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Witzig finde ich, dass die Russen offenbar 25 Meter mehr Abstand halten müssen .Kein guter Ruf
Ein Kommentar unseres Autors Matze Koch zur Beliebtheit von deutschen Anglern in den Niederlanden.
„Die seit vielen Jahren unzeitgemäße und unklare Gesetzeslage in Deutschland in Bezug auf das Zurücksetzen von maßigen Fischen, die ein Angler nicht verwerten möchte - entweder weil nicht der Zielfisch gefangen wurde, oder weil die Größe nicht seinen Verwertungsvorstellungen entspricht - sorgt schon lange für einen schlechten Ruf deutscher Angler im Ausland.
Warnschilder, die am grenznahen Ruiten-Aa-Kanaal in den Niederlanden neuerdings zu lesen sind, stimmen mich nachdenklich. Das parallel zur Grenze verlaufende Gewässer ist bekannt für Raubbau, der dort überwiegend von Deutschen betrieben wurde. Sowohl die geschützten Graskarpfen, Karpfen, Hechte und besonders Zander wurden maßlos entnommen, denn die holländischen Bestände waren traumhaft, weil selektive Entnahme dort seit langem üblich ist. Kaum zu glauben, dass ein Deutscher auf meine Frage nach dem Fang jetzt schimpfend erklärte: ‚Hier gibt es kaum noch Fische! Sonst habe ich immer fünf oder mehr Zander mitgenommen!’
Die erwähnten Schilder - auf die mich ein Brückenwärter aufmerksam machte, als er mein Nummerschild und meine Angel sah - informieren jetzt in großen Buchstaben, dass auf Wehren und Schleusen das Angeln verboten ist. Das ist schon seit Jahren in der Gewässerordnung festgehalten. Was ich als schlimm empfand, war die Tatsache, dass die Aufschrift ausschließlich auf deutsch und auf russisch zu lesen war. Wer angesprochen ist, daran lässt man also keinen Zweifel, denn eine holländische Aufschrift fehlt. Unsere holländischen Nachbarn nutzen auf diese Weise bestehendes Recht aus und machen in aller Deutlichkeit darauf aufmerksam, denn diese Stellen sind natürlich die besten Fanggründe. Früher wurde es meist geduldet, wenn man dort fischte.
Auch Fangbegrenzungen werden jetzt klar definiert, denn in vielen Bereichen ist schon jetzt die Entnahme von Grasskarpfen, Karpfen und Hechten endgültig verboten. Eine vernünftige Folge unvernünftigen Handelns.
Bleibt zu hoffen, dass man hierzulande endlich zur Vernunft kommt und die Zeichen der Zeit erkennt. Solange das nicht der Fall ist, sollte man jedenfalls die Regelungen (auch die ungeschriebenen!) anderer Länder respektieren, bevor der Ruf deutscher Angler endgültig ruiniert ist.“
Matze Koch