"Geheimwaffe" gegen Kormorane?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Chris74
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"Geheimwaffe" gegen Kormorane?

Beitrag von Chris74 » 30 Jun 2003 10:23

Just@ <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Übrigens arbeite ich hier u.a. mit dem Bund Naturschutz zusammen - in der Praxis werden einige Sachen manchmal effektiver umgesetzt, als sich das manche Ämterstrategen an ihren Sandkästen zu träumen wagen ...
Der BN bei uns wollte das unbedingt verhindern. aber auf der anderen Seite haben der BN und der "behördliche" Naturschutz auch Erfolge vorzuweisen. Der Biber ist wieder an der Aisch.
Chris

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"Geheimwaffe" gegen Kormorane?

Beitrag von Just » 30 Jun 2003 13:48

Auf lokaler Ebene klappt die Zusammenarbeit ganz gut, das ist aber der Kreisgruppe des BN ein Dorn im Auge. Für deren Vorsitzenden, auch noch ein Lehrer mit Doktortitel, sind Fischer ein rotes Tuch. Möchte mal wissen, wie der, bei seiner Einstellung, Kindern unvoreingenommen etwas vermitteln will - Pädagogik 6, setzen ...
Zum Glück haben solche Betonköpfe (die gibt's ja auch in unserem Lager) aber 'ne biologische Halbwertzeit [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Nur wenn wir an einem Strang ziehen und die Meinung des Anderen respektieren (darüber diskutieren ist erlaubt und erwünscht), kommen wir weiter.
Leider fehlt unserem BN, wie auch vielen anderen lokalen Organisationen ein Wasserfachmann, der manches ins richtige Licht rücken könnte - so entstehen Vorurteile, die natürlich von der Gegenseite "beantwortet" werde.
Ich konnte z.B. vor ein paar Jahren ein Brutpaar des weisssternigen Blaukehlchens bei uns nachweisen, brütete an unserem Gewässer - das kannte nicht mal unser lokaler Ornithloge, dem waren insgesamt nur 2 Brutpaare im Kreis bekannt.
Inzwischen ist der Piepmatz aber auch veschwunden, Strassenbau etc., ich habe das Paar jedenfalls schon seit 2 Jahren nicht mehr beobachtet.

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"Geheimwaffe" gegen Kormorane?

Beitrag von Chris74 » 30 Jun 2003 15:58

Da muss ich dir zustimmen. Bei den einzelnen Ortsverbänden klappt die Zusammenarbeit in der Regel ganz gut. Aber wehe du musst mit dem Kreisverband zusammenarbeiten. Bei uns im Kreisverband regieren die Dipl. Biologen. Da hat man dann als Verwaltungsbeamter natürlich "keine" Ahnung.
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"Geheimwaffe" gegen Kormorane?

Beitrag von Just » 30 Jun 2003 16:18

Ich habe mit dem Biologen des BN vom Kreisverband sogar schon "Outdoor-Unterricht" in der Klasse meiner Tochter gegeben, das war ein prima Zusammenarbeiten. Er hat gleich zu Anfang gesagt, dass er von Wasser nicht viel Ahnung hat und diese Ehrlichkeit hat mir absolut imponiert. Keine Ahnung zu haben schändet nicht, es aber nicht zuzugeben schon.
Ich finde es absolut ätzend, wenn dann einer dieser Bundes-"Ichweissdochalles"-Fuzzis die Schnauze aufmacht und gequirlte Schei..e rauskommt [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img] So manchem von denen würde ich gern einen zusätzlichen Button für das Revers seines Öko-Sakkos verpassen - "Lieber Gott, hilf mir bitte, mein grosses Maul zu halten - jedenfalls solange, bis ich weiss, wovon ich rede ..."
Mit "unserem" Biologen jedenfalls war die Zusammenarbeit Spitze, er hat sich auch von mir einiges erklären und zeigen lassen, auch vor den Kindern und ich im Gegenzug von ihm. Das Ganze lief auf einem gleichberechtigten Level ab, nix belehrendes etc. und so muss es auch sein.

[ 30. Juni 2003: Beitrag editiert von: Just ]

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Beitrag von Thomas Kalweit » 30 Jun 2003 17:32

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Leute,
ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht: Die örtlichen Umweltverbände ignorieren einfach den Fachverstand der Angler. Oft sitzen aber gerade auch in den Ortsverbänden von NABU, BUND & Co. auch nur interessierte Laien und Autodidakten, die sich aber als Pseudo-Biologen aufspielen.

Es ist eigentlich verrückt: Auch Segler und Surfer gehen in der Regel davon aus, dass Angler nicht die Hellsten sein können!
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Beitrag von Chris74 » 30 Jun 2003 17:45

Wenn dass so gefunzt hat mit eurem Biologen dann Hut ab. Bei unseren Akademikern ist sowas nicht möglich. Bei uns übernehmen solche Führungen die Naturschutzwächter. Der, der für das NSG Haid (Kormorane) zuständig ist, hat auch die Fischerprüfung und ist Biberbeautragter bei uns im Landkreis.


Aber mal wieder zurück zum eingentlichen Thema. Der Kormoran war schon immer im Binnenland anzutreffen. Jedoch nicht in dieser Anzahl. Der Bestand der Kormorane ist m. E. dadurch in die Höhe explodiert, dass zum Einen die Natur (natürliche Selektion durch starke Frostperioden und dadurch Nahrungsmangel im Winter)und zum Anderen der Mensch (generelles Jagdverbot) dafür mitverantwortlich sind. Da bei uns die Teichwirtschaft, insbesondere die Karpfen- und Forellenzucht eine größere Rolle spielt, sehe ich den Zuwachs bei den Kormoranen schon problematisch. Von meinem Büro aus kann ich im Winter jeden Morgen ein Geschwader die Wiesent entlang ziehen sehen. Dass hier in der Wiesent und den daran angrenzenden Forellenteichen der Schwund groß ist, kann man nur erahnen. So kommt man eben nur zu dem Ergebnis (das sage ich nicht nur als hoffentlich ab April 2004 zukünftiger Angler) sondern auch als "normal" denkender Mensch, das bei Tieren, die die Bestände anderer Tierarten stark beeinträchtigen können, regulierend eingegriffen werden muss. Übrigens soll demnächst das Bundesjagdgesetz geändert werden. Der BUND fordert die Reduzierung des jagdbaren Wildes auf 12 Arten. Der Kormoran soll daher nicht mehr unter das Jagdgesetz fallen.

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"Geheimwaffe" gegen Kormorane?

Beitrag von reverend » 03 Jul 2003 00:01

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Der Kormoran soll daher nicht mehr unter das Jagdgesetz fallen.
<HR></BLOCKQUOTE>
Dann wäre es auch keine Wilderei mehr, wenn man ihn...
Aber darum geht es ja nicht. Es gibt ja noch die Bundesartenschutzverordnung (BArtschV) und VOKormoran. Da müssten um des ökologischen Gleichgewichts willen einige Änderungen vorgenommen werden.

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Beitrag von mikesch » 29 Jul 2003 10:55

NABU hat einen Lösungsvorschlag zu Reduzierung, ganz natürlich und einheimisch.

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Jetzt müssen wir unsere einheimischen Greife nur dazu bringen aus den Bergen zu kommen und am See zu jagen.
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Beitrag von Karsten » 29 Jul 2003 19:16

Hallo!
Also deswegen sind die Komoranbestände bei uns nicht ausgeufert. Im Müritznationalpark brüten einige Seeadlerpaare.
Gruß Karsten
[url=http://www.mueritzanglers.de]www.mueritzanglers.de[/url]

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Beitrag von reverend » 30 Jul 2003 03:56

Hallo Karsten!
HAben die sich auf natürlichem Wege eingefunden oder wurden sie heimisch gemacht?
Mich würde interesieren, ob auch am Chiemsee die Chance besteht, die Seeadler einzubürgern. Brauchen die spezielle Nisthilfen?

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Beitrag von Chris74 » 30 Jul 2003 09:44

@reverend
In Bayern hat es auch Seeadler gegeben. Zitat aus einem Ornithologischen Buch aus dem 18. jhd. "Seeadler bei Forchheim zur Bestimmung heruntergeschossen." Zur Zeit gibt es keinen Brutnachweis über Seeadler in Bayern. Allerdings ist Brandenburg zur Zeit die südliche Verbreitungsgrenze.

Aber würden wir Bayern uns nicht noch einen Fischräuber mehr zu uns holen???


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Beitrag von til » 30 Jul 2003 10:47

Der Seeadler taucht nicht, deshalb ist er für die Fische keine ernstzunehmende Gefahr. Ausserdem ist doch ein Seeadler der Fische frisst, besser als eine Kolonie von 50 Kormoranen. Schliesslich ist es doch nur natürlich, dass einige Vögel von Fischen Leben, Problematisch wirds wirklich erst, wenn sie so überhand nehmen wie die Kormorane an einigen Orten.
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Beitrag von Karsten » 30 Jul 2003 21:53

Hallo!
Grüß dich reverend! Alle anderen ebenfalls. Der Müritznationalpark war früher das Jagdgebiet des Genossen Stoph, wenigstens in einigen Teilen, ein Normalsterblicher kam kaum dazu ihn zu betreten. Wie es zu noch früheren Zeiten war kann ich nicht sagen, da ich selbst "Zugezogener" bin. Die See - und Fischadler sind dadurch wenig gestört worden und konnten sich so ganz natürlich ausbreiten, bzw. ihre Art erhalten. Ein gewisser Schutz wurde ihnen auf jedenfall zuteil.
Gruß Karsten
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Beitrag von hecht24 » 30 Jul 2003 23:35

schade hier gibts leider keine adler
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"Geheimwaffe" gegen Kormorane?

Beitrag von Bernie » 04 Aug 2003 13:45

Hallo Jackie

Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt auf Deine Frage eingehe:
Hier bei uns in der Gegend (Surwold liegt südlich von Papenburg ((Meyerwerft, Traumschiffe - Du hast sicher schon davon gehört) fische ich direkt im Ort in einen großen Baggersee und in einem Teich, im Küstenkanal, Seitenkanäle und der Ems.
Außerdem fahre ich gerne nach Holland zum Angeln. Dort gibt es auch die angesprochenen Polder.
Ich halte sehr viel vom schonenden Zurücksetzen der Fische.

Hallo ihr alle:
Ich habe die "Geheimwaffe gegen Kormorane" in den letzten Wochen intensiv beobachtet.
Leider konnte ich feststellen, dass die Kormorane nach ca. 10 Tagen die "abschreckenden Platten im See" jetzt als willkommende Ruheplätze zur Erholung zwischen ihren ausgedehnten (Fisch-)Raubzügen benutzen.

Bernie
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