Angler gegen Touristen-Angelschein

Eisangler · Beitrag von **Eisangler** » 21 Jun 2005 21:29

Jawoll, Chinook, ganz Deiner Meinung!!!
Der Hauptgrund für meine Meinung ist jedoch
zu lernen,wie man mit dem Fang umzugehen hat, sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis...
Denn mit Sicherheit kommt es da zu Komplikationen oder (leider in der heutigen Zeit) sogar Tierquälerei, was die Versorgung des Fanges betrifft...
Gerade da möchte man als gewissenhafter Angler nicht unnötig die Petas und Co auf den Plan rufen, damit die wieder mit der alten Leier auftreten... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 22 Jun 2005 13:30

@chinook: Deine Vergleiche hinken aber etwas [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]. Niederlande, eines der Länder weltweit mit der höchsten Bevölkerungsdichte = keine Angelprüfung. England, dicht besiedelter Industriestaat = keine Angelprüfung...

In den Ländern, wo die Angelfischerei die Grundlage für den Tourismus bildet, werden Fische und Gewässer auch besonders geschützt. Schon allein aus Eigennutz, zum Beispiel Noordholland: In der Polderregion ist zur Sicherung der touristischen Einnahmen die Entnhame von Hechten untersagt worden. Oder nimm die Fliegenfischer-Topreviere weltweit mit ihren bag limits.

Ich sehe halt nur, dass sich die Angler in Deutschland trotz Angelprüfung oft nicht so fair gegenüber der Natur verhalten, wie in anderen Ländern. Oft werden ihnen in den Lehrgängen auch Unwahrheiten eingetrichtert. Wenn Sie den "Schein" haben, dann meinen die meisten, sie brauchen nichts mehr dazuzulernen.

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 22 Jun 2005 15:34

@chinook: Deutschland hat eigentlich auch eine hochentwickelte Angelkultur. Wir haben schon im 13. Jahrhundert mit der Fliege gefischt, die Engländer brauchten da noch 200 Jahre. Nur wissen davon unsere deutschen Angler von diesen großen Traditionen leider nichts. In den Lehrgängen werden nur Paragraphen gepaukt - jedenfalls nichts identitätsstiftendes. Ich war über zehn Jahre Lehrgangsleiter und habe immer versucht etwas Feeling, "internationale" Angelethik und Geschichte rüberkommen zu lassen.

In anderen Ländern (ohne Lehrgang) schätzen die Angler Ihre Vergangenheit. Wer kennt bei uns noch Behm, Heintz, von dem Borne... und vor allem Ihre Leistungen für die Angelei [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] . Ich höre mich schon an wie ein 80-Jähriger [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] - zurück zum Thema!

Eisangler · Beitrag von **Eisangler** » 22 Jun 2005 19:42

Die gesellschaftliche Erziehung im Umgang mit der Natur ist auch meiner Meinung nach
ein ganz wichtiger Punkt in dieser Diskussion. Die kommt heute doch sehr kurz, nicht nur im Zusammenhang mit der Natur.
Was schadet es denn, den Leuten die Bedeutung der Natur und den Respekt vor der Kreatur zu vermitteln ???
Kommt denn hier nur noch der finanzielle
Aspekt zuerst, dann der Rest???
Man sehe sich doch nur mal an diversen Angelgewässern um, Mais-, Maden- und Wurmdosen und achtlos weggeworfene Schnüre
repräsentieren unsere Zunft.
Und wenn man auch nur jedem 5. Prüfling durch die Prüfungsfragen ins Gewissen reden könnte(oder sogar auf einem Lehrgang) und
der kein potenzieller "Drecksack" würde, hätte sich die Prüfung schon gelohnt !!!
OLE

Barsch90 · Beitrag von **Barsch90** » 22 Jun 2005 19:43

Auch ich hab mir früher oftmals gewünscht einfach mal drauf los zu angeln-zu Unrecht! Nach der Fischerprüfung war mir echt klar, dass es die nicht umsonst gibt, denn sowohl die vielen unerlässchen Gesetze als auch die Versorgung eines Fischs nach dem Fang sind total wichtig!!! Aber auch man selber hat daraus viele Vorteile:
1. Man lernt die Fische kennen
2. Man lernt vernünftig mit einer Angel umzugehen
3. Man erlernt Angeltechniken
und, und, und....

...ich finde, die Fischerprüfung ist unerlässlich, denn meiner Meinung nach müssen auch kleinere Lebewesen wie Fische ardgerecht behandelt werden, beispielsweise bei der Jagd lässt man auch nicht einfach jemanden auf einen Hchsitz und rumballern!

Harry1 · Beitrag von **Harry1** » 22 Jun 2005 20:00

Ist aber ein Unterschied ob ich ausschließlich im Urlaub für eine kurze Zeit angeln darf oder eine Anglerlaufbahn eingeschlagen habe.

Die Kartenausgabe wurde zumindest bei meinem Müritzurlaub sehr zeitgemäß per EDV im Angelladen ausgestellt.

Da wurden meine Personalien erfasst und gespeichert, wäre in Mac Pom also durchaus möglich einem Mißbrauch einer Touristenangelerlaubnis vorzubeugen.

Ich verstehe nur nicht wieso einige in diesem Zusammenhang direkt an Schaden für die Natur und uns Angler denken.

Grade bei den Angeltouristen lassen sich unsere Anliegen so besser vermitteln und denen ist unser Anliegen dann auch verständlicher. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Es ist doch nicht mit einer Führerscheinprüfung zu vergleichen, aber scheinbar haben wir uns schon so an den Bürokratismus gewöhnt, das wir denken wir mußten die Prüfung machen da muß es jeder Andere halt auch. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

bundyman · Beitrag von **bundyman** » 22 Jun 2005 20:50

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Barsch90:
<STRONG>
...ich finde, die Fischerprüfung ist unerlässlich, denn meiner Meinung nach müssen auch kleinere Lebewesen wie Fische ardgerecht behandelt werden,</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Na dann müßt ihr eine völlig andere Fischereischeinprüfung als wir hier in Berlin. Das war, mit verlaub, der größte Unsinn für den ick je Geld zahlen und meine Wochenenden vergeuden mußte. Das einzige, was mir persönlich hilfreich war und was ick heut noch anwenden kann, ist der Unterschied zwischen Plötze und Rotfeder... Der Rest war unnütze Gesetzesreiterei die nüscht, aber auch garnüscht mit dem angeln zu tun hat. Um so erstaunlicher das trotzdem (in diversen Angelforen) immer wieder Fragen auftauchen(vor allen von Junganglern), die in diesen Lehrgängen behandelt wurden.

Dieser Fischereischeinlehrgang (zumindest für Berlin) ist die unsinnigste und unnützeste Geldverschwendung, die mir bis jetzt untergekommen ist und gehört schnellstens abgeschafft oder zumindest grundlegend überarbeitet.

Barsch90 · Beitrag von **Barsch90** » 22 Jun 2005 22:28

Naja, bei uns stand Gesetzesreiterei und wichtige und interessante Informationen in einem richtig guten Verhältnis. Gesetzeskunde hatten wir nur einmal.
Also abschaffen wäre schlecht, aber die bei Dir in Berlin sollten ihn wohl wirklich mal überarbeiten!

Chinook · Beitrag von **Chinook** » 23 Jun 2005 02:37

@streamer: poaching stimmt aber weniger im Sinne von Wildern; Frevel liegt irgendwo zwischen poaching und commit an outrage.
@thomas: Bevölkerung ist nur ein Merkmal. Ich wollte mein Posting nicht zu lang werden lassen und habe etwas verdichtet. Wie du andeutest: Nationen mit einer hoch entwickelten Angel- und Anglerkultur sind da wohl anders zu bewerten. Auch eine gesellschaftliche Erziehung Heranwachsender zum schonenden Umgang mit der Natur spielt eine wichtige Rolle.

Gruss Chinook

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 22 Jul 2005 10:35

Vielleicht wird jetzt auch Brandenburg mit dem Touristen-Angelschein ohne Prüfung nachziehen:

Unbürokratische Vergabe von Angelscheinen für Touristen soll mehr Urlauber ins Land der Seen locken

Harry1 · Beitrag von **Harry1** » 22 Jul 2005 12:02

Ach so, deswegen die Werbung für den Lachsfang vor Rügen auf der Fisch&Fang DVD.

Klingt logisch in dem Bericht wo Amtssprecher Christan Trill sagt, wenn die Urlauber nach Polen oder Skandinavien fahren können die Urlauber den Lachs auch direkt in Mac Pom fangen.

Finde ich bemerkenswert wie weitsichtig die Mitmenschen und Angelkollegen denken.

Na dann wünsche ich den Touristen doch viele Lachse für die Pfanne. [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]

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