strafbaren Ironie, erschließt sich mir der Sinn solchen Denkens nur unter Mühen. Laß mich nicht dumm sterben, informiere mich über die Gründe und gebe mir damit den Glauben an die Welt als kalkulierbares System zurück.

Im Ernst : Warum denkest du so ?
Gruß Werner
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Beitrag von Thomas Kalweit » 30 Mär 2006 17:01

Weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele Angler nach bestandener Prüfung meinen, dass sie sich anglerisch nicht mehr fortbilden müssen. "Ich habe ja denn Schein!", "Jetzt bin ich ein richtiger Angler!"... sind da die gängigen Gedanken. Wir alle wissen, dass die Neuangler da auf dem Holzweg sind. Trotzdem: Da wird nie mehr ein Bestimmungsbuch zur Hand genommen, alles aus dem Verwandschaftskreis Hasel-Döbel-Aland-Graskarpfen ist dann halt eben ein kapitales Rotauge (man hat ja schließlich die Prüfung [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] , die grüne Mittlere Reife).

Angler in anderen Ländern sind in Ihrer Ausbildung nie fertig, sie müssen sich stets weiterbilden. Bei uns haben die meisten Angler mit der Prüfung im 14 Lebensjahr staatlich bescheinigt "ausgelernt". Das ist mehr ein psychologisches Problem. Ich habe auch seit meiner Führerscheinprüfung nie mehr ein Verkehrsregelwerk in die Hand genommen...

Ich versuche in meinen Lehrgängen zu vermitteln, dass man die schönsten Stunden beim Angeln oft auch beim Lesen verbringt [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] . Und das Weiterbildung Anglerpflicht ist!
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Beitrag von Thomas Kalweit » 30 Mär 2006 17:08

Gleichlautendes habe ich schon 2004 hier im Forum geschrieben - also keine Verschwörung [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] :

"Ich bin zwar selbst langjähriger Ausbilder und Lehrgangsleiter für die Fischerprüfung in NRW, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass wir eigentlich auf den Fischereischein verzichten könnten.
In anderen Ländern ohne Fischereischein gibt es auch sehr gute Angler, manchmal oft auch bessere ! Bei uns meinen viele Angler oft, wenn sie einmal ihre Paarhundert Fragen gelernt haben, dann haben sie lebenslang die anglerische Weisheit gepachtet. Angeln lernt man nur in der Praxis. Das theoretische Wissen aus der Prüfung haben die Prüflinge meist zwei Tage später wieder vergessen ...

Ich habe immer versucht meinen Lehrgangsteilnehmern den Spaß am Lesen und Lernen übers Angeln zu vermitteln, anstatt Verbandsvorschriften und Kiemenreusendorne zu pauken. In den deutschen Lehrgängen wird leider immer noch zu viel Mumpitz gelehrt, anstatt die Teilnehmer zum kritischen Nachdenken zu bringen."
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Beitrag von Werner B. » 30 Mär 2006 17:49

Tja,
dass die zu lesen aufhören, finde ich genauso bedauerlich wie du. Aber was man hört/zu hören bekommt, wenn man das zum Thema macht/machen würde, kannst du ja in einem gar nicht so lange zurückliegenden Thread feststellen.

Aber glaubst du denn, dass z.B. die Niederländer da anders wären oder die Schweden ?
Ich habe ja nun oft genug das "Maasplassenbeispiel" gebracht, aber es ist in der Tat so, dass dort hunderte deutsche Angler osteuropäischer Herkunft
den Ruf deutscher Angler kaputt machen. ( Das ist Fakt und ich muss jetzt nichts über Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und dergl. hören.)
Wenn die eine Prüfung machen müssten, erführen sie doch erst einmal, dass man mit Fischen anders umgehen kann, als sie es -per Hineinwachsen ins Falsche- in ihrem sozialen Umfeld gelernt haben.

Die haben keine Prüfung und lesen trotzdem nicht.
Andere "Angler" deutscher Herkunft, denen ich zuschauen durfte, äußerten ganz unverhohlen, dass sie hier Angeln kämen, weil sie die "******prüfung" in Deutschland nicht machen wollten, die lasen aber auch nicht-wie es schien- sonst hätten Sie die kleinen Zander nicht mit Barschen verwechselt.


@ Georg
Vor vielen Jahren habe ich auch Kinder ans Fischen herangeführt. Das ging ganz unkompliziert. Ich bin zum Ordnungsamt als Ausgabestelle für Jugendfischereischeine gefahren, habe denen mein Anliegen erklärt, die haben mir einen "Schrieb" aufgesetzt, auf dem sinngemäß stand, dass die namentlich aufgeführten Kinder und Jugendlichen berechtigt seien, während er Dauer von drei Tagen unter meiner Aufsicht zu fischen. das Schreiben gelte als vorläufiger kollektiver Jugendfischereischein. Danach war das ganze kein Problem.
Inwieweit diese "Regelung" der Überprüfung durch Karlsruhe standgehalten hätte, weiß ich nicht, aber offensichtlich geht auch bei uns so manches.

[ 30. März 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
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Beitrag von Thomas Kalweit » 30 Mär 2006 18:07

In den Lehrgängen ist der Anteil von osteuropäischen Teilnehmern in der Regel ziemlich hoch. Das sind oft rührige ältere Herren, die schon seit Jahrzehnten erfahrene Angler sind und dann bei uns die Schulbank drücken müssen. Nichtsdestotrotz sind sie oft besonders interessiert - das bestehen der Prüfung ist für sie eine Sache der Ehre.

Das Problem ist nur, dass viele den Inhalt der Fragen aufgrund von Sprachschwierigkeiten nicht verstehen können (z.B. Sprungschicht, Argulus, Ergasilus, pH-Wert...). Manche erkennen die Fragen am typischen Druckbild (trainiert durch ihre Kinder) und kreuzen dann die richtige Antwort an. Ist das der Sinn der Prüfung?

Und nun zu Deiner Frage: Bräuchte man in Deutschland keine Prüfung und gäbe es dafür ein funktionierendes Kontrollsystem durch staatliche Aufseher mit nachvollziehbaren Strafen, die auch vollstreckt würden, dann müsste sich doch zwangsläufig jeder Angler bei uns irgendwann vernünftig verhalten - oder?

Das Problem liegt vielleicht hier: In unseren Nachbarländern werden die meisten Angelkarten von quasi-staatlichen Organisationen ausgegeben, viele Gewässer staatlich bewirtschaftet. Einmalig auf der Welt: Bei uns wurschtelt an jedem Rinnsal ein Pächter oder Angelverein, der seine eigenen Gesetze macht. Da hat der Staat überhaupt kein Interesse einzugreifen...
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Beitrag von Werner B. » 30 Mär 2006 18:57

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Bräuchte man in Deutschland keine Prüfung und gäbe es dafür ein funktionierendes Kontrollsystem durch staatliche Aufseher mit nachvollziehbaren Strafen, die auch vollstreckt würden, dann müsste sich doch zwangsläufig jeder Angler bei uns irgendwann vernünftig verhalten - oder?
Das leuchtet mir ein, aber es ist leider anders und deshalb sehe ich als einzige Regulative derzeit die Prüfung und den Verein.
Gruß Werner
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Beitrag von bundyman » 30 Mär 2006 21:15

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Werner B.:
<STRONG>
Ich habe ja nun oft genug das "Maasplassenbeispiel" gebracht, aber es ist in der Tat so, dass dort hunderte deutsche Angler osteuropäischer Herkunft
den Ruf deutscher Angler kaputt machen. </STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Den kaputten Ruf haben wir den deutsche Angler zu verdanken, die wie gestoert erst hier auf alles losgingen, was Flossen hat(te) und dann in die weite Angelwelt hinauszogen. Norwegen sei hier mal als 'leuchtendes' Beispiel gebracht, oder das 'beliebte' Kutterangeln und das sich nur 'deutsche osteuropaeischer Herkunft'beim alljaehrlichen Reissen in die Haefen einfanden (bis jegliches angeln fuer alle in Haefen verboten wurde) ist wohl auch nicht mehr, als ein Geruecht.
So wie sich dort richtige *Deutsche* teilweise auffuehr(t)en, da brauchts keine Randgruppe fuer, um den Ruf zu ruinieren...

'Habe fertisch...'
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Beitrag von Thomas Kalweit » 21 Apr 2006 15:24

Da werden wohl 3.000 Neuangler Post vom Staatsanwalt bekommen. So werden unsere Steuergelder verschleudert... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
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Beitrag von Karsten » 21 Apr 2006 22:13

Hallo!
Ich denke mal, das die damit ebenfalls nicht durchkommen. Der Schein wird wohl rechtlich irgendwie abgesichert sein, und damit auch die Inhaber. Denn mit dem Erwerb des Scheines sind sie berechtigt zu angeln. ob sie das dann in dem Sinne KÖNNEN ist eine andere frage, den ich denke mal, ein Verstoss gegen irgend etwas muß in jeden einzelnen Fall nachgewiesen werden. Ich hoffe, das die PETA jeden Fall verliert, den dann muß sie zahlen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .
Gruß Karsten
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Beitrag von greif » 22 Apr 2006 02:49

Neue Nachrichten von der PETA:
Nachdem die Klage der PETA gegen den Touri-Schein abgelehnt wurde, hat die PETA nun alle Besitzer der Touri-Scheine angezeigt.(Quelle: Ostseewelle)

Die wollen es wohl wissen!
Was ist langweiliger als Angeln?........ Beim Angeln zuschauen!

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